Jubel bei den Flensburger Handballern

European League Furioser Möller führt Flensburg-Handewitt zum Titel

Stand: 25.05.2025 21:01 Uhr

Was für ein Flensburger Handball-Fest in Hamburg! Die SG Flensburg-Handewitt hat sich erneut zum European-League-Sieger gekürt. Der fulminante 32:25 (19:13)-Finalerfolg gegen Montpellier HB trägt vor allem den Namen von Weltklasse-Torwart Kevin Möller.

Von Matthias Heidrich

Die SG-Fans sangen und tanzten auf den Rängen der Hamburger Arena und unten auf dem Parkett taten es ihnen die Flensburger Handballer gleich. Mittendrin im Jubelpulk leuchtete das grüne Trikot von Kevin Möller. Zu Recht: Der Däne überragte mit seinen unglaublichen 21 Paraden in einem Finale, in dem die Schleswig-Holsteiner wie aus einem Guss spielten und eine hochverdiente Titelverteidigung feiern konnten.

"Ich bin unfassbar glücklich und stolz auf die Mannschaft. Was für ein Herz und Wille wir gezeigt haben, das war einfach einzigartig."
— SG-Torwart Kevin Möller

Flensburg zeigte gegen den französischen Pokalsieger seine beste Saisonleistung und brachte eine ansonsten schwache Spielzeit noch zu einem versöhnlichen Ende. So hat die SG, die in der Liga momentan nur auf dem sechsten Platz rangiert, durch den Coup von Hamburg einen Europacup-Startplatz für die kommende Saison sicher.

Gottfridsson: "Bin so glücklich wie ein kleines Kind an Weihnachten"

"Wir haben Montpellier gezeigt, dass wir den Titel holen wollen, und das haben wir dann auch gemacht - mit der Unterstützung unserer Fans. Es war ein unglaubliches Wochenende", sagte SG-Trainer Ales Pajovic dem NDR. Jim Gottfridsson, der die SG am Saisonende nach zwölf Jahren verlassen wird, hätte sich kein besseres Happyend wünschen können. "So aufzuhören macht mich sprachlos, das ist einfach mega. Ich bin so glücklich wie ein kleines Kind an Weihnachten."

Möller in Weltklasse-Form, Jörgensen gnadenlos effektiv

Möller im Weltklasse-Modus, Lukas Jörgensen gnadenlos effektiv und die SG-Fans schon früh in Höchstform: Die erste Hälfte war ein Fest aus Flensburger Sicht. Möller packte wie schon im Halbfinale gegen Melsungen eine Parade nach der anderen aus, hatte nach 30 Minuten bereits elf auf seinem Konto. Jörgensen traf acht von acht Versuchen gegen ein Montpellier, das von der SG-Wucht schlicht überwältigt wurde. Die Anhänger des Titelverteidigers feierten die verdiente 19:13-Führung ihres Teams zur Pause frenetisch.

Montpellier HB - SG Flensburg-Handewitt 25:32 (13:19)

Tore Montpellier: Monte (6), Fernandez (3/2 Siebenmeter), Karlsson (3), Nacinovic (3), Cikusa Jelicic (2/1), Lenne (2), Skube (2), Porte (2) (Gautason (1), Hesham (1)
Flensburg: Jörgensen (10), Jakobsen (9/5), L. Möller (6), Kirkelökke (2), Mensah Larsen (2), Gottfriedsson (1), Golla (1), Hansen (1)
Zuschauer in Hamburg: 12.000

"Kevin Möller"-Sprechchöre - Montpellier harmlos

Flensburg machte nicht den Fehler, nach der Pause einen Gang zurückzuschalten. Und was Keeper Möller auf das Parkett zauberte, war nicht von dieser Handball-Welt. Nach 45 Minuten stand der 35-Jährige bei sagenhaften 19 Paraden, Flensburg führte mit 27:19 und "Kevin Möller"-Sprechchöre hallten durch die mit 12.000 Fans voll besetzte Hamburger Arena. Der SG-Keeper wurde verdient als MVP des Final Fours ausgezeichnet.

Mit diesem Rückhalt im Kasten spielten sich die Schleswig-Holsteiner in einen Rausch. Das harmlose Montpellier konnte einem fast schon ein bisschen leidtun. Bei den Franzosen lief kaum etwas zusammen. Das Schaulaufen der Flensburger begann bereits Minuten vor der Schlusssirene - der Startschuss zur Titel-Party auf den Rängen war vor allem dank Möller schon längst gefallen.

Dieses Thema im Programm:
Sportclub | 25.05.2025 | 22:45 Uhr