
Fußball Fußball: Berliner Sportämter reagieren auf Vereinsklagen
Nach Klagen von Berliner Fußball-Regional- und -Oberligisten über mangelnde politische Unterstützung bahnen sich jetzt Lösungen an. So soll bei Regionalligist Hertha 03 Zehlendorf die 14-monatige Wartezeit auf einen Gästezaun enden. "Wir sollen am Freitag die offizielle Genehmigung erhalten", sagte Zehlendorfs Präsident Kamyar Niroumand auf dpa-Anfrage.
Ohne den Gästezaun, für den die benötigten 120.000 Euro schon lange bereitstanden, durfte der Regionalliga-Aufsteiger nicht im heimischen Ernst-Reuter-Sportfeld auflaufen, sondern musste ins Stadion Lichterfelde zum Lokalkonkurrenten Viktoria 89 Berlin umziehen. Mit der Baugenehmigung kann Zehlendorf nach dem erfolgten Klassenverbleib sorgenfreier die kommende Saison planen - ohne zusätzliche Kosten für Stadionmiete, Sicherheit und Catering in Lichterfelde.
Komplizierte Abstimmungs- und Planungsprozesse in Altglienicke
Marco Brauchmann (CDU), Bezirksstadtrat von Treptow-Köpenick, bestätigte derweil ein bevorstehendes Ende der Gastspieltournee der VSG Altglienicke durch Berliner Stadien vom Jahnsportpark bis zur Howoge Arena Hans Zoschke. Die Arbeiten im Stadion an der Köpenicker Landstraße würden "vorbehaltlich der erforderlichen Finanzierungszusagen" im kommenden Jahr beginnen.
Dass es bis zum Baubeginn seit der Antragstellung 2019 dann sieben Jahre gedauert habe, begründet der Stadtrat mit "notwendigen, aber komplizierten Abstimmungs- und Planungsprozessen", die mehr Zeit erfordert hätten. "Eine große Herausforderung ist zum Beispiel die technische Erschließung, da große Teile der technischen Anlagen in einem bauzeitlichen Zustand sind", sagte Brauchmann.
Senatsverwaltung stellt 24 Millionen Euro für 2025 zur Verfügung
Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport stellt für dieses Jahr 24 Millionen Euro im Rahmen des Sportstättensanierungsprogramms SSP zur Verfügung, damit die Bezirke die Sanierung von Spielstätten priorisieren, sagte der Stellvertretende Pressesprecher der Senatsverwaltung, Heiner Spannuth.
Das Land Berlin kümmere sich dagegen um die Fußballvereine, die regelmäßig an der Schwelle zum Profisport stünden oder sich dauerhaft im Profisport bewegen. "Mit dem kürzlich ertüchtigten Mommsenstadion, dem Stadion in Hohenschönhausen und dem derzeit in Planung befindlichen neuen Jahnstadion steht grundsätzlich kurz- bis mittelfristig Stadioninfrastruktur für das Überschreiten der Schwelle zum Profifußball zur Verfügung", sagte Spannuth.
Allerdings klagt Norbert Uhlig, Präsident des im Sportforum Hohenschönhausen beheimateten BFC Dynamo, über die Unterstützung bei der Sanierung des maroden Stadions. Die Sanierung sei zwar im Koalitionsvertrag verankert, "da steht nur nicht: wann." Aus seiner Sicht gebe man sich nicht einmal die Mühe, nach einer Lösung zu suchen.