Lea Sophie FRIEDRICH (GER), Pauline Sophie GRABOSCH (GER), und Emma HINZE (GER) liegen sich in den Armen

Radsport | WM in Glasgow | Bahnrad Weltrekord, wieder Gold: Grabosch, Hinze und Friedrich dominieren im Teamsprint

Stand: 03.08.2023 22:06 Uhr

Das vierte Finale in Folge, der vierte Sieg. Und wie schon im letzten Jahr Weltrekord: Pauline Grabosch, Lea Sophie Friedrich und Emma Hinze haben in Glasgow ein Statement ein Jahr vor Olympia gesetzt und WM-Gold geholt.

Weltmeistertitel mit Weltrekord. Wieder. Anfahrerin Pauline Grabosch und ihre Teamkolleginnen Lea Sophie Friedrich und Emma Hinze vom RSC Cottbus haben ihren Titel vom letzten Jahr eindrucksvoll verteidigt. Bereits zum vierten Mal in Folge holt das goldene Trio die Goldmedaille im Teamsprint.

Die Equipe um die gebürtige Magdeburgerin Grabosch setzte sich im Finale gegen Großbritannien in 45,848 Sekunden hauchdünn durch und verbesserte den eigenen Weltrekord um fast 0,12 Sekunden. Die Zeit der Lokalmatadorinnen lag übrigens ebenfalls unter der alten Bestzeit des deutschen Trios von der WM im vergangenen Jahr in Frankreich und nur 75 Hunderstel hinter dem Cottbusser Siegerteam.

Kopf an Kopf mit den Gastgeberinnen

Es war ein enges Duell den ganzen Tag über. In der Qualifikation lag noch Großbritannien mit vier Zehntelsekunden vorn, dann schlugen die Deutschen zurück. Im Finale ließen sie sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Für Hinze und Friedrich ist es der vierte Titel im Teamsprint, für Pauline Grabosch gar schon der fünfte. 2018 holte sie mit Miriam Welte und Kristina Vogel ihr erstes Gold. Friedrich (acht Goldmedaillen) und Hinze (sieben) machen Kristina Vogel (elf) langsam ihren Titel als erfolgreichste Bahnradfahrerin Deutschlands streitig, sind in den anderen Kurzzeit-Disziplinen ebenfalls favorisiert.

"Es zum vierten Mal hintereinander zu schaffen, ist so cool. Und dann noch mit Weltrekord! Manchmal kann ich es gar nicht richtig glauben", sagte Hinze. Für Friedrich war es "Wahnsinn, was wir da auf die Bahn gelegt haben. So eine Steigerung ist erstaunlich. Wir können megastolz auf uns sein." Grabosch meinte: "Wir haben uns gegenseitig Kraft gegeben."

Bereits zuvor hatte Franziska Brauße aus Metzingen in der Einerverfolgung die erste Medaille für die deutsche Equipe bei der WM eingefahren. Die Weltmeisterin vom letzten Jahr hatte gegen die US-Amerikanerin Chloé Dygert im Finale keine Chance und holte Silber mit einem Rückstand von über zehn Sekunden. "Ich kann lachen, aber eigentlich bin ich schon ein bisschen enttäuscht. Es ist keine Schande, gegen die Weltrekordhalterin zu verlieren", sagte Brauße: "Ich denke, ich kann mich morgen über Silber freuen. Aktuell bin ich noch ein bisschen enttäuscht." Die Erfurterin Lisa Klein belegte in 3:25,728 den sechsten Platz.

Die Bahnradsportler bildeten am Donnerstag (03. August) den Auftakt der ersten Super-WM mit rund 8000 Athleten in 13 Disziplinen. Bis zum 13. August werden unter anderem auch die WM-Titel auf der Straße, im Mountainbike und im BMX vergeben. Aber auch die weniger im Mittelpunkt stehenden Wettbewerbe der Hallen-Radsportler, Trial-Spezialisten oder Downhiller bekommen ihre Bühne.

jar/sid/dpa