
BR24 Sport FC Bayern: Endet Kanes Titelfluch ausgerechnet auf der Tribüne?
Am Samstag endet womöglich der 14 Jahre dauernden Titelfluch des Harry Kane. Aber ausgerechnet den größten Moment seiner Karriere dürfte er dann nicht auf dem Platz feiern - es muss das Spiel bei RB Leipzig von der Tribüne aus verfolgen.
Mit einem Sieg bei RB Leipzig könnte der FC Bayern am drittletzten Spieltag nach einem Jahr Pause die Meisterschale wieder nach München bringen. Ausgerechnet einer würde aber auf dem Platz fehlen: Torjäger Harry Kane, der in seiner beeindruckenden Karriere noch nie einen Titel gewinnen konnte, ist nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Der Starstürmer muss das Spiel von der Tribüne aus verfolgen.
Wäre Meisterfeier in München schöner?
Für Kane wird wohl Thomas Müller in die Startelf rücken - der 13. Meistertitel wäre das perfekte Abschiedsgeschenk. Aber wäre es nicht schöner, die Deutsche Meisterschaft erst nächsten Samstag beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach zu feiern, wollte ein Journalist auf der Abschlusspressekonferenz wissen.
Mit Kane auf dem Rasen, mit einem emotionalen Müller, der sich vom Münchner Publikum verabschiedet, und einer Weißbierdusche vor heimischen Fans? Ohne Kane verloren die Münchner vier der letzten acht Pflichtspiele. Wäre eine Niederlage gegen Leipzig denn nicht eine, die niemand richtig ärgern würde, wollte der Reporter weiter wissen.
Vincent Kompany hatte die passende Antwort parat: "Wir wollen morgen gewinnen und Meister werden. Für Harry Kane würde sich nichts ändern, wenn wir morgen schon Meister werden. Das ist jetzt ein Medienthema. Morgen ist ein Finale für uns, hoffentlich schaffen wir es", sagte der FCB-Coach.
Kane nach Gelbsperre bedient: "Nie und nimmer Gelb"
Am Samstag endet womöglich der 14 Jahre dauernde Titelfluch des Harry Kane. Sechs Finals hat einer der weltbesten Stürmer in den vergangenen Jahren verloren, darunter 2021 und 2024 zwei EM-Endspiele mit England sowie das Champions-League-Finale 2019 mit Tottenham Hotspur gegen den FC Liverpool. Eine bittere Leidenszeit für den Mann, der Tore am Fließband erzielt. Aber im größten Moment seiner Karriere darf er nicht auf dem Platz mit seinen Mitspielern feiern - das alles wirkt wie eine besonders bittere Pointe.
Nach dem Mainz-Spiel war Kane bedient - Frust und Wut hatten sich beim Stürmer wegen der aus seiner Sicht unnötigen Gelben Karte aufgestaut. Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft hatte nach einem Foulpfiff den Ball nach Ansicht von Schiri Bastian Dankert etwas zu lange in Händen gehalten. "Das ist nie und nimmer eine Gelbe Karte", betonte der 31-Jährige nach dem Spiel und übte ungewohnt scharfe Kritik am Unparteiischen. "Leider kommen manchmal Leute in die Allianz Arena und versuchen, sich einen Namen zu machen." Dankert schien es "kaum erwarten zu können, seine Gelbe Karte zu zücken".
Kane: "Werde so viel feiern, wie jeder andere - keine Sorge!"
Laut Kompany scheint der Ärger beim Top-Torjäger verpufft zu sein, beim Training war ihm der Frust nicht mehr anzumerken. "Das war null Thema. Harry Kane ist einer unserer besten Profis - auch mental. Er weiß, dass sein Moment kommt und dieses Selbstvertrauen strahlt er immer aus. Er hilft uns jetzt im Moment, weil er die Jungs mental mitvorbereitet. Dass er Samstag nicht auf dem Platz ist, hat man nicht gemerkt. Er hat gut trainiert."
Auf der Tribüne wird Kane mit dem Rekordmeister mitfiebern: "Das heißt ja nicht, dass ich nicht auch den Titel gewinnen würde", sagte der Engländer zu seiner Sperre. Und er kündigte an: "Ich werde so viel feiern wie jeder andere, keine Sorge."
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Quelle: Heute im Stadion 03.05.2025 - 15:05 Uhr