Fußball | 3. Liga Besiegelt Dynamo Dresden den Abstieg des FSV Zwickau?
Ausgerechnet Dynamo Dresden könnte am Samstag (14 Uhr im Audio-Livestream und Ticker in der SpiO-App und auf sport-im-osten.de) in der GGZ-Arena den Abstieg des FSV Zwickau nach sieben Jahren in der 3. Liga vorzeitig besiegeln. "Die Freundschaft wird dieses Spiel überstehen", sagt SGD-Trainer Markus Anfang. Zweitliga-Anwärter Dynamo bangt um Ahmet Arslan und Niklas Hauptmann.
Entgeistert über den eigenen Auftritt waren die Zwickauer Profis am Dienstagabend nach Abpfiff der desillusionierenden 0:1-Halbfinalpleite beim 1. FC Lok im Sachsenpokal in Richtung Spielertunnel des Leipziger Bruno-Plache-Stadions getrottet. "Nach dem Tor kann ich mich an keine Chance von uns erinnern. Man muss einiges aufarbeiten und dann halt nächstes Jahr wieder neu angreifen", gab FSV-Routinier Davy Frick noch auf dem Rasen am MDR-Mikrofon resignierend zu Protokoll.
Zwickau gegen Lok ohne Mut und Ideen
Anders als nur drei Tage zuvor beim 3:1-Lichtblick über Waldhof Mannheim hatten sich die "Schwäne" gegen den couragierten Regionalligisten allen voran in der zweiten Halbzeit wie der designierte Drittliga-Absteiger präsentiert, der sie tabellarisch gesehen auch sind. Mutlos, ideenlos, leblos ergaben sich die Westsachsen ihrem nahenden Schicksal. Mit Blick auf die Drittliga-Zielgerade baut sich vor dem Samstagsgastspiel des befreundeten Zweitliga-Aspiranten SG Dynamo Dresden die nur noch theoretisch wettzumachende Drohkulisse auf: Bekanntermaßen fehlen den Westsachsen drei Partien vor Saisonende sieben Punkte und 20 Tore auf das rettende Ufer.
Thielemann: "War nicht das Gesicht meiner Mannschaft"
Mit dem letzten Fünkchen Zweckoptimismus blickten die Protagonisten am Donnerstag der Realität ins Auge. "Wir haben es nicht mehr selbst in der Hand, aber definitiv den Sportsgeist, hier zuhause wie in den letzten Wochen auch ein sehr gutes Spiel abzuliefern", sagte FSV-Trainer Ronny Thielemann auf der Spieltagspressekonferenz.
Gleichsam appellierte der 49-Jährige an die Ehre seines Teams: "Die Mannschaft ist in der Bringschuld. Am Dienstag war ich das erste Mal wirklich enttäuscht von ihr. Das war nicht das Gesicht meiner Mannschaft." Mike Könnecke (Knie verdreht) droht ein längerer Ausfall, auch Johan Gomez (Knöchel) dürfte fehlen. Immerhin könnte Patrick Göbel (nach Hand-OP) in den Kader zurückkehren.
Aktuelle Saison: Noch kein SGD-Sieg gegen Zwickau
Bei den schwarz-gelben Dresdnern, die durch das jüngste 3:1 gegen den direkten Konkurrenten Wiesbaden zum zweiten Mal in dieser Spielzeit auf einen direkten Aufstiegsplatz sprangen, wiegt sich trotz der vermeintlich eindeutigen Konstellation niemand in voreiliger Sicherheit. "Wir wissen, dass Zwickau schwer zu bespielen ist", betonte SGD-Trainer Markus Anfang. Weder in der Hinrunde (0:0) noch beim Pokal-Viertelfinale Ende März (0:1) ging Dynamo gegen den FSV als Sieger vom Platz.
Die Partie in der höchstwahrscheinlich ausverkauften GGZ-Arena soll der drittletzte Schritt auf direktem Weg zurück ins Bundesliga-Unterhaus werden. "Ich kann nur eines sagen: wir werden versuchen, unsere Spiele zu gewinnen. Es ist eine Floskel, aber wir können nicht mehr machen", verdeutlichte Anfang und ergänzte: "Wir haben die ganze Rückrunde schon Druckspiele. Wir wollen unbedingt, aber wir konzentrieren uns darauf, was wir beeinflussen können."
Kutschke mit Maske – Hauptmann und Arslan angeschlagen
Dabei wird aller Voraussicht nach auch Stefan Kutschke zum Aufgebot gehören. Nach seinem Nasenbeinbruch trainierte der Angreifer am Donnerstag erstmals mit Carbonmaske. "Ein Monsterding, ich weiß noch nicht, wie er sich gefühlt hat, aber wir wollen natürlich, dass er zur Verfügung steht", informierte Markus Anfang. Niklas Hauptmann (Wade) und Ahmet Arslan (Knie) mussten derweil zu Wochenbeginn im Training kürzertreten. Ob die beiden Dresdner Schlüsselfiguren in der Zentrale rechtzeitig fit werden, ließ ihr Trainer noch offen.
mhe
