
Fußball | Bundesliga Freiburger Traum von der Königsklasse: Vincenzo Grifos Glaube an die Champions League
Der SC Freiburg kann sich am 34. Spieltag noch für die Champions League qualifizieren. Vincenzo Grifo hat das nicht für möglich gehalten - träumt jetzt aber von der Königsklasse.
Vincenzo Grifo kneift die Augen zusammen, weil die Sonne so tief steht, und grinst fast unweigerlich. "Das hätte ich nicht geglaubt", sagt er im Gespräch mit SWR Sport und wirkt tatsächlich ein wenig ungläubig. Dass der Sport-Club am 34. Spieltag den historischen Sprung in die Champions League schaffen kann, schien zu Saisonbeginn selbst für den Routinier nicht realistisch.
Genau das aber ist möglich. Die Freiburger können Geschichte schreiben, sich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte für die Königsklasse qualifizieren. "Wir wollen uns krönen mit der Champions League", so Grifo. Wir - das sind der Publikumsliebling und seine Teamkollegen, die gemeinsam mit Trainer Julian Schuster in dieser Saison eine beachtliche Entwicklung vollzogen haben. "Wir haben einfach gute Arbeit geleistet. Wir sind eng zusammengerückt, die Mannschaft kennt sich schon sehr lang - das ist auch ein großer Vorteil."
Von Streich zu Schuster
Und sie kannten Coach Schuster, als dieser im vergangenen Sommer den Job von Vorgänger Christian Streich übernommen hat. Die Fußstapfen schienen riesig. Schuster und sein Team aber schafften einen beinahe geräuschlosen Übergang und schon vor dem letzten Spieltag steht fest, dass der Sport-Club in der kommenden Saison international spielt. "Wir können jetzt schon unglaublich stolz auf uns sein", findet Grifo. "Dass wir Europa League spielen und durch Europa reisen - das ist schon etwas sehr Großes für uns."
Dieser Erfolg am Ende einer Saison des Umbruchs sei auch Ausdruck für den besonderen Weg des Clubs. "Das zeigt, wie sich der Verein entwickelt hat", so Grifo. "Das hätte ich mir nie so erträumen können. Wie der Verein gewachsen ist, mit den Fans, mit allem drum und dran. Egal, wo man hingeht, wird man bejubelt. Das kann eine gewisse Kraft geben und das hat es uns in den letzten Jahren."
Diese Kraft wollen Grifo und seine Teamkollegen jetzt noch einmal sammeln - für das Finale um die Königsklasse gegen Eintracht Frankfurt am Samstag (15:30 Uhr).
Champions League in der eigenen Hand
Auch die Eintracht träumt von großen Spielen am Mittwochabend - und dann ist da ja auch noch Borussia Dortmund. Der BVB spielt am Samstag zeitgleich gegen Absteiger Holstein Kiel, liegt aktuell nur einen Punkt hinter dem SC auf Rang fünf und hofft auf einen Patzer des Sport-Clubs. "Wir sind so nah dran und haben es in der eigenen Hand", so Grifo. "Die letzten Jahre waren wir eigentlich immer darauf eingestellt, dass andere gewinnen oder verlieren mussten. Jetzt haben wir es in der eigenen Hand."
Die Freiburger können also tatsächlich das schaffen, woran nicht einmal Vincenzo Grifo geglaubt hat.
Sendung am Mo., 12.5.2025 18:40 Uhr, SWR1 Baden-Württemberg