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Amtsgericht Tiergarten Tennis-Profi Zverev soll Geldstrafe wegen Körperverletzung zahlen

Stand: 31.10.2023 15:03 Uhr

Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev soll eine Geldstrafe von 450.000 Euro wegen Körperverletzung zahlen. Einen entsprechenden Strafbefehl habe das Amtsgericht Tiergarten gegen den Profisportler verhängt, teilte eine Justizsprecherin am Dienstag mit.
 
Das Gericht folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft Berlin, die eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 5.000 Euro beantragt hatte.

Alexander Zverev beim Tennis-Turnier in Wimbledon (Quelle: IMAGO / Shutterstock)
Staatsanwaltschaft Berlin beantragt Strafbefehl gegen Tennisspieler Zverev

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Prozess steht voraussichtlich bevor

Dem 26-Jährigen wird demnach zur Last gelegt, im Mai 2020 in Berlin im Rahmen eines Streites eine Frau körperlich misshandelt zu haben. Zverev habe Einspruch gegen den Strafbefehl eingelegt, teilte die Gerichtssprecherin mit. Die zuständige Abteilung des Amtsgerichts werde daher erneut die Verfahrensbeteiligten anhören. Dann werde es voraussichtlich zum Prozess kommen, erklärte die Sprecherin. Die mutmaßlich geschädigte Frau trete in dem Verfahren als Nebenklägerin auf.
 
Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt für Zverev die Unschuldsvermutung. Darauf wies auch das Gericht in seiner Mitteilung hin. Zverev hatte sich im Juli beim Turnier in Hamburg erstmals öffentlich zu dem Vorwurf geäußert. Damals sagte er: "Von meiner Seite aus: Ich weise die Vorwürfe komplett zurück. Meine Anwälte kümmern sich um die Sache. Mehr werde ich dazu auch nicht sagen."

Zverevs Anwälte veröffentlichen Stellungnahme

In einer Presserklärung, die von Zverevs Anwälten am Dienstag veröffentlicht wurde, heißt es außerdem: "Herr Zverev weist den gegen ihn erhobenen Vorwurf zurück. Die dem Strafbefehl allein zugrundeliegenden Behauptungen der Anzeigeerstatterin sind bereits durch ein rechtsmedizinisches Gutachten des anerkannten Berliner Rechtsmediziners Prof. Dr. Tsokos, Charité Berlin, widerlegt."
 
Darüber hinaus berufen sich die Anwälte auf zwei Strafverteidiger, die der Auffassung seien, dass das Strafverfahren unter schwersten Verfahrensverstößen leide. "Das Verfahren ist skandalös, von einem fairen, rechtsstaatlichen Verfahren kann nicht die Rede sein. Herr Zverev wird hiergegen mit allen Mitteln vorgehen", heißt es weiter.

Sendung: rbb24 Inforadio, 31.10.2023, 16 Uhr