Fußballprofi Jamal Musiala (r.) von Bayern München kämpft im Bundesligaspiel beim SC Freiburg mit Lucas Höler um den Ball

Dank Kracher von de Ligt Dünne Bayern-Revanche in Freiburg

Stand: 10.04.2023 00:00 Uhr

Der FC Bayern München hat sich am 27. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit 1:0 (0:0) beim SC Freiburg durchgesetzt und sich damit für die 1:2-Niederlage im DFB-Pokal wenige Tage zuvor revanchiert.

Abwehrspieler Matthijs de Ligt gelang am Samstag (08.04.2023) für die - wie schon im Pokal-Duell - über weite Strecken überlegenen Münchener mit einem wuchtigen Distanzschuss der entscheidende Treffer (51. Minute) - auch wenn der Niederländer hinterher am Sportschau-Mikrofon zugab: "Da habe ich auch ein bisschen Glück gehabt." Bayern München besiegte nach Borussia Dortmund in der Liga auch den zweiten Top-vier-Konkurrenten in Folge und bleibt mit 58 Punkten Spitzenreiter.

"Ich bin zufrieden", sagte FCB-Trainer Thomas Tuchel im Sportschau-Gespräch, "weil das Ergebnis ein gerechtes Ergebnis ist. Wir haben viele Torchancen liegen lassen, uns viele herausgespielt."

Freiburg (47 Punkte) rutscht nach dem dritten sieglosen Ligaspiel in Folge hinter RB Leipzig auf Platz fünf. "Bayern hatte viel Ballbesitz, viel Spielanteile. Wir hatten aber mehr Chancen als am Dienstag", meinte Freiburgs Matthias Ginter gegenüber der Sportschau, "aber letztlich hat es dann leider nicht geklappt." Und auch Trainer Christian Streich meinte im Sportschau-Interview: "Es war nicht viel anders, nur das Ergebnis."

Münchens Gnabry als Mittelstürmer mit früher Großchance

Bayern begann mit vier Wechseln in der Startformation. Unter anderem ersetzte Serge Gnabry im Sturmzentrum den verletzten Eric-Maxim Choupo-Moting. Auch Sadio Mané und Jamal Musiala bekamen eine Chance. Den Münchenern war von Beginn an anzumerken, dass sie schnell in Ballbesitz und schnell in die Schnittstellen kommen wollten. In der Anfangsviertelstunde blieb Freiburg deshalb kaum Zeit zum Luftholen.

Schon in der 9. Minute hatte Gnabry die Führung auf dem Kopf, doch SC-Schlussmann Mark Flekken wischte den Versuch aus sechs Metern noch stark aus dem Eck. Freiburg setzte wieder auf Umschaltmomente, kam aber kaum zum Zug. So war lange Zeit ein Freistoß aus knapp 30 Metern von Michael Gregoritsch (16.) der einzige Schuss aufs Tor, aber kein Problem für Yann Sommer.

Ritsu Doan trifft für Freiburg nur den Pfosten

Bayerns Aktionen Richtung Tor verloren zwar im Verlauf der ersten Halbzeit etwas an Tempo, trotzdem hatten die Gäste durch Mané (18.) oder Leroy Sané (41.) ihre Möglichkeiten. Fast hätte aber Freiburg den Spielverlauf schon wie im Pokal auf den Kopf gestellt: Gregoritsch setzte sich links im Strafraum durch und brachte den Ball in den Fünfmeterraum. Dort drückte sich Ritsu Doan an Alphonso Davies vorbei - aber den Ball nur an den Pfosten (44.).

Der Freiburger Abnutzungskampf setzte sich auch Anfang der zweiten Halbzeit fort. Mit zum Teil allen Feldspielern am eigenen Strafraum versuchten die Gastgeber, das Spiel offenzuhalten. Schließlich knackte ein Abwehrspieler per Distanzschuss den Riegel. Nach Zuspiel von Musiala donnerte de Ligt den Ball aus 25 Metern von halblinks zur Führung in den rechten Winkel.

Torwart Mark Flekken hält Freiburg im Spiel

Die Breisgauer bemühten sich, sich zurück ins Spiel zu kämpfen. Bayern hatte aber weitere Chancen. Flekken parierte erneut stark gegen einen Flugkopfball von Mané (57.). Kurz darauf setzte Sané einen Abschluss nach Solo von der Mittellinie übers Tor (60.).

Doch danach mobilisierte der SC noch einmal alle Kräfte und arbeitete sich Stück für Stück ans Tor heran. Die beste Möglichkeit hatte Gregoritsch mit einer Direktabnahme (71.). Doch Bayern-Torwart Sommer bekam im Fallen noch ein Bein hoch und wehrte den Versuch aus zehn Metern ab. In der Schlussphase traf Gnabry noch für München den Pfosten (90.+4). Bei aller Wucht und Willen blieb Freiburg dieses Mal ein weiterer Dreh wie im Pokal verwehrt. "Du brauchst halt auch das nötige Glück. Das hatten wir am Dienstag, heute nicht", so Streich.

Dafür ging es nach Abpfiff auf dem Spielfeld noch hoch her. Nach einer als Provokation aufgenommenen Jubel-Geste von Joshua Kimmich Richtung Freiburger Fans gab es auf dem Spielfeld einigen Tumult, sodass fast auch die angekündigte Trikot-Übergabe von Musiala an SC-Trainer Streich unterging.

Bayern erst gegen City, dann gegen Hoffenheim

Bevor es in der Liga weitergeht, ist der deutsche Rekordmeister auswärts bei Manchester City im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gefordert (Dienstag, 11.04.2023 um 21.00 Uhr). "Wir wissen, dass das extrem schwer wird, gerade in der Form, in der City ist", blickte Tuchel nach vorn: "Wir werden uns auch dort physisch verausgaben müssen im Kampf gegen den Ball und noch genug Dampf haben müssen für offensive Lösungen."

Am 28. Spieltag empfängt der FC Bayern in der Bundesliga dann die TSG 1899 Hoffenheim (Samstag, 15.04.2023 um 15.30 Uhr). Freiburg ist einen Tag später in Bremen gefordert (15.30 Uhr).