
DFB-Pokal-Sieg und Meistertitel Goldstandard FC Bayern Frauen: Kein Ende des Erfolgs in Sicht?
Mit ihrem ersten Double ist den Bayern-Frauen ein historischer Erfolg in der Vereinsgeschichte gelungen. Allerdings: Erfolgstrainer Straus wechselt zum Saisonende nach Los Angeles und international ist auch Luft nach oben. Wie geht es jetzt weiter?
"Nach der Meisterschaft waren wir noch Profi genug, uns nicht abzuschießen. Heute sieht das anders aus", jubelte Lea Schüller im ARD-Interview nach dem DFB-Pokalsieg gegen Werder Bremen. Die Stürmerin hatte mit drei Toren (6., 65. 79. Minute) allen Grund, sich nach dem 4:2 Erfolg feiern zu lassen. So wie das gesamte FCB-Team, das in Köln-Müngersdorf mit der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte der Frauen schrieb.
Beeindruckende Rückrunde sichert dritten Meistertitel in Folge
"Wir haben sehr dominant gespielt. Es ist einfach überragend, dass wir uns mit dem Pokal für so eine Saison belohnen können", so Schüller weiter. In die Saison gestartet waren die Münchnerinnen mit dem Supercup-Titel. Es folgte eine starke Bundesligasaison.
Ein 3:1 gegen den SC Freiburg hatte die Münchenerinnen am Sonntag, dem 27. April, frühzeitig die dritte Meisterschaft in Folge beschert. Ein erstaunlich souveräner Erfolg, wenn man bedenkt, dass Eintracht Frankfurt die Herbstmeisterinnen stellte. Im Ligaendspurt zeigten die Bayern dann, warum sie allen anderen deutschen Teams enteilen.
Das Erfolgsrezept der Münchenerinnen
Die FCB-Frauen spielen geduldig und mit viel Spielkontrolle, können aber trotzdem Rückschläge wegstecken und agieren taktisch klug. Wenn es mal brenzlich wird, schalten die technisch herausragenden Spielerinnen einen Gang hoch und dominieren mit ihrem Tempo jedes Bundesligateam.
Der Kader des FC Bayern ist so ausgewogen und mit viel Qualität besetzt, dass es wiederum unausgewogen wäre, einzelne Spielerinnen hervorzuheben. Doch die Vertragsverlängerung der vom Bundestrainer Christian Wück als Weltklassespielerin geadelte Klara Bühl wird den Bayern sicherlich nicht schaden.
Überraschender Abgang der Schlüsselfigur Straus
Ein herber Verlust hingegen ist der Abgang von Cheftrainer Alexander Straus nach Los Angeles. Diese Nachricht kam überraschend am Gründonnerstag. "Mein größtes Ziel war es, die FC Bayern Frauenmannschaft am Ende meiner Zeit in einer besseren Position zu hinterlassen. Ich denke, wir haben dieses Ziel in den vergangenen drei Jahren erreicht", schreibt der 49-Jährige in der Vereinsmitteilung. Straus hat ein Team hinterlassen, das sich mit einer soliden Basis zum Goldstandard im deutschen Fußball gemausert hat und mit dem noch mehr möglich ist.
International ist noch Luft nach oben
Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin steht nach dem Doublegewinn noch nicht fest. Die Herausforderung wird sein, den berühmten nächsten Schritt zu gehen. In der Champions League kamen die Münchenerinnen in dieser Saison erneut nicht übers Viertelfinale raus. Dort gewann Olympique Lyon deutlich, unter anderem weil Bayern Chancen nicht nutzte. International ist Luft nach oben. Noch ist eine erfolgreiche Saison nicht entscheidend vom Abschneiden in der Champions League abhängig, wie beim Männerteam.
Straus: "Ein oder zwei Weißbier, dann kann ich das genießen."
Dass die Münchenerinnen im Müngersdorfer Stadion den Pokal und das Double gewonnen haben, ist ein enormer Erfolg. Das sagt auch Spielerin Carolin Simon: "Jetzt haben wir es mehr als verdient, richtig Gas zu geben."
Trainer Straus war kurz nach Abpfiff noch nicht so richtig in der Stimmung, Köln unsicher zu machen: "Ich bin müde, ich bin fertig. Ein oder zwei Weißbiere, dann kann ich das genießen." Bleibt dem Norweger zu wünschen, dass es ausnahmsweise auch ein oder zwei Kölsch tun.
Im Video: Lea Schüller im Interview nach dem Pokalsieg
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