Jubel bei den Spielern der deutschen Basketball-Nationalmannschaft

Basketball-EM vor Viertelfinale DBB-Team jetzt gegen den "Greek Freak"

Stand: 11.09.2022 22:39 Uhr

Deutschlands Basketballer fühlten sich bei der Heim-Europameisterschaft nach einer starken Vorrunde bereit für die ganz großen Aufgaben. Im EM-Achtelfinale gegen Montenegro tat sich die DBB-Auswahl am Ende aber doch schwerer als gedacht. Im Viertelfinale kommt es jetzt zu einem Duell mit Griechenland und Giannis Antetokounmpo.

Die Basketball-Europameisterschaft war bislang auch ein Wettschießen zweier NBA-Superstars: Giannis Antetokounmpo gegen Luka Doncic. Auf wen er denn selber als Topscorer setzen würde, wurde Doncic bei der Medienrunde nach dem Sieg gegen Deutschland gefragt. Da hatte die slowenische Scoring-Maschine dem Gastgeber gerade 36 Punkte eingeschenkt.

Giannis Antetokounmpo, Spitzname "Greek Freak", hatte fast zeitgleich bei Griechenlands Erfolg gegen die Ukraine 41 Punkte aufgelegt. "Ich würde auf Giannis setzen", sagte Doncic und schob grinsend hinterher: "Weil er Giannis Antetokounmpo ist."

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Erst Doncic und nun der Greek Freak

Keine 24 Stunden später war es dann allerdings Doncic, der die Leistung des Griechen noch toppte: Mit 47 Punkten gegen Frankreich erzielte Doncic den zweitbesten Wert, den ein Spieler jemals bei einem EM-Spiel erreichte, unter anderem hatte Doncic mit seiner Bestmarke einen gewissen Dirk Nowitzki überholt.

Die deutsche Mannschaft kann sich schon bald selbst ein Bild machen, welche der zwei Basketball-Naturgewalten die Mächtigere ist. Die Griechen haben ihr Achtelfinale gegen Tschechien gewonnen, sie gingen souverän und ungeschlagen durch die Vorrunde, in einer kniffligen Gruppe mit Co-Gastgeber Italien, Kroatien und der starken Ukraine.

Team Griechenland - mehr als nur Antetokounmpo

Griechenland hat nicht nur seinen Anführer Antetokounmpo, der von kaum einer Defensive der Welt aufzuhalten ist. Die Griechen haben um ihren Superstar herum eine schlagkräftige, erfahrene Einheit geformt: mit Spielmacher Nick Calathes, gefährlichen Schützen wie Tyler Dorsey und routinierten Strategen wie Kostas Sloukas.

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Für die deutsche Mannschaft ist das Duell im Viertelfinale eine echte Bewährungsprobe: In der Vergangenheit gab es für das deutsche Team in großen Spielen gegen die Griechen oft nichts zu holen. Auch nicht für die Generation um Dirk Nowitzki, deren Traum vom Titel im EM-Endspiel 2005 gegen Theo Papaloukas und Co. platzte.

Lo, Thiemann, Wagner, Schröder - viele Anführer im DBB-Team

Doch das deutsche Team des Jahres 2022 ist ein anderes. In der Vorrunde hat die Mannschaft bewiesen, dass sie auch Top-Nationen in Schach halten kann. Und dass es neben Kapitän Dennis Schröder und NBA-Routinier Daniel Theis mehrere Spieler gibt, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

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Mal sind es Maodo Lo und Johannes Thiemann vom Meister Alba Berlin, mal der junge Franz Wagner, der gegen die Litauer groß aufspielte und auch gegen Montenegro durchaus auffällig war, jetzt aber womöglich verletzt ausfällt. Ein Ausfall, der weh tun könnte.

Auch Montenegro war keine Laufkundschaft

Das DBB-Team möchte sich im Vergleich mit den großen Basketballnationen nicht länger kleiner machen, als es eigentlich ist: Neun der zwölf Akteure im Kader waren zuletzt bei einem Klub in der NBA oder in der Euroleague unter Vertrag. Alle sind gestandene Spieler, die sich seit Jahren auf höchstem internationalen Niveau beweisen. Und auch wenn der Sieg gegen Montenegro am Ende unnötig knapp war: In Halbzeit eins hatten die Deutschen phasenweise zauberhaften Basketball gezeigt und mit 24 Punkten Abstand in einem EM-Achtelfinale geführt.

Zudem hat sich im bisherigen Turnierverlauf noch keine Mannschaft herauskristallisiert, die über den kompletten Kader gesehen wirklich besser besetzt erscheint als das deutsche Team - auch nicht der Top-Favorit aus Serbien, der im Achtelfinale überraschend an Italien scheiterte.

Nur noch starke Gegner

Sollte das DBB-Team nach Montenegro tatsächlich auch Griechenland aus dem Weg räumen, könnte es im Halbfinale gegen Spanien gehen, den Weltmeister, der allerdings nach einem größeren Umbruch längst nicht mehr die alte Dominanz ausstrahlt.

Womöglich bekommt die Mannschaft dann auch die Chance zur Revanche gegen die Slowenen um Luka Doncic - Slowenien wäre ein möglicher Gegner im Finale am 18. September.