
Frauen-Bundesliga Champions League: Enger Kampf um die Plätze
Drei Teams streiten sich um zwei Champions-League-Plätze bei den Frauen: Wolfsburg und Frankfurt kämpfen um das direkte Ticket, Leverkusen hofft auf eine Überraschung.
Wenn am 24. Mai das Champions-League-Finale der Frauen in Lissabon stattfindet, werden die deutschen Teams nur auf der Zuschauertribüne Platz finden. Denn weder der VfL Wolfsburg – 2023 noch im Finale – noch Bayern München kamen über das Viertelfinale hinaus. Eintracht Frankfurt scheiterte sogar bereits an der ersten Hürde in der Qualifikationsrunde. Stattdessen spielen nun der FC Arsenal sowie Barcelona um den prestigereichsten Titel im Frauenfußball.
Der Kampf um Platz zwei
In der nächsten Saison wollen aber alle drei wieder mit dabei sein. Zumindest die Bayern können als deutscher Meister schon einmal fest mit der Champions League planen, während sich Wolfsburg, die Eintracht sowie das Überraschungsteam der Saison, Bayer Leverkusen, noch einen Dreikampf um die anderen zwei Qualifikationsplätze liefern. Dabei ist vor allem der zweite Tabellenplatz begehrt, da dieser direkt in die neu geschaffene Ligaphase führt. Der Dritte muss dagegen vorher noch den Weg über die Qualifikationsrunde nehmen.
Derzeit hat Wolfsburg mit 45 Punkten die besten Chancen auf die direkte Champions-League-Teilnahme. Mit einem Sieg bei Absteiger Turbine Potsdam könnte der VfL am Wochenende den minimalen Abstand von einem Punkt auf Eintracht Frankfurt (44) ausbauen, um dann einigermaßen entspannt in das letzte Saisonspiel gegen Mitkonkurrent Leverkusen zu gehen. Das würde auch Stephan Lerch in den Kram passen, der ab der kommenden Saison als Wolfsburgs Trainer übernimmt und bereits ankündigte, in allen drei Wettbewerben auf Titeljagd gehen zu wollen.
Frankfurt auf Champions-League-Kurs
Auch die Eintracht befindet sich auf Champions-League-Kurs, doch ob sie es direkt in die Ligaphase schafft oder doch über den unangenehmen Weg der Qualifikation gehen muss, entscheidet sich erst in den nächsten zwei Spieltagen. Gegen Hoffenheim muss höchstwahrscheinlich ein Sieg her, um die Chance auf die direkte Champions-League-Teilnahme zu wahren. Doch die TSG ist kein angenehmer Gegner.
In der Hinrunde gewannen die Herbstmeisterinnen nur knapp dank eines Elfmeters durch Sara Doorsoun. Und auch Wolfsburg hatte Hoffenheim am vergangenen Spieltag am Rande einer Niederlage. Am letzten Spieltag wartet dann mit RB Leipzig der vermeintlich einfachere Gegner auf das Team um Top-Stürmerin Laura Freigang, die sich mit Wolfburgs Lineth Beerensteyn zusätzlich auch noch ein Duell um die Torschützinnenkanone liefert.
Der Underdog aus Leverkusen
Den Abstand zu den großen Vier – Bayern, Wolfsburg, Frankfurt sowie Hoffenheim – zu verkürzen, das war das Ziel von Leverkusens Trainer Roberto Pätzold vor der Saison. Das scheint gelungen, denn zumindest Hoffenheim hat mit der Vergabe der internationalen Plätze nichts mehr zu tun. Anders als die Bayer-Frauen, die zumindest theoretisch noch die Eintracht und den VfL einholen können. Vier beziehungsweise fünf Punkte trennen sie von der Champions League.
Bei einem Sieg gegen Leipzig am Samstag ist noch alles möglich. Allerdings muss Leverkusen auf Ausrutscher der anderen hoffen, um dann am letzten Spieltag im direkten Duell Wolfsburg zu schlagen. Dennoch sei es befreiend, es nicht mehr selbst in der Hand zu haben, so Pätzold am vergangenen Spieltag. Man konzentriere sich jetzt eher darauf, weiter Rekorde zu brechen. Und tatsächlich war Leverkusen noch nie so erfolgreich wie in dieser Spielzeit. Zwölf Siege konnten die Rheinländerinnen bereits feiern, zum Torrekord fehlen noch acht Treffer.
UWCL-Reform zur nächsten Saison
Das direkte Erreichen der Ligaphase – genauso wie bei den Männern wird zur nächsten Saison die Gruppenphase auch in der Champions League der Frauen durch ein neues Ligensystem ersetzt – wäre für die Klubs durchaus profitabel. Denn diese können in den kommenden fünf Jahren mit höheren Einnahmen durch die Champions League rechnen, da die UEFA die Ausschüttungsbeträge anpasste.
So erhalten die 18 Klubs, welche an der Ligaphase teilnehmen, in den Saisons 2025/2026 und 2026/2027 sicher 505.000 Euro, danach werden es 670.000 Euro sein. Zusätzlich schüttet die UEFA Erfolgsprämien aus. Insgesamt kann der Sieger also 2026 im Bestfall 1,9 Millionen Euro verdienen – ein Anstieg um 41 Prozent zur aktuellen Periode. Für die Teams, die in der Qualifikationsrunde ausscheiden, stehen insgesamt 7,7 beziehungsweise 9,1 Millionen Euro zur Verfügung. Den zweiten Platz in der Frauen-Bundesliga zu erreichen, würde sich also nicht nur wegen des Vize-Meistertitels lohnen, es würde auch einen Geldsegen bedeuten.