Berliner Spieler jubeln

Traumtor von Dardai Hertha sendet Lebenszeichen gegen Gladbach

Stand: 13.02.2023 00:01 Uhr

Hertha BSC kann doch noch gewinnen. Nach vier Pleiten in Folge zum Jahresauftakt feierten die Berliner gegen Borussia Mönchengladbach am 20. Spieltag in der Fußball-Bundesliga einen immens wichtigen 4:1-Sieg (1:1).

Der Berliner verlassen damit die direkten Abstiegsplätze und stehen nun auf dem Relegationsrang, einen Punkt vor dem VfB Stuttgart. Die Borussia verpasste es, an die internationalen Plätze heranzurücken und bleibt im Tabellenmittelfeld.

Nico Elvedi brachte die Gladbacher in der 17. Minute in Führung. Jessic Ngankam (30.) und Marton Dardai drehten die Partie für die Hertha. In der Nachspielzeit schraubten dann Derry Scherhant (90.+1) und Dodi Lukebakio (90.+6/Foulelfmeter) das Ergebnis in die Höhe.

"Die ersten 30 Minuten haben wir ein super Auswärtsspiel gezeigt. Dann so ein Niedergang ist natürlich enttäuschend. Das ist bitter", sagte Gladbachs Trainer Daniel Farke.

Herthas Trainer Sandro Schwarz freute sich über einen "wichtigen Sieg. Es ist auch wichtig, dass wir Signale aussenden in Sachen Leistungsbereitschaft. Wir sind sehr glücklich über die drei Punkte, aber müssen weiter die Antennen ausfahren für die lange Reise, die wir noch vor uns haben."

Hertha macht es Elvedi zu einfach

Nach stürmischen, aber ungefährlichen Berliner Anfangsminuten übernahm die Borussia schnell die Kontrolle über das Spiel, ohne sich jedoch echte Torchancen herauszuspielen. In der 17. Minute brachte dann ein Standard den gewünschten Erfolg. Bei einer Ecke von Luca Netz setzte sich Elvedi überraschend problemlos gegen Suat Serdar durch und köpfte den Ball unbedrängt ins lange Eck.

Nur eine Minute später hätte Jonas Hofmann fast auf 2:0 gestellt. Nach einem Steilpass von Lars Stindl war der Nationalspieler frei durch, hatte Hertha Torwart Oliver Christensen schon umkurvt, scheiterte vor dem leeren Tor dann aber doch am langen Bein von Oliver Kempf. Glück für Hofmann: Er stand knapp im Abseits.

Ngankam trifft aus dem Nichts

Gladbach verpasste es in der Folge, seine Dominanz in weitere Chancen umzumünzen. Und das sollte sich rächen. Denn in der 30. Minute fiel aus dem Nichts der Ausgleichstreffer. Tolga Cigerci spielte auf der linken Seite Marvin Plattenhardt frei, der den Ball scharf an den Fünfmeterraum passte. Ngankam musste nur noch einschieben. "Das ist unnötig. Da haben wir sie eingeladen", sagte Farke.

Von dort an war es ein anderes Spiel. Nun war die Hertha dem zweiten Treffer näher. In der 44. Minute rettete Gladbachs Ko Itakura nach einer Ecke auf der Linie gegen Lucas Tousart. In der Nachspielzeit hatte dann Florian Niederlechner die Berliner Führung auf dem Kopf, erwischte den Ball aber nicht voll.

Traumtor von Dardai

Den Ball voll erwischte aber dann Dardai sieben Minuten nach Wiederanpfiff – und wie. Das Geburtstagskind (21) nahm einen Querpass von Cigerci aus knapp 25 Metern direkt und hämmerte den Ball unter die Latte des Gladbacher Tores. Torhüter Jonas Omlin schaute dem Ball nur hinterher – 2:1 für die Hertha.

"Ein wundervoller Tag, bislag mein bester Geburtstag", sagte Dardai nach der Partie der Sportschau. "Wir stecken in einer schwierige Situation. Wenn wir weiter so hart arbeiten, können wir die Klasse halten."

Wer nach dem Rückstand eine Gladbacher Reaktion erwartet hatte, lag falsch. Denn von der Borussia kam überraschend wenig. Mehr als eine Halbchance durch Hannes Wolf brachte die Borussia zunächst nicht zustande (60.). Zwar hatten die Gäste wieder mehr Spielanteile, die Berliner ließen aber keine zwingenden Chancen zu.

Hertha baut die Führung noch aus

Erst in der Schlussphase geriet der Berliner Sieg noch einmal in Gefahr. Erst rauschte ein Distanzschuss von Joe Scally nur knapp am Pfosten vorbei (85.), dann rettete Christensen gegen einen Kopfball von Marcus Thuram (86.). Mehr gelang der Borussia aber nicht mehr.

Stattdessen schlug die Hertha sogar noch zwei Mal zu: In der erste Minute der Nachspielzeit traf erst der eingewechselte Scherhant per Drehschuss zum 3:1. Fünf Minuten später foulte dann Manu Koné Tousart im Strafraum. Der ebenfalls eingewechselte Lukebakio verwandelte sicher.

Gladbach empfängt den Rekordmeister

Am 21. Spieltag spielt Borussia Mönchengladbach zu Hause gegen den FC Bayern München (Samstag, 18.02.2023 um 15.30 Uhr). Hertha BSC muss einen Tag später in Dortmund um Punkte kämpfen (17.30 Uhr).