Die Frankfurter jubeln in Freiburg

Sieg nach Rückstand Frankfurt gewinnt Königsklassen-Endspiel in Freiburg

Stand: 17.05.2025 20:34 Uhr

Eintracht Frankfurt hat sich mit einem 3:1 (1:1)-Sieg beim SC Freiburg am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga den Einzug in die Champions League gesichert. Der SCF verlor durch die Niederlage den vierten Platz und wird in der kommenden Saison in der Europa League spielen.

Ritsu Doan hatte Freiburg am Samstag mit seinem Führungstor schon vom Champions-League-Einzug träumen lassen (27. Spielminute). Die Tore von Ansgar Knauff (45.+4), Rasmus Kristensen (61.) und Ellyes Skhiri (63.) sorgten aber für den verdienten Auswärtssieg der Frankfurter, durch den die SGE ihren dritten Platz und damit den Königsklassen-Einzug bejubeln durfte.

"Für uns als Klub ist das eine Riesengeschichte", sagte Frankfurts Sportdirektor Markus Krösche im Sportschau-Interview: "Es ist ein historischer Erfolg, dafür haben wir hart gekämpft."

Frankfurt-Trainer Toppmöller - "Es ist unbeschreiblich"

Sportschau Bundesliga, 17.05.2025 18:00 Uhr

Freiburgs Trainer Schuster sieht das Positive

Im Parallelspiel gewann Borussia Dortmund sein Heimspiel gegen Holstein Kiel klar, sodass die vor der Partie viertplatzierten Freiburger noch auf Rang fünf abrutschten, gleichbedeutend mit der Europa-League-Qualifikation. Nach fünf Spielen ohne Niederlage verlor der SCF erstmals wieder.

"Es ist enttäuschend, es stand ja etwas auf dem Spiel", räumte Freiburgs Trainer Julian Schuster am Sportschau-Mikrofon ein - setzte aber im gleichen Atemzug den Fokus auf die grundsätzlich positiv zu bewertende SC-Saison: "Es ist mir wichtig zu betonen, dass der Stolz und die Freude über das Erreichte überwiegt. Mit dieser Mannschaft, den Fans und dem gesamten Staff auf die Europea-League-Reise gehen zu können ist keine Selbstverständlichkeit - und das muss die Message sein, nichts anderes."

Intensive Anfangsphase zwischen Freiburg und Frankfurt

Die Partie war kaum angepfiffen, da führte im Parallelspiel Borussia Dortmund bereits. Es war im Vorfeld bereits davon auszugehen, dass der zuletzt überzeugende BVB sein Heimspiel gegen bereits abgestiegene Kieler erfolgreich gestalten würde. Dennoch verschärfte die Dortmunder Führung die Lage in Freiburg etwas: Freiburg rutschte in der Blitztabelle praktisch mit Anpfiff auf Rang fünf ab - und war damit unter Zugzwang.

Die Freiburger starteten entsprechend offensiv in die Partie, ohne allerdings früh ins Risiko zu gehen. Der SC sammelte Ballbesitz, schlug erste Flanken in den Frankfurter Strafraum, gefährlich wurde es vor dem Tor von Kevin Trapp aber zunächst nicht. Die Gäste wiederum starteten verhalten, fanden dann aber ebenfalls in die Partie. Es entwickelte sich eine intensive Partie, die extrem von der Spannung und der aufgeheizten Stimmung lebte.

Freiburgs Tor nach Einwurf, SGE-Tor nach Fehler

Spielerisch gelang beiden Teams zunächst nicht viel, passend dazu resultierte der Freiburger Führungstreffer aus einem Standard. Philipp Lienhart, vor dessen langen Einwürfen in den Strafraum Eintracht-Trainer Dino Toppmöller im Vorfeld der Partie explizit gewarnt hatte, warf den Ball an den Fünfmeterraum, Matthias Ginter verlängerte und Doan vollendete volley aus zentraler Position.

Jubelnde Spieler des SC Freiburg

CL vor Augen: Freiburg jubelt nach der Führung durch Ritsu Doan (27.)

Frankfurt zeigte Nehmerqualitäten, erspielte sich kurz nach Freiburgs Führungstor direkt eine Riesenchance: Nach Nathaniel Browns Solo kam Hugo Ekitiké frei zum Abschluss, Freiburgs Noah Atubolu parierte den Linkssschuss glänzend. Den Abpraller setzte Fares Chaibi klar über das Tor (33.). Kurz darauf wurde erneut Ekitiké geschickt, wieder scheiterte der Franzose mit seinem Abschluss am stark reagierenden Atubolu (37.).

Der verdiente Ausgleich gelang den Gästen dank einer Einzelaktion spät in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs - und unter Mithilfe der Freiburger Defensive. Knauff legte sich den Ball technisch fein über Lienhart hinweg in den Lauf vor. Der Österreicher, eigentlich immer noch gut postiert, säbelte beim Klärungsversuch am Ball vorbei, sodass Knauff rechts im Strafraum mühelos vollenden durfte.

Freiburg erneut gefordert - aber Frankfurt trifft

Halbzeit zwei begann also unter den alten Vorzeichen: Freiburg brauchte ein Tor, zumal die Dortmunder im Parallelspiel auf 2:0 erhöht hatten. Der SC verbuchte wieder mehr Ballbesitz, hatte aber auch etwas Glück, als bei Johan Manzambis Handspiel im Strafraum zuvor eine hauchdünne Abseitsposition vorlag und so ein möglicher Strafstoß nicht mehr zur Diskussion stand.

Ein weiterer Freiburger Patzer ermöglichte die Eintracht-Führung: Vincenzo Grifo verarbeitete den Ball unter Bedrängnis unsauber, die SGE spielte über Ekitiké schnell nach vorne. Mit etwas Glück landete der Ball bei Kristensen, der aus ca. 20 Metern abzog und flach ins linke Eck traf.

Rasmus Kristensen trifft zur Eintracht-Führung

Führungstor aus der Distanz: Der auffällige Kristensen trifft (61.)

Skhiri-Tor unter Manzambis Mithilfe

Keine drei Minuten später erhöhte die nun eiskalte Einracht: Erneut Kristensen kam infolge eines Standards rechts im Strafraum zum Schuss, am langen Pfosten hielt Ellyes Skhiri den Fuß hin. Vom auf die Linie zurückgeeilten Manzambi prallte der Ball ans Aluminium, von dort zurück an Manzambis Rücken und über die Torlinie. Das Tor wurde von der DFL Skhiri zugeschrieben.

Frankfurt führte mit 3:1 und hatte die Champions League nun klar vor Augen. Freiburg versuchte in der Schlussphase noch einmal alles, Trainer Schuster wechselte offensiv, es fehlte aber die Durchschlagskraft. Der SC brachte kaum noch etwas nach vorne zustande, auch die Körpersprache wurde zunehmend negativer. Stattdessen hätte die Eintracht durch Ekitiké (88.) nach einem Konter noch ihr viertes Tor erzielen können.

Beide Mannschaften bekommen viel Zuspruch

Am Ende durfte Frankfurt den ersehnten Champions-League-Einzug nach einer starken und vor allem konstanten Saison bejubeln. Die SGE jubelte ausgelassen mit den mitgereisten Fans, doch auch die Freiburger Zuschauer honorierten die starke Saison ihrer Mannschaft mit viel Applaus und minutenlangen Gesängen.

Trainer Schuster stolz - "Wir haben heute nichts verloren"

Sportschau Bundesliga, 17.05.2025 18:00 Uhr

"Es war wunderschön", sagte Torschütze Kristensen zu den Feierlichkeiten auf dem Platz: "Wir gehen diesen Moment jetzt feiern." Sportdirektor Krösche wollte es "ruhiger angehen lassen" - aber: "Die Jungs sollen jetzt feiern."

Dino Toppmöller (Mittte) und sein Trainerteam bejubeln den Champions-League-Einzug

Dino Toppmöller (Mitte) und sein Trainerteam bejubeln den Champions-League-Einzug