Köln-Torhüter Marvin Schwäbe sitzt niedergeschlagen im Tor

FC in der Krise Kölns Torhüter Schwäbe allein auf weiter Flur

Stand: 18.10.2023 21:11 Uhr

Ein guter Torwart allein holt keine Siege - diese Erfahrung macht der 1. FC Köln nun schon seit Saisonbeginn. Und am Wochenende steht das Derby an.

Marvin Schwäbe kann einem aktuell wirklich leid tun. Woche für Woche präsentiert sich der Keeper des 1. FC Köln in Topform, ist in der schwierigen Situation, in der sich der Klub befindet, definitiv einer der Hoffnungsträger im Kampf um den Klassenerhalt. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie das Torverhältnis der Kölner ohne ihre starke Nummer eins aussehen würde.

Doch so gut Schwäbe momentan auch hält, eine schwarze Serie konnte auch er bislang nicht stoppen. Saisonübergreifend hat der 1. FC Köln seit 16 Bundesligaduellen nicht mehr zu Null gespielt. Das letzte Mal, dass der 28-Jährige seinen Kasten sauber halten konnte, war am 2. April 2023 beim 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach - und genau die Mannschaft ist am Sonntag wieder im Rheinenergie-Stadion zu Gast.

Schließt sich also ausgerechnet im Derby der Kreis? Es wäre eminent wichtig, denn der FC steckt erstmals in der Ära Baumgart tief im Abstiegskampf. Nach sieben Bundesligaspielen ist Köln noch immer sieglos, belegt den letzten Tabellenplatz. Erst ein einziges Mal startete der Klub schlechter in eine Spielzeit - das war vor sechs Jahren unter Peter Stöger. Am Ende der Saison stand der bis heute letzte Abstieg der Vereinsgeschichte.

"19. können wir nicht werden"

Die Bedeutung der Partie ist daher allen im Verein klar. Man müsse endlich anfangen zu punkten, redete auch Schwäbe nicht um den heißen Brei herum. Fügte allerdings hinzu: "Das wollten wir aber auch die letzten Wochen schon." Geklappt hat es bekanntlich viel zu selten, was den Druck auf die Mannschaft stetig steigen lässt. Der Trainer versuchte daher seinen Spielern wieder eine gewisse Leichtigkeit zu vermitteln: "Es geht doch nicht tiefer. Wir sind 18. in der Tabelle, 19. können wir nicht werden."

Köln will gewinnen

Es ist genau diese lockere Art von Baumgart, die man am Geißbockheim so schätzt, und weswegen man auch im Falle einer Derby-Niederlage keinen Gedanken an einen Trainerwechsel verschwenden will. Im Gegenteil: Baumgart sei beim FC "goldrichtig", sagte FC-Manager Christian Keller im Interview beim TV-Sender "Sky".

Doch auch ihm ist bewusst, dass es rund um den Verein gefährlich brodelt. Ein Erfolgserlebnis könnte die so sehnlichst erwartete Initialzündung sein, eine Niederlage gegen den Erzrivalen die Stimmung aber auch endgültig zum Kippen bringen. Zumal Gladbach ergebnistechnisch bislang auch weit unter seinen Möglichkeiten geblieben ist.

Marvin Schwäbe - "Kommt uns gelegen"

Jahn Regensburg als Vorbild

Der Derby-Countdown läuft also, und noch setzt man beim FC voll auf das Prinzip Hoffnung. Mut macht Keller dabei auch die Erfahrung mit seinem Ex-Klub Jahn Regensburg. In der Zweitliga-Saison 2017/18 hatte der Jahn als Aufsteiger an den ersten sieben Spieltagen fünfmal verloren. "Nur indem wir ruhig und fokussiert geblieben sind, der Mannschaft vertraut haben und mit Überzeugung unserer Spielidee nachgegangen sind, konnten wir am Ende trotzdem noch Fünfter werden", so der Sportchef. Beim FC würde man aktuell wohl auch Platz 15 unterschreiben.