
Handball | European League Thüringer HC träumt vom großen Coup in Graz
International fehlt dem Thüringer HC noch ein Titel. Am kommenden Wochenende gibt es eine neue Chance, das Final Four in der European League steht an. Und für Torfrau Dinah Eckerle wäre es ein toller Karriereabschluss.
Noch einen großen Titel zum Karriereende gewinnen, das ist der Traum von Weltklasse-Torfrau Dinah Eckerle. Am Wochenende gibt es für den Thüringer HC die große Chance: In Graz steigt das Final Four der European League. "Alle freuen sich mega drauf. Für mich ist es das letzte Großevent auf europäischer Bühne", erklärte die 29-Jährige im Gespräch mit "Sport im Osten".
Schließt sich der Kreis für Dinah Eckerle?
Für die Torhüterin würde sich mit einem Triumph auch ein Kreis schließen. Nach 14 Jahren ist im Sommer Schluss, vor 13 Jahren gewann sie mit dem THC ihren ersten großen Titel, die Deutsche Meisterschaft. 2009 war Eckerle als junges Talent zum THC gewechselt, später stand sie in Bietigheim, Ungarn, Frankreich und Dänemark zwischen den Pfosten und in der Nationalmannschaft. 2023 kehrte sie zurück zum Thüringer HC und will sich nun einen tollen Abschied bescheren. Das sei möglich, wenn das Team einen besonderen Tag erwischt. "Es ist eine Weile her, dass wir einen Titel geholt haben. Es ist ein 'einfacher Weg', nur zwei Spiele zum Titel. Das wäre cool. Es kommt auf unsere Tagesform an. Wir haben Spiele gezeigt, da würden wir gewinnen, aber auch Spiele, da verlieren wir im Halbfinale mit zehn."

Die Torfrau des Thüringer HC, Dinah Eckerle, mit Töchterchen Ida
THC-Coach Müller: "Wünsche mir auch für Dinah, dass wir das Finale erreichen"
Eins, da sind sich alle beim Thüringer HC einig, soll auf keinen Fall passieren: Platz vier, wie vor zwei Jahren. Da scheiterte man übrigens im Halbfinale an Ikast Handbold. Den Däninnen, die klarer Favorit Auf den Titel sind, geht der THC diesmal aus dem Weg. Das französische Team JDA Bourgogne Dijon ist etwa eine Liga mit dem THC. "Final Four ist ein Traum, wir freuen uns riesig. Wir wollen besser sein, als das letzte Mal. Im Match gegen Dijon haben wir an einem guten Tag eine realistische Chance, ins Finale einzuziehen", erklärte Trainer Herbert Müller. Im Semifinale rechnet Müller mit einem sehr körperbetonten Spiel. Da müsse sein Team einfach auch dagegenhalten. Gerade seiner Torfrau Eckerle wünscht Müller einen tollen Abschied. "Da kommt bei mir etwas Wehmut auf. Sie war 13, als ich sie das erste Mal trainiert habe. Jetzt ist sie eine erwachsene Frau mit Familie. Ich wünsche mir auch für sie, dass wir dieses Finale erreichen."
THC braucht die Tore von Johanna Reichert
Um den Coup von Graz zu schaffen, wird es aber nicht nur auf eine starke Torfrau ankommen. Wichtig werden auch die Tore von Johanna Reichert. Die 23-Jährige spielt seit vier Jahren beim THC, ist die Toptorjägerin des Bundesligisten. "Wir werden alles versuchen, um uns den Traum zu erfüllen." Den Titel Torschützenkönigin würde die Österreicherin gerne mit dem Titel in der European League eintauschen. Dafür wird es eine ähnlich herausragende Leistung brauchen wie zuletzt im Viertelfinale bei der HSG Bensheim-Auerbach, als Reichert 15 Tore erzielte.
Die Ansetzungen im Final Four in Graz
Halbfinale
- Samstag, 3. Mai, 15 Uhr: HSG Blomberg-Lippe - Ikast Handbold
- Samstag, 3. Mai, 18 Uhr: Thüringer HC - JDA Bourgogne Dijon
Spiel um Platz drei
- Sonntag, 4. Mai, 15 Uhr:
Finale
- Sonntag, 4. Mai, 18 Uhr:
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