Baris Atik (Magdeburg, 23), Jackson Irvine (St Pauli, 7) im Zweikampf

Fußball | 2. Bundesliga 1. FC Magdeburg: Von Toni Kroos geadelt und mit Rückenwind nach St. Pauli

Stand: 27.08.2023 09:00 Uhr

Beim Auswärtsspiel des 1. FC Magdeburg beim FC St. Pauli kommt es am Sonntag (27.08.2023, 13.30 Uhr) zum Duell der Ungeschlagenen. FCM-Coach Titz hat viel Stärke bei den Hamburgern beobachtet. Die Statistik und Toni Kroos sprechen aber für Magdeburg.

Nach drei Zweitliga-Spieltagen ist der 1. FC Magdeburg Zweiter. Und wenn es nach 2014-Weltmeister Toni Kroos geht, wird der FCM die Saison auch als Bundesliga-Aufsteiger beenden. Real-Madrid-Profi Kroos tippte das Team von FCM-Coach Christian Titz in seinem Podcast "Einfach mal Luppen" in dieser Woche auf Rang zwei, hinter dem Hamburger SV und vor dem 1. FC Kaiserslautern.

FCM erstmals auf Rang zwei

An einen möglichen Bundesliga-Aufstieg denkt beim FCM so zeitig in der Saison noch niemand. Doch nach dem starken Saisonstart mit sieben Punkten aus drei Spielen und der besten Platzierung der jetzt mehr als 13-monatigen Zweitliga-Geschichte ist die Stimmung gut bei den Blau-Weißen. Bei Trainer Christian Titz wie auch bei Top-Torjäger Luca Schuler. Titz ist mit seinem Team saison- und wettbewerbsübergreifend schon fünf Spiele in Serie ungeschlagen. Schuler hat in allen vier Spielen dieser Saison getroffen.

Sonntag in Hamburg: Duell der Ungeschlagenen

Am Sonntag (27.08.2023, 13.30 Uhr im Ticker und komplett in der SpiO-App hören) muss der FCM beim FC St. Pauli ran. Zum Duell der Ungeschlagenen und der Elbestädte. Wie der FCM ist auch Pauli gut in die Saison gestartet, nach einem Sieg und zwei Remis ist das Team von Coach Fabian Hürzeler aktuell Tabellen-Siebter.

FCM-Angreifer Schuler: Deswegen läuft es gerade so gut

St. Pauli neun Spiele ohne Niederlage

Saison- und Wettbewerbs-übergreifend ist St. Pauli sogar neun Spiele ohne Niederlage. In den 21 Partien unter Coach Hürzeler verlor der "Kiezklub" nur zwei Spiele. Für FCM-Trainer Titz sind die Hamburger ein echter Spitzenklub: "Wir wissen, dass wir auf eine Mannschaft treffen, die sehr diszipliniert verteidigt. Gleichzeitig, und das ist das interessante an der Mannschaft, sind sie auch mit Ball sehr variabel, wollen auch ihrerseits das Spiel kontrollieren und Torchancen herausspielen", hat der frühere HSV-Trainer bei St. Pauli beobachtet.

FCM-Trainer Titz über St. Pauli: "Defensiv stark und mit Ball variabel"

Titz lobt Hürzeler

Besonderes Lob von Titz bekommt der erst 30-jährige St.Pauli-Coach Hürzeler: "Er hat der Mannschaft Struktur gegeben", sagt Titz und erklärt: "Wie sie es von hinten aufbauen, mit spielstarken Innenverteidigern, wechselweise mit eingerückten Außenverteidigern, mit zwei Sechsern oder zwei Achtern, mit einem schwimmenden Sechser – da haben sie eine Variabilität entwickelt im Spielaufbau und eine Dominanz ins Spiel bekommen."

Luca Schuler (FCM) über Gegner St. Pauli: "Sehr überlegen"

Hürzler lobt Titz

Auch St. Pauli-Trainer Hürzeler hat bei Gegner Magdeburg viel Positives beobachtet: "Mit Magdeburg werden wir eine der spielstärksten Mannschaften der Liga empfangen", sagt der Hamburger Trainer, der vor allem FCM-Coach Titz und dessen Spielphilosophie heraushebt: "Sie sind ihrer Philosophie auch treu geblieben, als sie letztes Jahr kurz eine Phase hatten, in der es nicht so gut lief. Das hat mir imponiert. Und heute sieht man, dass sich das gelohnt hat. Das wird eine super große Herausforderung für uns."

Fabian Hürzeler

Pauli-Coach Hürzeler: "Das hat mir imponiert"

Magdeburg: Ballbesitz, Zweikampfstärke, viele Sprints

Die Statistik gibt Hürzeler Recht. Magdeburg dominiert die Liga mit 63,1 Prozent Ballbesitz, dem höchsten Wert aller Zweitligisten. Außerdem sind die Zweikampfwerte der Magdeburger stark, 53,2 Prozent gewonnene direkte Duelle sind der zweitbeste Wert im Fußball-Unterhaus. Mit 213 Sprints pro Spiel rangiert der FCM an Rang drei, bei den geschossenen Toren auf Platz zwei hinter dem Hamburger SV.

St. Pauli: Schlechte Zweikampfquote, wenig Torschüsse

St. Pauli wirkt im Statistik-Vergleich dagegen trotz Ungeschlagen-Start in die Liga dagegen anfällig. Die Hamburger haben mit 46,1 Prozent gewonnener Zweikämpfe den schwächsten Wert der Liga. Nur zwei Tore haben die Norddeutschen in dieser Saison geschossen, warten seit 195 Minuten auf ein Tor und seit April sogar auf einen Heimsieg. Dabei kann das Hürzeler-Team wenig Torschüsse generieren, 33 Schussversuche sind der drittschlechteste Wert der Liga. Stadtrivale Hamburger SV als Spitzenreiter in dieser Statistik hat bereits 71 Mal aufs gegnerische Tor geschossen.

St. Pauli gegen Magdeburg ungeschlagen

Aber: Magdeburg ist St. Paulis Lieblingsgegner. In bisher sieben Duellen haben die Hamburger noch nie verloren, Pauli feierte sechs Siege und holte ein Remis. Alle vier Zweitliga-Duelle gingen an St. Pauli.

Schuler: "Brauchen uns nicht verstecken"

"Wir brauchen uns mit unserer Form nicht zu verstecken", so die Kampfansage von FCM-Angreifer Schuler. Der 24-Jährige hat selbst entscheidenden Anteil daran, dass es in dieser Saison so gut läuft bei den Magdeburgern. In vier Spielen traf der Offensivmann vier Mal, Schuler machte jedes Mal das 1:0. Den Spitznamen "Dosenöffner" wollte ihm daraufhin ein Journalist geben. Den Spitznamen mag Schuler nicht. Wohl aber, wie der FCM in dieser Saison auftritt: "Wir haben eine gute Mannschaft, die gerade sehr gut in Form ist, die es mir wirklich leichtmacht. Jeder weiß genau, wie er mich zu bedienen hat, wenn ich spiele. Das ist ein Riesenfaktor."

Wieder das 1:0 von "Dosenöffner" Schuler?

Wenn es am Samstag wieder klappt mit dem 1:0 durch Schuler und einem Sieg für den FCM – da hätten weder der Goalgetter selbst noch sein Trainer etwas dagegen. Und Toni Kroos‘ Aufstiegstipp würde ein ganz klitzekleines bisschen wahrscheinlicher.

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Dirk Hofmeister