Gabriele Frehse

Turnen Trainerin Frehse und DTB beenden Streitigkeiten

Stand: 04.10.2023 09:10 Uhr

Nach Vorwürfen von psychischen Übergriffen ist Gabriele Frehse aus Chemnitz Frauen-Nationaltrainerin in Österreich. Am Rande der WM in Antwerpen bestätigte die 63-Jährige ein Gespräch mit dem DTB, in dem man sich ausgetauscht und alles erörtert habe.

Die ehemalige Chemnitzer Trainerin Gabriele Frehse und der Deutsche Turner-Bund (DTB) haben ihre Streitigkeiten beigelegt. Es habe in Chemnitz mit Generalsekretär Kalle Zinnkann und Sportdirektor Thomas Gutekunst ein sehr offenes Gespräch gegeben, sagte Frehse, die seit Juli Frauen-Nationaltrainerin in Österreich ist, am Rande der Weltmeisterschaften in Antwerpen.

"Wir haben das alles noch mal erörtert und uns ausgetauscht und sind vom Tisch gegangen und wenn wir uns jetzt treffen, können wir uns ordentlich guten Tag sagen", erklärte die 63-Jährige.

DTB bestätigt Gespräch

Gutekunst bestätigte, dass es das Treffen mit Frehse gegeben hat. "Wir hatten ein Gespräch. Aber wir haben uns auch darauf verständigt, dass wir nicht weiter darüber sprechen, über Inhalte erst recht nicht, sagte der DTB-Sportdirektor der Deutschen Presse-Agentur. Daher wolle er zu Inhalten nichts sagen.

Untersuchung gegen Frehse

Der erfolgreichen Trainerin Frehse waren von ehemaligen Schützlingen mit WM-Mehrkampf-Finalistin Pauline Schäfer-Betz an der Spitze psychische Übergriffe sowie die unerlaubte Abgabe von Medikamenten vorgeworfen worden. Daraufhin hatte der DTB eine Untersuchung eingeleitet, die weitere Zusammenarbeit mit ihr ausgeschlossen und ihre Kündigung durch den Olympiastützpunkt Sachsen (OSP) vorangetrieben.

Arbeitsgericht: Kündigung war ungerechtfertigt

Das Arbeitsgericht Chemnitz hatte entschieden, dass die Kündigung ungerechtfertigt war. Die vom OSP angestrengte Berufungsverhandlung war im Zuge von Frehses neuer Anstellung nach einem außergerichtlichen Vergleich eingestellt worden. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz wollte die Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung einstellen. Dagegen hatten Ex-Weltmeisterin Schäfer-Betz und weitere Turnerinnen, die die Vorwürfe gegen Frehse erhoben hatten, Widerspruch eingelegt. Im Oktober will nun die Generalstaatsanwaltschaft Dresden über den Widerspruch entscheiden.

Österreich: "Wir schätzen ihre Arbeit"

Seit Juli ist Gabriele Frehse Frauen-Nationaltrainerin in Österreich mit einem Vertrag bis 2025, nachdem sie zuvor bereits ein halbes Jahr lang am Bundesstützpunkt in Linz die Auswahl-Turnerinnen zeitweise betreut hatte.

Die für den Frauen-Bereich Österreichs zuständige Sportdirektorin Eva Pöttschacher sagte zum Engagement Frehses: "Wir haben das genau recherchiert. Für uns war wichtig, dass da nichts bei rausgekommen ist. Wir kennen sie schon lange Jahre und schätzen ihre Arbeit."

-------
jmd/dpa