Siegjubel Jena

Fußball | Regionalliga Jena gewinnt "kleines Finale" bei Lok Leipzig

Stand: 21.05.2023 15:03 Uhr

Carl Zeiss Jena trumpft im Saisonendspurt groß auf und setzte sich auch im Ostkracher gegen Lok Leipzig verdient durch. Jetzt kann Jena sogar noch den Thüringer Rivalen RW Erfurt einholen.

Carl Zeiss Jena hat das letzte Auswärtsspiel in dieser Saison mit 4:2 beim 1. FC Lok Leipzig gewonnen und ist damit dem Tabellenzweiten Rot-Weiß Erfurt auf den Fersen. Nur noch ein Punkt trennt die Mannschaft von René Klingbeil von den Erfurtern, die die Meisterschaft nach einem 2:2 gegen Chemie Leipzig begraben mussten. Die Korken knallten stattdessen in Cottbus. Die Lausitzer stehen als Staffelsieger fest. Jena hat den dritten Platz sicher.

Regionalliga: Carl Zeiss Jena schnappt sich Sieg beim 1. FC Lok

Jena: Erste Chance, erstes Tor

Carl Zeiss erwischte im kleinen Finale den besseren Start und nutzte die erste Chance zur Führung. Nach der Ecke von Marcel Hoppe köpfte Burim Halili wuchtig zur Führung ein. Im Gegenzug traf Loks Torjäger Djamal Ziane ebenfalls nach einer Ecke nur die Latte. Es blieb für lange Zeit die einzige gute Chance der Gastgeber.

Fortan übernahm Jena das Zepter und hätte die Führung ausbauen müssen. Pasqual Verkamp wurde auf dem Weg zum sicheren 2:0 im letzten Moment von Farid Abderrahmane ausgebremst und Jonathan Muiomo scheiterte mit einem schwachen Abschluss aus Nahdistanz. Deutlich besser zielte Lukas Lämmel, der nach feinem Kombinationsspiel aus halbrechter Position ins lange Eck traf (30.). Der Treffer fiel genau in der Phase, in der Lok etwas besser ins Spiel fand.

Fans Jena

Gut 700 Fans waren von Jena nach Leipzig gereist und machten ordentlich Stimmung.

Atilgan köpft Lok ins Spiel zurück

Die Gastgeber hatten Glück, dass Verkamp bei einem Chip-Ball das Zielwasser fehlte. Das Leder kullerte Zentimeter am Tor vorbei - das 3:0 wäre wohl die Vorentscheidung gewesen. So aber kam Lok zurück. Nach einer schönen Flanke auf den zweiten Pfosten nickte Osman Atilgan ein: 1:2 (41.).

Lok zu löchrig in der Defensive

Lok-Trainer Civa war wenig amüsiert von Auftritt seiner Jungs und wechselte zur Pause doppelt. Zak Paulo Piplica, der aus dem Nachwuchs von Jena stammt, und Ricardo Grym blieben in der Kabine. Sascha Pfeffer und Eunsoo Gong sollten für mehr Schwung sorgen. Pfeffer hatte nach 55. Minute tatsächlich die gute Schusschance, schloss aber viel zu harmlos ab. Insgesamt blieb Lok zu harmlos, um die Abwehr der Gäste wirklich in Verlegenheit zu bringen. Jena gewann auch nach dem Wechsel mehr zweite Bälle und ging in der 70. Minute mit 3:1 in Führung. Nach einem Zweikampf mit Max Grimm klärte David Urban vor die Füße von Justin Petermann, der aus 14 Metern überlegt einschob. War das die Entscheidung? Pustekuchen!

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Ziane lässt Leipzig hoffen

Im direkten Gegenzug schlug Loks Torjäger Djamal Ziane zu. Er traf mit links ins lange Eck und ließ die gut 3000 Lok-Fans wieder hoffen. Allerdings nur kurz. Joker Jan Dahlke beendete die Lok-Träume. Er stach nach einem Pass von Muiomo eiskalt zu: 4:2 (76.). Lok verteidigte einfach zu schlecht, gab aber nicht auf und hatte in der Schlussphase durchaus noch gute Chancen. Am Ende reichte es aber im letzten Heimspiel in dieser Punktspielsaison nicht für Punkte. Dafür war die Defensivleistung einfach zu schwach.

Trainerstimmen zum Spiel

Almedin Civa (Lok Leipzig): "Wir sind auf eine Spitzenmannschaft getroffen, die unsere Fehler eiskalt bestraft hat. Es ist schade, dass wir in der ersten Halbzeit bisschen wild und zu viele lange Bälle gespielt haben. Wir haben es Jena zu leicht gemacht. Das ist schade. Gegen so eine Spitzenmannschaft darf man solche einfachen Fehler nicht machen."

Regionalliga: Lok-Trainer Almedin Civa: "Wir haben es Jena zu leicht gemacht"

René Klingbeil (Carl Zeiss Jena): "Ich bin sehr stolz auf die Truppe. Ich wusste, dass es neben der Taktik in so einem Spiel auch auf den Willen ankommt. Wir mussten den Schweinehund klein halten und das haben die Jungs gut geschafft. Wir wollten es mehr, als der Gegner. Mich freut es, dass ein Standard direkt die Dose öffnet. Wir haben das intensiv trainiert. Wir wollten den dritten Platz einloggen, das haben wir geschafft. Jetzt wollen wir den ersten Platz in der Rückrundentabelle verteidigen."

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Sanny Stephan