Florian Wellbrock

Schwimmen | WM in Fukuoka Wellbrock gewinnt Gold im Freiwasser – Bronze für Klemet

Stand: 16.07.2023 17:34 Uhr

Gleich im ersten Rennen hat Freiwasser-Olympiasieger Florian Wellbrock seine Medaillen-Ambitionen eindrucksvoll unterstrichen und den traumhaften Auftakt für die deutschen Schwimmer bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka perfekt gemacht. Grund zur Freude hatte auch Teamkollege Oliver Klemet. Die deutschen Wasserspringer müssen dagegen weiter auf ihr erstes Edelmetall warten.

Florian Wellbrock hat bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Japan die Goldmedaille im Freiwasser gewonnen. Der 25-jährige Olympiasieger vom SC Magdeburg gewann am Sonntag (16. Juli) in Fukuoka das Rennen über zehn Kilometer und feierte damit seinen insgesamt fünften Titel bei Schwimm-Weltmeisterschaften. "Die Freude ist riesig groß. Ich habe damit geliebäugelt, dass wir heute zwei Medaillen holen", sagte Wellbrock kurz nach dem Rennen, dass er souverän nach 1:50:40,3 Stunden gewann.

Olympiatickets für Wellbrock, Beck und Klemet

Mit seinem Triumph machte Wellbrock das Traum-Auftaktwochenende für das deutsche Freiwasserteam perfekt. Im Wettkampf der Frauen hatte Leonie Beck am Samstag ebenfalls Gold gewonnen. Der 21 Jahre alte Oliver Klemet, der seit einem Jahr zur Magdeburger Trainingsgruppe unter Langstreckenbundestrainer Bernd Berkhahn gehört, gewann zudem Bronze hinter dem Ungarn Kristof Rasovszky.

Durch ihre Erfolge qualifizierten sich Wellbrock, Beck und Klemet bereits für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr. Das Paris-Ticket hatten sowohl die 26-Jährige als auch Wellbrock vor dem WM-Start als großes Ziel ausgegeben. Das sei ein "Hammer-Ergebnis", freute sich Wellbrock: "Ein Bombenstart in diese Weltmeisterschaften."

Florian Wellbrock und Oliver Klemet zeigen ihre Medaillen.

Florian Wellbrock (l.) und Oliver Klemet präsentieren ihre Medaillen.

Das Trio kann das kommende Jahr nun deutlich freier und selbstbestimmter angehen. Bei den terminlich ungünstig gelegenen Weltmeisterschaften im Februar in Katar, bei denen weitere Olympia-Startplätze vergeben werden, müssen sie nun nicht in Topform antreten. Sie könnten die WM sogar auslassen.

Wellbrock dominiert wie 2021

Wellbrock ließ sich am Sonntag weder vom warmen Wasser mit offiziell 25,9 Grad Temperatur im Meer vor dem Momochi Seaside Park noch von der großen Hitze bei starker Sonneneinstrahlung beeindrucken. Wie schon bei seinem Freiwasser-Olympiasieg in Tokio 2021 steckte er die schwierigen Bedingungen ganz stark weg. Bei seinem beeindruckenden Erfolg gleich im ersten Wettkampf holte sich Vielstarter Wellbrock weiteres Selbstvertrauen für die anstehenden Rennen in Fukuoka. Ein ähnliches Ergebnis wie in Budapest 2022, als er in fünf Wettkämpfen fünf Medaillen gewann, scheint erneut möglich.

Im Freiwasser zählt Wellbrock auch am Dienstag über fünf Kilometer zu den Topfavoriten. Dort geht er als Titelverteidiger an den Start. Ob er anschließend noch in der Staffel antritt, ließ Wellbrock zuletzt offen. In der zweiten WM-Woche will er zudem in der Halle über 800 und 1.500 Meter Freistil angreifen. Auf der längsten Beckendistanz war in diesem Jahr bisher niemand schneller als Wellbrock. Über 800 Meter ist er Vizeweltmeister.

Wasserspringen: Auch Wesemann am Podest vorbei

Die deutschen Wasserspringer müssen dagegen weiter auf ihr erstes Edelmetall warten. Auch im vierten WM-Finale wurde eine Medaille deutlich verpasst. 3-Meter-Europameister Moritz Wesemann landete in der Entscheidung vom 1-Meter-Brett mit 388,55 Punkten auf dem sechsten Platz. Der 21-Jährige vom SV Halle schob sich mit dem am besten bewerteten Sprung des Wettbewerbs im letzten Durchgang noch vom neunten Rang nach vorne. Zu Bronze fehlten aber fast 30 Punkte.

Moritz Wesemann während eines Sprungs

Moritz Wesemann verpasste die Medaillenränge deutlich.

Gold sicherte sich der Chinese Peng Jianfeng vor dem Mexikaner Osmar Olvera Ibarra und seinem Landsmann Zheng Jiuyuan. Zuvor hatten die WM-Dritten von 2022, Timo Barthel (Halle) und Lars Rüdiger (Berlin), im Synchronspringen vom 3-Meter-Brett, Pauline Pfeif (Berlin) und Alexander Lube (Aachen) im Mixed-Synchronspringen vom Turm sowie Jette Müller (Rostock) vom 1-Meter-Brett jeweils nur den enttäuschenden Platz zehn belegt.

red/dpa/sid