Serhiy Rebrow sitzt auf dem Podium.

buten un binnen Coach Rebrow in Bremen: "Wir zeigen, dass die Ukraine am Leben ist"

Stand: 11.06.2023 20:14 Uhr

Die Ukrainer freuen sich, am Montag (18 Uhr) in Bremen gegen die DFB-Elf auflaufen zu dürfen. Mit ihren Spielen wollen sie ihre Landsleute in der Heimat unterstützen.

Von Karsten Lübben

Für Serhiy Rebrow ist es eine Rückkehr an die Weser. "Als ich nach Bremen gekommen bin, habe ich mich daran erinnert, dass ich hier schon einmal war", erzählte der ukrainische Nationaltrainer auf der Pressekonferenz. "Aber ich glaube, damals sah das Stadion noch anders aus." Damit liegt Rebrow richtig. Als der einstige Stürmer am 30. April 1997 mit der Ukraine im Weser-Stadion gegen das DFB-Team spielte, waren die Sitzschalen noch rot und die Zuschauerränge trennte eine Tartanbahn vom Fußballfeld.

Am Montag um 18 Uhr wird Rebrow als Nationaltrainer sein erstes Spiel mit dem Team bestreiten. Erst in der vergangenen Woche hat er den Job übernommen. Aber nicht nur deshalb, sondern vor allem aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen sein Land handelt es sich um eine besondere Partie für den 49-Jährigen.

Es ist für uns sehr wichtig, dass wir hier sind und zeigen, dass die Ukraine am Leben ist.
(Serhiy Rebrow)

Rebrows Dank für Deutschlands Unterstützung

Sich auf den Sport zu konzentrieren, ist dabei in diesen Tagen nicht einfach. Durch den Bruch des Kachowka-Staudamms am Dienstag kam es in der Region um Cherson zu heftigen Überschwemmungen. "Es ist hart für die Spieler", berichtete Kapitän Andrey Yarmolenko, "aber wir müssen stark sein, denn wir sind Ukrainer." Rebrow bedankte sich explizit bei Deutschland dafür, dass das Land in diesem Krieg einer der größten Unterstützer seiner Heimat ist. Mit den Länderspielen will sein Team den Landsleuten in der Ukraine etwas Freude schenken.

Für mich besteht der Fußball aus Emotionen. Uns fehlen die Emotionen, denn wir schauen alle auf den Krieg. Ich habe meinen Spielern gesagt, dass wir den Menschen in der Ukraine Emotionen schenken müssen, um sie zu unterstützen.
(Serhiy Rebrow)

Die Ukraine will es zur EM schaffen

Sportlich ist die Partie am Montag lediglich ein Freundschaftsspiel, doch die Ukrainer verfolgen ein großes Ziel. Sie wollen im Sommer 2024 erneut nach Deutschland kommen, um an der Europameisterschaft teilzunehmen. "Dort wollen wir die Ukraine repräsentieren", gibt Rebrow als Ziel aus. Damit es klappt, muss das Team die Qualifkationsrunde überstehen.

Zum Auftakt kassierten die Ukrainer eine 0:2-Niederlage in England. Nach der Partie in Bremen steht am Freitag das zweite Gruppenspiel in Nordmazedonien an, ehe wiederum drei Tage später gegen Malta gespielt wird. Die Partie gegen den "Topgegner" Deutschland, so Rebrow, sei dabei als Vorbereitung auf die beiden Pflichtspiele "super wichtig".

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buten un binnen mit sportblitz, 11. Juni 2023, 19:30 Uhr