
Roland Garros 2025 French Open - Hanfmann und Siegemund sind raus, Sabalenka ohne Mühe
Wer ist weiter, wer ist raus? Alle News von Tag 1 beim Grand-Slam-Turnier in Paris aktuell und kompakt.
Hanfmann beißt sich die Zähne aus
Yannick Hanfmann - Lorenzo Musetti 5:7, 2:6, 0:6
Wenn ein Qualifikant gegen einen Top-10-Spieler antritt, ist die Favoritenfrage schnell geklärt. Dabei hatte Yannick Hanfmann eine sehr gute Ausgangsposition gegen Lorenzo Musetti. Schließlich hatte der 33 Jahre alte Deutsche zwei der bisherigen drei Begegnungen gegen den Italiener gewonnen - allesamt auf der roten Asche. Allerdings: Der 23-Jährige aus Carrara hat seit dem letzten Aufeinandertreffen im April 2023 einen gewaltigen Leistungsschub bekommen, während Hanfmann vor allem auf der Suche nach seiner Form und seiner Stabilität war. Mittlerweile ist der Karlsruher nur noch Nummer 142 in der Welt, während er vor gut zwei Jahren noch sein Karrierehoch mit Position 45 feiern konnte. Musetti ist die Nummer 7 der Welt, Tendenz steigend. Und so konnte Hanfmann auch nur einen Satz lang mithalten, danach zeigte Musetti sein Können, der Italiener spielte so gut wie jeden Ball ins Feld. Musetti hätte im dritten Satz wohl auch die Augen zumachen können, der Ball wäre immer unerreichbar in Hanfmanns Feld gelandet.
Siegemund raus nach langem Kampf
Laura Siegemund - Anna Bondar 6:7 (2:7); 3:6
Um jeden Ball gekämpft hat Laura Siegemund auch gegen Anna Bondar wie eh und je. Aber am Ende, nach knapp 2,5 Stunden, gingen der 37-Jährigen, die hinter ihrer deutschen Kollegin Tatjana Maria (im August 38) die zweitälteste Spielerin bei den French Open ist, ein wenig die Kräfte aus. Auch gegen die Ungarin (27) hatte Siegemund versucht mit ihrem ungewöhnlich variantenreichem Spiel aus Stopp, Lob, Vorhand-Slice oder auch Rückhand-Topspin ihrer Gegnerin erst gar keinen Rhythmus zu geben. Aber Bondar hatte irgendwann ihren Weg gegen die Filderstädterin, die vor dem Turnier noch unter einer Beinverletzung gelitten hatte, gefunden. Abreisen aus Paris muss Siegemund aber noch lange nicht. Im Damen-Doppel tritt sie mit der Brasilianerin Beatriz Haddad Maia an, im Mixed ist sie mit dem Franzosen Édouard Roger-Vasselin sogar Titelverteidigerin. Es gibt am Bois de Boulogne also noch viel für sie zu tun.
Sabalenka kennt keine Gnade
Aryna Sabalenka - Kamilla Rachimova 6:1; 6:0
Wie groß der Unterschied zwischen der Nummer 1 der Welt und der Nummer 75 ist, konnten die Zuschauer auf dem Court Philippe-Chatrier begutachten. Aryna Sabalenka fegte mit ihren krachenden Schlägen über Kamilla Rachimova weg wie ein Orkan. Die Belarusin und ihre russische Gegnerin scherzten dann auch bei ihrem Handschlag geradezu freundschaftlich am Netz. Denn für 23-Jährige Rachimova war es eine genau einstündige, kostenlose Lehrstunde. Für die große Turnierfavoritin Sabalenka war es dagegen eine leichte Auftakthürde - auf dem Weg zum Titel?
Paul hält Nachwuchsspieler in Schach
Tommy Paul - Elmer Möller 6:7 (5:7); 6:2; 6:3; 6:1
Der 28 Jahre alte US-Amerikaner Tommy Paul war zumindest ein wenig überrascht, wie stark Elmer Möller zu Beginn der Partie aufspielte. Der Däne brachte den an Position 12 gesetzten Paul zumindest im ersten Durchgang immer wieder in größere Schwierigkeiten. Der 21-Jährige aus Aarhaus, die aktuelle Nummer 112 der Welt, zeigt sein Können außerhalb der Turniere in der deutschen Bundesliga beim TC Blau-Weiss Neuss. Je länger die Partie in Paris dauerte, setzte sich allerdings die größere Solidität und der Varianten-Reichtum der Schläge des Amerikaners durch.
Aufschlagriese Mpetshi Perricard
Giovanni Mpetshi Perricard - Zizou Bergs 4:6, 6:3, 7:6 (7:5), 6:4
Giovanni Mpetshi Perricard gilt als einer der Hoffnungsträger des französischen Tennis. Nicht wenige Experten trauen dem 21-Jährigen eine große Karriere zu. Das hat nicht zuletzt mit seinem außergewöhnlichen Aufschlag zu tun. Gegen den Belgier Zizou Bergs schlug der gebürtige Lyoner mit sage und schreibe 224 km/h in der Spitze auf. Durchschnittlich erreichte sein Service 193 km/h und er servierte zwölf Asse. Und sein zweiter Aufschlag hatte immer noch im Schnitt von 179 km/h. Insgesamt zu viel für Bergs. Dass der junge Franzose im dritten Satz einen 0:5-Rückstand im Tiebreak in ein 7:5 verwandelte sprach zudem für die Nervenstärke von Mpetshi Perricard. Der junge Franzose gewann sein erstes Spiel überhaupt in Roland Garros - und es dürfte nicht das letzte gewesen sein.