83:77 gegen Serbien Deutschland ist erstmals Basketball-Weltmeister

Stand: 10.09.2023 17:22 Uhr

Deutschlands Basketballer sind erstmals Weltmeister. Im ersten Finale der Verbandsgeschichte siegte das Team mit 83:77 gegen Serbien und blieb damit während des kompletten Turniers ungeschlagen.

Deutschlands Basketball-Nationalmannschaft ist zum ersten Mal Weltmeister. Die Mannschaft von Trainer Gordon Herbert besiegte im Finale Serbien mit 83:77. Beste deutsche Werfer waren Dennis Schröder (28 Punkte) und der Berliner Franz Wagner (19 Punkte), der auch zum besten Spieler des Endspiels gekürt wurde. Zum Spieler des Turniers wiederum wurde Schröder gewählt.

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Deutschland zieht davon

In einem hochwertigen Spiel begegneten sich beide Teams von Anfang bis Ende auf Augenhöhe. Sowohl die deutsche als auch die serbische Mannschaft musste hart für jeden Korb-Erfolg kämpfen. Serbiens Defensive übte dabei viel Druck auf den jeweils ballführenden Spieler aus. Typisch für Mannschaften von Trainer Svetislav Pesic, der den deutschen Basketball 1993 zum EM-Titel geführt hatte und noch in Deutschland lebt. Und das auch ohne Ognjen Dobric, einen ihrer besten Verteidiger, der nach fünf Minuten verletzungsbedingt vom Platz musste.
 
Und obwohl auch die deutsche Mannschaft aufmerksam verteidigte und die Serben immer wieder zu abenteuerlichen Würfen zwang, überzeugten die Teams auch offensiv. Nach einem 0:5-Start aus deutscher Sicht übernahm Deutschland beim 10:9 erstmals die Führung. Fortan ging es hin und her, ohne dass sich eine Mannschaft absetzen konnte.

Mit 23:26 aus deutscher Sicht endete das erste Viertel. Doch selbst als Serbien und insbesondere ihr Ausnahmespieler Bogdan Bogdanović Mitte des zweiten Viertels zu Höchstform aufliefen, blieb die deutsche Mannschaft dran. Nicht jeder Angriff lief mit Selbstverständlichkeit, trotzdem punkteten die Deutschen stetig weiter; wie schon so oft im Verlauf dieser Weltmeisterschaft, durch viele verschiedene Schützen. So stand es mit dem Halbzeitpfiff 47:47, was Deutschlands Co-Trainer Klaus Perwas am Magenta-Mikrofon aufregend unaufgeregt mit "noch ist nicht viel passiert", kommentierte.

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Nervenspiel zu Ende

Was im dritten Viertel passierte, dürfte Perwas auf jeden Fall gefallen haben. Das Spiel wurde nun noch physischer, hatte viele strittige Szenen und deutlich weniger Spielrhythmus. Die Wurfquoten beider Mannschaften gingen nach unten, Serbien litt unter dem veränderten Spiel jedoch mehr und verlor zunehmend den Anschluss. So baute das deutsche Team den Vorsprung zunächst auf neun (62:53), anschließend sogar auf zwölf Punkte (67:55) aus. Insbesondere Dennis Schröder spielte nun stark auf, punktete immer wieder mit Einzelaktionen.

Das letzte Viertel dann wurde zu einer reinen Nervenschlacht. Auf beiden Seiten ging nur noch wenig zusammen, gepunktet wurde fast nur noch nach Einzelaktionen. Auch deshalb monierte Deutschlands Spielmacher Deutschlands Spielmacher Dennis Schröder in einer Auszeit zwei Minuten vor Ende: "Wir müssen laufen." Der Vorsprung schmolz, 50 Sekunden vor Ende stand es nur noch 78:75 für Deutschland. 22 Sekunden vor Schluss war es dann Dennis Schröder, der mit Tempo zum Korb zog und zum 81:77 verwandelte. Die Entscheidung, da Serbien im Gegenzug den Ball nach einem Missverständnis ins Aus spielte.

Sendung: rbb UM6, 10.09.2023, 18 Uhr