
TSV 1860 München "Reiß di zam": Bewegende Trauerfeier für Werner Lorant
Etwa 450 Gäste nahmen bei einer Gedenkmesse Abschied von Werner Lorant. Für die Trainerlegende kamen viele Größen des TSV 1860 München in die Giesinger Sankt Helena Kirche, um Lorant gemeinsam mit Fans die letzte Ehre zu erweisen.
Werner Lorant hat es geschafft, den für seine ständigen Reibereien bekannten TSV 1860 für ein paar Stunden zu einen. Zu der Trauerfeier, die am Donnerstag, dem 1. Mai, in der Sankt Helena Kirche im Münchner Stadtteil Giesing stattfand, kamen viele Legenden der Münchner Löwen: Von Fredi Heiß, Manni Schwabl, Heinz Wildmoser und Roland Kneißl; über Daniel Bierofka, Bernhard Winkler, Miki Stevic und Jens Jeremies bis hin zu Jesper Verlaat, Patrick Hobsch und Marco Hiller. Aus sämtlichen Epochen des TSV 1860 waren sie gekommen, um sich von dem Mann, der bis heute wie ein Synonym für den Verein steht, zu verabschieden.
450 Gäste waren zu der Messe gekommen. Teils im Anzug, teils mit blau-weißen Schals, teils mit Kutte. Lorant, der in seiner Trainerkarriere nie für Diplomatie bekannt war, ist einer, auf den sich bei den Sechzgern alle einigen konnten. Einer, der den Verein so geprägt hat, wie vielleicht sonst nur Max Merkel. Von 1992 bis 2001 trainierte er den Giesinger Fußballverein, führte ihn von der drittklassigen Bayernliga in die Bundesliga und schließlich ins internationale Geschäft.
"Werner, reiß di zam vor der Himmelspforte"
Pfarrer Rainer Maria Schießler leitete den Gottesdienst für die Trainerlegende, die am Ostersonntag im Alter von 76 Jahren verstorben ist. Schießler brachte während seiner Predigt die trauernde Gesellschaft auch zum Lachen. Beispielsweise, als er dem früher regelmäßig an der Seitenlinie tobenden Lorant einen Rat für seinen Weg in Richtung Himmel gab: "Werner, reiß di zam vor der Himmelspforte, sonst kommst du nicht rein!"
Bierofka: "Mit ihm ist ein Teil in einem ein bisschen weggestorben."
Die prominenten Trauergäste fanden bewegende Worte. So sagte Bierofka am BR24Sport-Mikrofon: "Er war mein erster Trainer. Er war ehrlich und gerecht. Wenn du mit ihm unter vier Augen gesprochen hast, war das ein herzensguter Mensch", erklärte der ehemalige Löwen-Spieler und fügte an: "Als er gestorben ist, ist mit ihm ein Teil in einem ein bisschen weggestorben."
Auch der ehemalige TSV-1860-Spieler Thomas Miller war sichtlich bewegt: "Es ist eine schwere Stunde, eine bewegende Stunde für uns alle. Wir sind alle sehr traurig, dass der Werner nicht mehr da ist. Er war einer der prägendsten Personen von unserem Verein, dem TSV 1860 München. Er wird unvergessen bleiben."
Die Messe war nur ein Teil des Abschieds, den der Verein Lorant bereitet. Seit Mittwoch liegt am Trainingsgelände ein Kondolenzbuch aus, in das sich Fans und Trauernde eintragen können. Zudem verkauft der TSV 1860 T-Shirts in Andenken an Lorant. Der Erlös kommt seiner Familie zugute. Und beim Heimspiel gegen Rot-Weiß Essen am Samstag (Ab 14 Uhr im BR Fernsehen und im Livestream bei BR24Sport) trägt die Mannschaft erneut einen Trauerflor.
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Quelle: BR24Sport 01.05.2025 - 18:30 Uhr