Dynamos Panagiotis Vlachodimos (l) jubelt nach seinem Tor zum 1:0 mit Niklas Hauptmann.

3. Liga Dresdens Joker bringen den Sieg gegen dezimierte Ingolstädter

Stand: 02.09.2023 19:29 Uhr

Vierter Saisonsieg, Tabellenführung verteidigt: Dynamo Dresden hat seinen Favoritenstatus auch gegen den FC Ingolstadt untermauert. Gegen eine Halbzeit in Unterzahl agierende Gäste machten zwei Joker den Unterschied.

Dynamo Dresden hat auch im dritten Heimspiel dieser Saison die Punkte im Rudolf-Harbig-Stadion behalten. Das Team von Trainer Markus Anfang feierte am Samstag (02.09.2023) einen 2:0-Erfolg (0:0) gegen den FC Ingolstadt, der nach einem strittigen Platzverweis für Kapitän Lukas Fröde allerdings auch eine Halbzeit lang in Unterzahl spielen musste. Durch den vierten Saisonsieg bleibt Dresden Tabellenführer.

"Ein wahnsinnig schweres Spiel"

Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Kevin Ehlers bekam Neuzugang Tobias Kraulich in der Dresdner Innenverteidigung den Vorzug vor Lars Bünning und feierte gleichzeitig sein Pflichtspieldebüt. Zudem rückte Dennis Borkowski für Jakob Lemmer auf die rechte Offensivposition. FCI-Trainer Michael Köllner vertraute der identischen Startelf, die zuletzt Remis gegen Saarbrücken gespielt hatte.

Zimmerschied ohne Abschlussglück

Vor heimischer Kulisse agierte Dynamo von Beginn an spielbestimmend und presste Ingolstadt früh in die eigene Hälfte. Nach vier Minuten hatte Tom Zimmerschied bereits die erste Gelegenheit, konnte den Ball nach einem Fehler von Ingolstadts Leon Guwara aber nicht richtig aufs Tor bringen. Die Gäste ließen in den ersten Minuten die nötige Konsequenz im Spielaufbau vermissen. Dynamo hatte keine Probleme, die meist flachen Bälle durchs Zentrum abzufangen. Auf der Gegenseite kombinierte sich Dresden immer wieder ansehnlich in den gegnerischen Sechzehner. So war es in der 13. Minute erneut Zimmerschied, der die Führung auf dem Fuß hatte, eine scharfe Hereingabe von Borkowski am zweiten Pfosten aber nicht voll traf.

Simon Lorenz kämpft mit Kutschke Stefan um den Ball.

Dresdens Kapitän Stefan Kutschke (r.) kämpft gegen Ingolstadts Simon Lorenz um den Ball.

FCI-Kapitän Fröde fliegt

Ingolstadt kam in der Folge besser ins Spiel, zwang nun seinerseits Dynamo zu Fehlpässen. Jonathan Meier hatte Glück, dass sein Ballverlust in der 38. Minute ohne Konsequenzen blieb, da Jakob Lewald FCI-Stürmer Julian Kügel noch entscheidend am Abschluss hinderte. Kurz zuvor hatte Paul Will per Distanzschuss Gäste-Keeper Marius Funk geprüft.

Wenige Minuten vor dem Pausenpfiff nahm das Spiel dann eine entscheidende Wendung. Schiri Konrad Oldhafer schickte FCI-Kapitän Fröde mit glatt Rot vom Platz. Vorausgegangen war ein Zweikampf mit Kutschke, bei dem Fröde wohl leicht nachgetreten hatte und sich beide Akteure im Anschluss noch behakten - eine äußert harte Entscheidung. Die Überzahl hätte die SGD vor der Pause beinah noch nutzen können, doch erneut Zimmerschied verfehlte nach feinem Chipball von Will per Volleyabnahme das gegnerische Tor.

Vlachodimos erlöst Dynamo

Mit Wiederanpfiff entwickelte sich, wie zu erwarten war, ein Spiel in eine Richtung. Dynamo rannte an, kombinierte sich teils ansehnlich bis in den Sechzehner, ließ im Abschluss aber weiter die nötige Konsequenz vermissen. Sowohl Will per erneutem Distanzschuss (54.) als auch Niklas Hauptmanns scharfe Hereingabe zu Kutschke (55.) ließen den Knoten nicht platzen. SGD-Trainer Anfang haderte und brachte unter anderem mit Panagiotis Vlachodimos neues Personal. Das sollte sich direkt auszahlen. Nach einem Lattenknaller von Lewald parierte Funk im FCI-Kasten zunächst gegen Herrmann, ehe Vlachodimos im linken Sechzehner völlig alleinstehend abschließen konnte und mit etwas Glück durch die Ingolstädter Abwehrbeine zur Führung traf (62.).

Schäffler macht den Deckel drauf

Dresden suchte nun die Vorentscheidung, schnürte die Gäste am eigenen Sechzehner ein, denen keine Entlastungsangriffe mehr gelangen. In der 68. Minute jubelte das ganze Stadion bereits: Vlachodimos, sehenswert von Will in Szene gesetzt, hatte Funk umkurvt und musste nur noch einschieben. Unerklärlicherweise traf der 31-Jährige aber nur den Pfosten. Auch danach ging Dynamo schludrig mit seinen Chancen um. Meiers Distanzschuss segelte trotz guter Abschlussposition meterweit übers Tor (77.), der eingewechselte Manuel Schäffler zielte im rechten Sechzehner ebenfalls nicht präzise genug (81.).

"Das 2:0 muss ich machen"

Die mangelnde Chancenverwertung hätte sich beinahe noch gerecht, doch Ryan Malone scheiterte in der 88. Minute nach einem Freistoß zunächst am blockenden Kraulich, ehe er auch den Nachschuss über das Tor donnerte. Auf der Gegenseite machte Schäffler nach Vorlage von Kammerknecht mit einem trockenen Flachschuss den Deckel drauf (90.).

jsc