Kevin Müller (Torhüter 1. FC Heidenheim)

Torhüter verletzt Heidenheims Müller erleidet Gehirnerschütterung

Stand: 03.05.2025 10:34 Uhr

Nach dem heftigen Zusammenstoß und der langen Unterbrechung ist nun klar: Kevin Müller hat im Spiel gegen den VfL Bochum eine Gehirnerschütterung davongetragen.

Es gibt Momente in einem Fußballspiel, da sind Tore, Punkte und Tabellenstände völlig egal. Einen solchen Moment erlebten die Zuschauerinnen und Zuschauer des Freitagabendspiels in der Bundesliga zwischen dem 1. FC Heidenheim und dem VfL Bochum.

Müller bleibt nach Zweikampf regungslos liegen

Knapp 50 Minuten waren gespielt, als Bochums Ibrahima Sissoko und Heidenheims Keeper Kevin Müller nach einer Flanke im Strafraum in den Luft-Zweikampf gingen. Ein Zweikampf, wie er in so vielen Spielen vorkommt, nur dieses Mal mit schmerzhaften Folgen. Beide prallten mit voller Wucht und hauptsächlich mit den Köpfen und der Schulter gegeneinander, vor allem Müller schien von dem Zusammenprall schon schwer gezeichnet, da er mit voller Wucht und offensichtlich ohne Bewusstsein auf dem Boden aufschlug.

So heftig, dass Müller sich eine Gehirnerschütterung zugezogen hat. Das teilte der 1. FC Heidenheim am Samstagmorgen mit und bedankte sich zudem "ausdrücklich beim medizinischen Personal" in der Arena und dem Heidenheimer Klinikum.

Den Ernst der Lage erkannten am Freitagabend auch einige Spieler sofort, Jan Schöppner und Tim Siersleben eilten herbei und drehten den regungslosen Müller in eine seitliche Lage. Auch Bochums Maximilian Wittek reagierte prompt und trug laufend einen Notfall-Koffer auf den Platz. Und mit einem Schlag wurde es still im Stadion. Allen war bewusst: Hier ist gerade etwas Schlimmes passiert. Zahlreiche Sanitäter waren schnell am Ort des Geschehens und leiteten erste Maßnahmen ein. Eine Plane wurde hochgehalten, um den Blick des Publikums auf die medizinische Versorgung des Heidenheimer Keepers zu blockieren.

Bange Minuten auf dem Platz und auf den Tribünen

Sissoko, den es auch hart erwischt hatte, stand zum Glück nach wenigen Minuten wieder. Doch Müller musste weiter behandelt werden. Bange Minuten vergingen, auf den Rängen hatten Fans beider Lager Tränen in den Augen. Und dann wurde es doch wieder laut. "Kevin Müller! Kevin Müller", hallte es durch die Heidenheimer Arena. Nicht nur aus dem Heimblock, auch die Bochumer Fans stimmten aus voller Kehle mit ein und brachten damit ihre Genesungswünsche an Müller zum Ausdruck. Hier gab es keine Gegner mehr, sondern nur noch Unterstützung für den verletzten Schlussmann.

Als Müller dann nach mehr als zehn Minuten von den medizinischen Einsatzkräften mit einer Trage vom Platz geführt wurde, brandete noch einmal großer Beifall auf. Abstiegskampf? In diesem Moment egal. Es ging einzig und allein um die Gesundheit von Kevin Müller.

Im Sportschau-Interview nach dem Spiel gab es die ersten positiven Signale. "Er war kurz weg - aber kam dann auch wieder zu sich", sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt. "Er ist jetzt drüben im Krankenhaus. Ich hoffe und bin mir sicher, dass er schnell wieder auf die Beine kommt. Wichtig ist, dass er nichts davon trägt und sich davon schnell erholt." Wie lange Müller ausfallen wird, steht noch nicht fest.

Abstiegsduell endet mit einem Unentschieden

Für Müller wurde Frank Feller eingewechselt, der in der letzten Minute der 14-minütigen Nachspielzeit einen starken Schuss von Jakov Medic parierte und damit die Null sicherte. Da Heidenheim seine eigenen Chancen - vor allem in der Schlussphase des Spiels - nicht nutzen konnte, endete die Partie 0:0. Bochum (22 Punkte) darf damit weiterhin hoffen, am Ende der Saison doch noch auf dem Relegationsrang zu landen, den Heidenheim aktuell mit 26 Punkten besetzt. An diesem Abend in Heidenheim hofften aber alle nur eins: Dass Kevin Müller so schnell wie möglich wieder gesund wird.

Sendung am Sa., 3.5.2025 14:00 Uhr, Stadion, SWR1 Rheinland-Pfalz