FC Augsburg - Arminia Bielefeld 1:1 Laursen-Traumtor bringt Bielefeld Punkt in Augsburg

Stand: 17.10.2021 19:23 Uhr

Nach einem zähen Duell haben sich der FC Augsburg und Arminia Bielefeld in der Fußball-Bundesliga remis getrennt. Ein Traumtor und zwei Abseitstreffer sorgten für eine unruhige Schlussphase.

Beim 1:1 (1:0) in Augsburg am Sonntagabend (17.10.2021) hatte zunächst der FCA den besseren Start erwischt. Reece Oxford brachte die zunächst dominanten Augsburger in Führung (19.). Allerdings glich Jacob Laursen für schwerfällige Bielefelder mit einem Sonntagsschuss in der Schlussphase noch aus (77.).

Bielefeld-Trainer Frank Kramer sprach am Sportschau-Mikrofon von einem "Teilerfolg", der aufgrund der zweiten Hälfte "auch verdient" sei. Der 49-Jährige ergänzte: "Aber noch viel wichtiger ist, dass wir die Lehre draus ziehen, dass wir so nicht in die erste Halbzeit gehen dürfen."

"Es war unsere Schuld. Wir müssen das zweite Tor schießen", haderte hingegen FCA-Torhüter Rafal Gikiewicz nach dem Spiel: "Wir verlieren da zwei Punkte."

Augsburg druckvoll zu Beginn

Im Spiel der beiden offensivschwächsten Teams der Liga (jetzt beide vier Tore) legte es erst einmal vor allem Augsburg darauf an, diesen Status zu ändern. Der FCA agierte früh druckvoll - 75 Prozent Ballbesitz in der Anfangsphase sprachen für sich. "Die Abstände haben gestimmt, wir haben gut Fußball gespielt", sagte Augsburgs Arne Maier.

Die "Fuggerstädter" stellten im 3-4-1-2 zunächst ein Übergewicht in der Zentrale her und drangen häufig ins Angriffsdrittel ein, während die Arminia auf Stabilität in der Defensive setzte. Abgesehen von vier minder gefährlichen Abschlüssen und einigen Ecken sprang zunächst nichts heraus für Augsburg.

Erstes FCA-Tor nach Standard

Doch dann wurde Bielefeld ausgerechnet nach einem Standard kalt erwischt. Das erste Augsburger Tor dieser Saison nach einem ruhenden Ball erzielte Verteidiger Oxford, der nach Daniel Caligiuris Eckstoß den wegrutschenden Bielefeld-Abwehrmann Amos Pieper deutlich übersprang und einköpfte zum 1:0.

Im Anschluss verlor die Partie ein wenig an Tempo und Intensität. Bei der Arminia lief wenig zusammen, nach einer halben Stunde hatten im Schnitt nur zwei von drei Pässen den eigenen Mitspieler gefunden. Vor allem über die linke Seite von Barrett Laursen ließ der DSC zu viel zu - fast 50 Prozent der Augsburger Angriffe liefen über Caligiuri, der tatkräftig von Stürmer Andi Zeqiri unterstützt wurde.

Arminia nach Wiederanpfiff besser drin

Bielefeld-Trainer Kramer brachte in der zweiten Hälfte erstmal zwei frische Kräfte und stellte um: Alessandro Schöpf und Edimilson Fernandes ersetzten Masaya Okugawa und Patrick Wimmer (46.). Außerdem unterstützte fortan Robin Hack im Angriff Janni Serra.

Zumindest kam der DSC in der Folge besser rein, gestaltete die Partie ausgeglichen und stand nun etwas geordneter. "Wir hatten Leidenschaft, Feuer. Da hat man gesehen, dass die Jungs was reißen wollen", lobte Kramer seine Arminen für einen "überragenden Teamgeist" nach der Pause. Beide Teams ließen vorne aber Zielstrebigkeit und Präzision vermissen, verzettelten sich oft in Zweikämpfen oder fabrizierten hier und da Fehlpässe.

Neue Stürmer auf beiden Seiten

Da die Durchschlagskraft der Angriffsreihen mehr und mehr zu wünschen übrig ließ, brachten sowohl FCA-Coach Markus Weinzierl als auch Kramer neue Stürmer. Bei Bielefeld kam Sturm-Ikone Fabian Klos für Janni Serra, nachdem er erstmals auf der Bank Platz genommen hatte (64.). Sergio Cordova ersetzte den in Hälfte zwei nur noch unauffälligen Zehner Ruben Vargas (67.).

Umschaltmomente wurden im weiteren Verlauf aber kaum genutzt in einem äußerst zähen Spiel. Die beste Möglichkeit des zweiten Durchgangs hatte Arne Maier, der nach einem klugen Laufweg aber aus spitzem Winkel an Bielefeld-Torhüter Ortega scheiterte (68.).

Moravek legt unfreiwillig auf - Traumtor von Laursen

Die Schlussphase bot dann jedoch einen größeren Unterhaltungswert und ordentlich Unruhe auf beiden Seiten. Es musste erst ein langer Einwurf von Cedric Brunner kommen, um die Augsburger Defensive zu düpieren: Der kurz zuvor eingewechselte Jan Moravek verlängerte unfreiwillig auf Laursen, der zentral vor dem Sechzehner per Volleyabnahme ein echtes Traumtor zum Ausgleich erzielte.

Zwei Augsburger Abseitstreffer

Beinahe hätte Moravek seine unglückliche Vorlage direkt wieder wettgemacht - aber sein vermeintlicher Treffer wurde wegen Abseits von Cordova bei der Entstehung aberkannt (78.).

Kurios: Kurz vor Schluss jubelten die Augsburger erneut umsonst. Noah Sarenren Bazee schob ein, allerdings war es wieder Cordova, der zuvor im Abseits gestanden hatte (88.). Stattdessen hätte beinahe Klos noch per Kopf das Spiel gedreht - aber Gikiewicz parierte stark (90.+2).

Bielefeld empfängt BVB, Augsburg gastiert in Mainz

Arminia Bielefeld empfängt am kommenden Samstag um 15.30 Uhr Borussia Dortmund auf der Alm. Der FC Augsburg ist bereits am Freitag um 20.30 Uhr zu Gast beim 1. FSV Mainz 05.