Das Stade Roland Garros
FAQ

Roland Garros 2025 French Open - Die wichtigsten Fragen zum größten Tennisturnier auf Sand

Stand: 22.05.2025 17:11 Uhr

Das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres steht an. Die Sportschau liefert Infos zu Favoriten, Form und Auslosung. Und stellt natürlich die Frage aller Fragen.

Gewinnt Alexander Zverev in Paris endlich seinen ersten Grand-Slam-Titel?

Können wir mit was Leichterem anfangen?

Okay, fangen wir mit den Damen an. Wer gewinnt?

Die Frage hätte man bis vergangenes Jahr noch ganz easy mit Iga Swiatek beantwortet. Aber in diesem Jahr ist alles anders. Die viermalige French-Open-Siegerin ist vor allem im Kopf völlig von der Rolle. Sie ist bei beiden Masters-Turnieren auf Sand, in Madrid und Rom, krachend ausgeschieden und dadurch abgerutscht auf Platz 5 der Weltrangliste. Ihr bisher letztes Turnier hat sie vor genau einem Jahr gewonnen, eben hier in Paris.

Hat Swiatek trotzdem Chancen, erneut zu gewinnen?

Klar. Dafür ist die Damen-Konkurrenz insgesamt zu unberechenbar. Aryna Sabalenka, die Weltranglistenerste, ist sicher die erste Anwärterin, sie hat das Masters in Madrid gewonnen, zeigte dann aber in Rom eine rätselhafte Leistung gegen die Chinesin Qinwen Zheng. Ein Selbstläufer wird das ganz sicher nicht. Zheng selbst ist alles zuzutrauen, sie ist schließlich die Olympiasiegerin von Paris.

Sonst noch wer in der Verlosung, zum Beispiel Coco Gauff?

Nicht mit dem Aufschlag. Wackelig ist noch euphemistisch. Gegen Zheng im Halbfinale von Rom produzierte sie 16 Doppelfehler, im Finale gegen Jasmine Paolini sieben. Paolini selbst wäre unbedingt auch noch zu nennen. Die kleine Italienerin hat in ihrer Heimat in beeindruckender Weise den Titel gewonnen und ist rechtzeitig zu dem Turnier in Top-Form, bei dem ihr Stern im vergangenen Jahr aufging.

Coco Gauff

Die 21-jährige Coco Gauff beim Training in Paris

Ach ja, wie liefs eigentlich noch mal vergangenes Jahr in Paris?

Jasmine Paolini begeisterte die Tennis-Welt nicht nur mit ihrem offenen Lachen, sondern auch mit ihrem Powerspiel, ihrer taktischen Schläue und ihrem Kampfgeist. Ihr Siegeszug ging bis ins Finale, wo sie gegen Iga Swiatek keine Chance hatte. Bei den Herren gewann Carlos Alcaraz im Endspiel gegen Alexander Zverev. Der Deutsche führte 2:1 in Sätzen, hatte dann aber in den Sätzen 4 und 5 nichts mehr zuzusetzen und verlor am Ende deutlich. Für Alcaraz war es der dritte Grand-Slam-Titel (mittlerweile hat er vier), der erste in Paris auf Sand. Für Zverev war es in seinem zweiten Grand-Slam-Finale die zweite Niederlage (mittlerweile steht er bei drei).

Dann jetzt aber: Wie stehen die Chancen, dass Zverev gewinnt?

Eher schlecht. Man muss leider konstatieren, Zverevs Saison war - nach den Australian Open - bisher eine zum Vergessen. Mit falschen Entscheidungen auf und neben dem Platz, Krankheiten wie jetzt in Hamburg, und mit leider zu häufig unterdurchschnittlichem Tennis. Zverev trennt zur Zeit doch ein größeres Stück von der Weltspitze, als es sein Ranglistenplatz 3 ausdrückt. Der Sieg beim Turnier in München, bei dem er der einzige Top-10-Spieler war, kann nicht darüber hinwegtäuschen. Seine Masters-Bilanz auf Sand: Aus in Monte Carlo im Sechzehntelfinale, Aus in Madrid im Achtelfinale, Aus in Rom im Viertelfinale. Zverevs altes Leid: Er wackelt immer dann, wenn es um die Wurst geht. Und seine Körpersprache ist gerade nicht die eines Siegers.

Alexander Zverev

Alexander Zverev bei seinem enttäuschenden Ausscheiden gegen Alexandre Müller in Hamburg

Meint es die Auslosung wenigstens gut?

Im Gegenteil. In der 1. Runde geht es gegen den amerikanischen Youngster Learner Tien, gegen den er jüngst in Acapulco beim bisher einzigen Aufeinandertreffen verloren hat. Bereits im Achtelfinale könnte Zverev dann auf seinen Angstgegner Francisco Cerundolo treffen, ein Sandplatzspezialist, gegen den er eine Bilanz von 0:3 hat. In einem möglichen Viertelfinale würde dann entweder Novak Djokovic warten oder Daniil Medwedew, den Zverev in den jüngsten sieben Matches nur einmal schlagen konnte. Leicht sieht anders aus.

Kann man den Namen Carlos Alcaraz schon mal in den Pokal eingravieren?

Das nicht unbedingt. Aber alles andere als ein Finale Alcaraz gegen Sinner wäre eine beckerfaustdicke Überraschung. Alcaraz ist Titelverteidiger und der überragende Sandplatzspieler, auch in dieser Saison. Monte Carlo gewonnen, Rom gewonnen, dort den scheinbar übermächtigen Jannik Sinner in die Schranken gewiesen. Sinner selbst steht nach seiner Dopingsperre voll im Saft, hat in Rom ein beinahe furchterregend gutes Tennis gespielt, auch in Roland Garros führt der Titel nur über ihn. Alle anderen hinter den beiden haben, so gut sie auch drauf sein mögen, nur Außenseiter-Chancen. Allen voran Lorenzo Musetti, der einmal Finale und zweimal Halbfinale in dieser Sandplatz-Saison stehen hat, sowie Casper Ruud, der das Masters in Madrid gewonnen hat. Allerdings als Alcaraz verletzt und Sinner noch gesperrt war. Und dann gibt’s ja noch Novak Djokovic, bei dem ist alles möglich.

Nochmal zurück zu Zverev, gibt’s wieder Ärger mit den Bällen?

Gegenfrage: Wann hat es bei den French Open mal nicht Ärger mit den Bällen gegeben?! Gefühlt jedes Jahr mosern ein paar Spieler über zu hart, zu weich, zu groß, zu schwer, zu langsam. Gespielt wird seit 2020 mit Bällen der Marke Wilson, zuletzt in Rom waren es Bälle von Dunlop, die für Unmut bei Zverev sorgten. Sandplatztennis ist eben kein Labortennis, da müssen alle durch.

Immerhin wird es in Paris keinen Ärger um das Hawk-Eye geben...

Nein, denn im Gegensatz zu den "gewöhnlichen" Turnieren, bei denen mittlerweile die elektronische Überwachung überwiegend zum Standard gehört, gibt es in Roland Garros noch echte Linienrichter. Gerade auf Sand hatten die "Entscheidungen" des Hawk-Eye zuletzt immer wieder für Unverständnis gesorgt im Abgleich mit dem Ballabdruck. Man erinnert sich an Zverevs Handyfoto. In Paris schreit noch der Mensch "Out!", und im Zweifel klettert der Schiedsrichter von seinem Stuhl und schaut sich den Abdruck selbst an. Old School Paris. Als Grand-Slam-Turnier kannst du eben deine eigenen Regeln machen.

Welche deutschen Spielerinnen und Spieler sind dabei?

Bei den Herren neben Alexander Zverev noch Daniel Altmaier und Jan-Lennard Struff. Bei den Damen Eva Lys, Laura Siegemund und Tatjana Maria. Das schwerste Los hat Altmaier erwischt, er trifft direkt in der 1. Runde auf den an 4 gesetzten Taylor Fritz. Spannend dürfte sein, wie sich Deutschlands Nummer 1 bei den Damen, Eva Lys, gegen die Amerikanerin Peyton Stearns schlägt, die gerade in die Weltspitze durchgebrochen ist und in Rom erst von Jasmine Paolini im Halbfinale gestoppt wurde. Zusätzlich spielen derzeit noch vier Deutsche in der Qualifikation.

Die deutschen Spiele der 1. Runde
DTB-Spielerin/Spieler Gegnerin/Gegner
Eva Lys Peyton Stearns
Laura Siegmund Anna Bondar
Tatjana Maria Barbora Krejcikova
Alexander Zverev Learner Tien
Jan-Lennard Struff Sebastian Ofner
Daniel Altmaier Taylor Fritz

Von wann bis wann wird gespielt?

Los geht’s am Sonntag, den 25. Mai, mit der 1. Runde und jeweils 128 Spielern beziehungsweise Spielerinnen. Es geht dann im K.o.-System weiter bis zu den Endspielen. Finale Damen ist am Samstag, den 8.Juni, Finale Herren am Sonntag, den 9. Juni. Sollte es regnen, kann in den beiden größten Stadien "Philippe Chatrier" (15.000 Zuschauer) und "Suzanne Lenglen" (10.000 Zuschauer) das Dach geschlossen werden.

Wieviel Geld und wie viele Punkte gibt es zu gewinnen?

Die Sieger erhalten jeweils 2,55 Millionen Euro. Wer in der 1. Runde ausscheidet, bekommt immer noch 78.000 Euro. Für die Weltrangliste gibt es doppelt so viele Punkte wie für die Masters 1.000 (wie in Madrid oder Rom), nämlich 2.000 Punkte für die Sieger. Die Finalisten bekommen 1.200 Punkte, und dann immer ungefähr die Hälfte weniger je Runde.

Wo kann man die French Open verfolgen?

Live bei Eurosport oder Discovery+, News und Storys gibt es lang und breit auf Sportschau.de und in der Sportschau-App.