
Eishockey-WM Eishockey-WM: Deutschland geht gegen die Schweiz mit 1:5 unter
Revanche missglückt, Siegesserie gerissen: Nach ihrem perfekten WM-Start ist die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft mit sechs Spielern von den Eisbären Berlin gegen den Vizeweltmeister Schweiz böse abgestürzt. Mit 1:5 (0:0, 0:4, 1:1) kassierte das Team von Bundestrainer Harold Kreis am Donnerstag im Klassiker nicht nur im vierten Spiel die erste Niederlage, sondern auch die höchste bei einer Weltmeisterschaft gegen den Erzrivalen seit 20 Jahren.
Das Anschlusstor von Marc Michaelis (59. Minute) kam viel zu spät. Allein Ex-NHL-Stürmer Sven Andrighetto von den ZSC Lions Zürich schoss vier Tore (26./34./35./49.). Mit neun Punkten bleibt die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) allerdings im Rennen um den Viertelfinal-Einzug. Nächster Vorrundengegner ist am Samstag (16:20 Uhr) das US-Team.
Nur im ersten Drittel auf Augenhöhe
Die Schweizer schafften es fast über die komplette Spielzeit, die Leistungsträger wie Weltklasse-Angreifer Tim Stützle von den Ottawa Senators auch mit Härte aus dem Spiel zu nehmen. Die Führungsspieler im deutschen Team um NHL-Star Moritz Seider von den Detroit Red Wings zeigten ebenfalls Schwächen und wirkten teilweise überfordert gegen die Power der Schweizer.
Dabei lieferten sich die beiden Rivalen in der Vergangenheit einige Male in der K.o.-Runde harte und enge Duelle. So sah es auch im ersten Abschnitt aus. Es gab zahlreiche harte Checks und Zweikämpfe. "Das Tempo ist sehr hoch. Es geht hoch und runter", sagte Abwehrspieler Fabio Wagner bei MagentaSport. Umso verwunderlicher war der Absturz im zweiten Durchgang. Innerhalb von 84 Sekunden sorgten Damien Riat (25. Minute) und Andrighetto (26.) mit einem Doppelschlag für die Führung. Deutschland fand kaum noch statt und versuchte irgendwie zurück ins Spiel zu kommen. Doch die Schweiz drückte weiter.
Schweizer Torflut
Die komplette DEB-Defensive stand bei zahlreichen Schweizer Angriffe neben sich. Gegen die Underdogs machte sich das Fehlen der verletzten Abwehrspieler Moritz Müller (Kölner Haie) und Kai Wissmann (Eisbären Berlin) nicht bemerkbar. Gegen die überragende Schweizer Star-Offensive um Kevin Fiala (Los Angeles Kings) hatte aber auch ein Weltklasse-Verteidiger wie Seider Schwierigkeiten. Die Schweizer machten, was sie wollten.
Einmal wurde das 0:3 durch Michael Fora wegen einer Abseitsstellung wieder zurückgenommen. Dann war Andrighetto erneut erfolgreich. Auch sein Tor wurde wegen Abseits überprüft, doch die Schiedsrichter gaben den Treffer (34.), obschon Fiala im Abseits erschien. Andrighetto machte seinen Hattrick nur 62 Sekunden später in Überzahl perfekt. "Es ist schwer zu verkraften", sagte Verteidiger Lukas Kälble.
Stützle-Frust
Die Schweiz ließ es im dritten Drittel etwas ruhiger angehen. Stützle scheiterte gleich zweimal in aussichtsreicher Position am starken Torhüter Leonardo Genoni. Der 23 Jahre alte Angreifer leistete sich später auch ein kleines Frustfoul. In Überzahl war es einmal mehr Andrighetto, der mit seinem vierten Treffer weiter erhöhte (49.). Erst zum Schluss kam die DEB-Auswahl durch Michaelis in Überzahl noch zum Ehrentreffer.
Sendung: DER TAG in Berlin & Brandenburg, 15.05.2025, 18 Uhr