Luka Doncic, Slowenien

EM-Niederlage gegen Slowenien Doncic verpasst Deutschland einen Dämpfer

Stand: 07.09.2022 14:53 Uhr

Deutschlands Basketballer haben bei der Heim-EM ihre erste Niederlage kassiert gegen Slowenien mit Superstar Doncic. Heute geht es gegen Ungarn.

Das deutsche Team verlor am Dienstag (06.09.2022) in Köln gegen Slowenien mit 80:88 (36:44). Sloweniens NBA-Star Luka Doncic machte den Unterschied mit 36 Punkten und vielen wichtigen Aktionen - es war der bisher beste EM-Auftritt des Führungsspielers der Dallas Mavericks. "Wie er gespielt hat in der Offensive - das ist schon anders", sagte Deutschlands Maodo Lo von Alba Berlin der Sportschau. "Das war wirklich eine andere Performance."

Außerdem verteidigten die Titelverteidiger so effektiv, dass das deutsche Team viele Würfe von der Dreier-Linie nahm und dabei, abgesehen von der Schlussphase, eine schwache Quote hatte. "Wir waren nicht so physisch und so clever wie die Slowenen, hatten viel zu viele Fouls, sie sind zu oft an die Freiwurflinie gegangen. Und dann haben wir auch nicht so gut getroffen", sagte Franz Wagner. Der NBA-Shooting-Star kam dieses Mal nur auf acht Punkte, verwertete lediglich zwei seiner sieben Versuche aus dem Feld.

Jetzt gegen Ungarn

Trotz der Niederlage hat Deutschland noch eine Chance, als Gruppensieger ins Achtelfinale einzuziehen. Voraussetzung ist ein Sieg am Mittwoch gegen Schlusslicht Ungarn, das bisher all seine Partien verloren hat. Gleichzeitig wäre eine Niederlage der Slowenen gegen Frankreich nötig. Die Achtelfinal-Duelle finden am Samstag und Sonntag, 10. und 11. September, statt.

Acht Dreier in Folge daneben

Das deutsche Team war vor 18.017 Zuschauern nervös und wenig treffsicher gestartet. Die ersten sieben Drei-Punkte-Würfe flogen allesamt daneben, Slowenien ging trotz ebenfalls mauer Trefferquote mit 12:6 in Führung (7. Minute).

Maodo Lo brach anschließend im achten Versuch den Bann von der Dreier-Linie, aber die Partie blieb fahrig. Doncic beendete das erste Viertel mit zwei verwandelten Freiwürfen und sorgte so für eine 21:14-Pausenführung für Slowenien.

Schröder und Doncic im Mittelpunkt

Vor neun Tagen hatte Deutschland die Slowenen in der WM-Qualifikation noch überraschend dominiert und 90:71 gewonnen. Doch im EM-Duell waren die Kräfteverhältnisse anders: Slowenien dominierte und setzte sich auf 31:17 (14.) ab. Anschließend beendete Schröder, der zuvor vier Distanzwürfe vergeben hatte, seine Flaute mit zwei Dreiern in Folge. Sein NBA-Rivale Doncic konterte mit mehreren starken Bewegungen und Würfen, sodass Slowenien mit 44:36 in die Halbzeitpause ging.

Im dritten Viertel entwickelte sich ein Duell Deutschland gegen Doncic. Die Gastgeber steigerten sich geschlossen, angeführt von Kapitän Schröder, der mit 19 Punkten bester deutscher Werfer wurde. In der 27. Minute betrug der Rückstand nur noch zwei Punkte (52:54). Doch Doncic riss die Partie immer wieder an sich, präsentierte seinen unwiderstehlichen Zug zum Korb und hatte großen Anteil daran, dass Slowenien auch nach dem dritten Viertel führte (55:61).

Wagner vergibt Anschluss-Chance

Im finalen Durchgang startet Slowenien zunächst ohne Doncic, verteidigte die Führung aber souverän. Deutschland fand spät zwar die Treffsicherheit von außen wieder und kam kurz vor Schluss auf fünf Punkte heran. Aber Franz Wagner vergab von der Dreierlinie, Schröder kassierte noch ein technisches Foul - die knappe, aber verdiente Niederlage war besiegelt.