
Deutliche Heimpleite gegen Werder Heidenheimer Wunder bleibt aus
Für den 1. FC Heidenheim ist die Saison in der Fußball-Bundesliga noch nicht beendet: Das Team von Frank Schmidt muss nach der deutlichen Heimpleite gegen Werder Bremen in die Relegationsspiele.
Alle, die es mit dem 1. FC Heidenheim halten, hatten sich die Partie gegen Werder Bremen ganz anders vorgestellt: Das Heidenheimer Wunder blieb aus. Die verdiente 1:4 (0:2) -Heimpleite verhinderte, dass das Team von Trainer Frank Frank Schmidt die ohnehin nur kleine Chance nutzen konnte, den direkten Klassenerhalt zu schaffen.
Damit muss der FCH als Tabellen-16. in der Relegation (22. und 26. Mai) antreten und hat dort noch die Chance, auch noch in der nächsten Saison in der Bundesliga zu spielen. Der Gegner aus der 2. Bundesliga wird am Sonntag ermittelt.
Heidenheims Schmidt: "Können enttäuscht über das Spiel sein"
"Wir sollten nicht so tun, dass wir eine feste Größe in der Bundesliga sind. Wir wollten in diese Relegation, das haben wir schon vorher gesagt. Enttäuscht kann man heute über das Spiel sein, aber nicht über die Tatsache, dass wir in der Relegation spielen", sagte FCH-Trainer Schmidt der Sportschau.
Werder Bremen beendete die Saison mit diesem Auswärtssieg auf Tabellenplatz acht und fuhr überaus zufrieden zurück an die Weser. "Wir wollten noch mal zeigen, wie gut wir Fußball spielen können. Das war eine sehr gute Auswärtsleistung und noch mal drei Punkte", sagte Werder-Trainer Ole Werner der Sportschau. "Es überwiegt der Stolz, 51 Punkte geholt zu haben."
Werder mit Konterspiel
Die Gastgeber gingen die Partie überaus verhalten an und waren wenig einfallsreich auf der Suche nach dem richtigen Weg, um die Bremer Defensive zu knacken. Und sie hatten dabei auch noch Glück, dass Werders Jens Stage nicht schon nach zwei Minuten den ersten Bremer Treffer erzielte. Der Mittelfeldspieler verfehlte das FCH-Tor aus 16 Metern nur ganz knapp.
Das Team von Frank Schmidt war zwar spielbestimmend und versuchte Druck zu entwickeln, allerdings konnte es sich nicht entscheidend durchsetzen. Über offensive Ansätze kam der FCH nicht hinaus. Werder versuchte dagegen kompakt zu verteidigen und suchte seine Chance im Konterspiel. Und diese Taktik sollte bereits früh aufgehen.
Einfallslose Heidenheimer
Werder-Angreifer Marco Grüll wurde nach schnellem Umschaltspiel im Heidenheimer Strafraum von Benedikt Gimber zu Fall gebracht, den fälligen Strafstoß verwandelte Romano Schmid sicher zur 1:0-Führung (14.).
Der Rückstand hemmte die Heidenheimer noch mehr, sie waren weit davon entfernt, den Bremern Probleme bereiten zu können. Das Heidenheimer Bemühen war einfallslos und ohne Tempo vorgetragen. Werder war das reifere Team, das sein Spiel in aller Ruhe abspulte - und sich weitere Möglichkeiten erspielte.
Stage war es dann, der den zweiten Bremer Treffer erzielte. Nach einem Eckball von Marvin Ducksch setzte sich der Däne fünf Meter vor dem FCH-Tor durch und köpfte zum 2:0 (33.) ein.
Viel mehr Schwung bei Heidenheim durch starken Scienza
Nach dem Wechsel zeigten die Gastgeber dann deutlich mehr Schwung. Zunächst hatte Paul Wanner schon nach 90 Sekunden die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Werder-Torhüter Michael Zetterer hatte sich einen groben technischen Fehler geleistet und den Ball verloren, aber der FCH-Offensivspieler schaffte es nicht, die Kugel aus 16 Metern Entfernung ins leere Tor zu lupfen.
Die Heidenheimer setzten nach und der eingewechselte Léo Scienza profitierte von einer weiteren Konzentrationsschwäche der Bremer. Der Distanzschuss des Angreifers landete aber nur krachend am Bremer Pfosten (49.). Nur weitere drei Minuten später war es erneut Scienza, der einen Freistoß aus 23 Metern ins obere rechte Tor-Eck schlenzte und Torhüter Zetterer zu einer echten Glanzparade zwang.
Bremen nutzt Vorteilsentscheidung
Nach 56 Minuten versuchte es erneut Scienza mit einem Distanzschuss, der Ball verfehlte das Bremer Gehäuse nur um wenige Zentimeter. Die Heidenheimer versuchten den Druck hochzuhalten, schafften es aber nicht, einen Treffer zu erzielen.
Nach einer kuriosen Szene erhöhte Ducksch für Bremen auf 3:0 (66.). Stage schoss Schiedsrichter Tobias Welz an den Arm, der dabei seine Pfeife verlor. Die Bremer erkannten die Situation und spielten im Sinne des Vorteils einfach weiter, während die Heidenheimer kurz zögerten. Mitchell Weiser passte daraufhin zu Ducksch, der die Kugel aus 18 Metern wuchtig und sehenswert ins Heidenheimer Tor schlenzte. Die Proteste des FCH nutzten nichts, das Tor wurde anerkannt.
Bremens Topp setzt den Schlusspunkt
Immerhin erzielten die Heidenheimer noch einen Treffer. Luca Kerber traf nach einer Ecke per Kopfball zum 1:3 (80.).
Bremens Keke Topp setzte mit dem 4:1 (86.), nachdem er zwei Heidenheimer ausspielte und flach aus acht Metern einschoss, den Schlusspunkt.