
Relegation oder Klassenerhalt? Heidenheim und Hoffenheim im Fernduell
Am 34. Spieltag der Fußball-Bundesliga kämpfen der 1. FC Heidenheim und die TSG Hoffenheim noch um den Klassenverbleib. Die deutlich bessere Ausgangslage hat die TSG.
Drin bleiben oder zwei Extra-Spiele in der Relegation? Diese Frage stellt sich für Heidenheim und Hoffenheim. St. Pauli hingegen ist so gut wie gerettet. Wir blicken auf das Szenario im Abstiegskampf.
Die Ausgangslage
Vor dem letzten Spieltag ist die Ausgangslage eindeutig: Der VfL Bochum und Holstein Kiel stehen als Absteiger fest, mathematisch kämpfen mit Heidenheim, Hoffenheim und St. Pauli noch drei Teams um den direkten Klassenerhalt.
Für den FC St. Pauli ist das Thema Abstieg nur noch theoretischer Natur. Mit drei Punkten Vorsprung auf Heidenheim und einer um 13 Treffer besseren Tordifferenz können die Hamburger praktisch schon vor dem letzten Spieltag für ein weiteres Jahr Bundesliga planen. Fußballwunder gibt es zwar immer wieder, aber es müssten mehrere Wunder zusammenkommen, um St. Pauli noch einmal in Gefahr zu bringen. Der Kiezclub trifft zum Saisonabschluss zu Hause auf den VfL Bochum.
Hoffenheim reicht ein Unentschieden gegen den FC Bayern
Ebenfalls komfortabel ist die Ausgangslage der TSG Hoffenheim. Die Mannschaft von Christian Ilzer hat drei Punkte mehr als Heidenheim und eine um sechs Treffer bessere Tordifferenz. Damit haben die Kraichgauer den Klassenverbleib in der eigenen Hand, ein Unentschieden gegen den Meister Bayern München am letzten Spieltag würde sicher reichen. Durch das Duell in der Hinrunde ist die TSG gewarnt - am 17. Spieltag verlor Hoffenheim mit 0:5 beim FC Bayern.
Heidenheim braucht einen hohen Sieg - und muss hoffen
Der 1. FC Heidenheim holte aus den vergangenen drei Partien sieben Punkte, verhinderte so den direkten Abstieg und hat nach dem 3:0-Erfolg bei Union Berlin zumindest den Relegationsplatz sicher.
Im Heimspiel gegen Werder Bremen benötigt die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt einen hohen Sieg, zudem muss der FCH auf eine Niederlage der Hoffenheimer gegen Bayern München hoffen. Der direkte Klassenerhalt wäre auch möglich, wenn Heidenheim knapp gewinnt und Hoffenheim hoch gegen den Deutschen Meister verliert. Effektiv müssen die Heidenheimer neben den drei Punkten sieben Tore aufholen, da Hoffenheim bislang mehr eigene Treffer erzielt hat (46) als der FCH (36).
Spannende Konstellationen am letzten Spieltag
Auch wenn alles für das realistischste Szenario spricht, dass Hoffenheim direkt drin bleibt und Heidenheim in die Relegation geht - die Konstellationen am 34. Spieltag haben es in sich. Gegen ein Wunder in Heidenheim spricht, dass der FCH mit nur elf Punkten aus 16 Spielen Schlusslicht der Heimtabelle ist. Lediglich drei Siege gelangen zu Hause. Und dann geht es auch noch gegen Werder Bremen - den Relegationsgegner von vor fünf Jahren. Im Juli 2020 forderte der Dritte der 2. Bundesliga aus Heidenheim den drittletzten der Bundesliga aus Bremen heraus, zog dabei aber nach zwei Unentschieden aufgrund der Auswärtstorregel den Kürzeren (in Bremen gab es ein 0:0, in Heidenheim dann ein 2:2).
Kramaric trifft gern gegen die Bayern
Auf Hoffenheimer Seite ruhen die Hoffnungen einmal mehr auf Andrej Kramaric. Der 33-jährige Kroate erzielte bislang acht Tore gegen die Bayern, so viele wie kein anderer aktiver Bundesliga-Spieler. In der letzten Saison gelang ihm am 34. Spieltag beim 4:2-Heimsieg nach 0:2-Rückstand sein einziger Hattrick in der Bundesliga. Zudem wird es für TSG-Mittelfeldspieler Tom Bischof ein besonderer Spieltag - nach der Saison wechselt der 19-Jährige zum kommenden Gegner Bayern München.
Sendung am So., 11.5.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR