Michael Seaton, RW Erfurt, am Ball.

Fußball | Regionalliga Rot-Weiß Erfurt muss im Premierenduell beim FC Eilenburg liefern

Stand: 23.09.2023 09:05 Uhr

Erst Remis, dann Niederlage: Rot-Weiß Erfurt hat die Tabellenführung eingebüßt und will sich einen weiteren Patzer ersparen. Aufsteiger FC Eilenburg wittert als Underdog Morgenluft.

Die Saison ist noch jung und trotzdem war Fabian Gerber am letzten Wochenende ziemlich sauer. Nicht, weil seine Mannschaft zum ersten Mal verloren hat (1:2 gegen den ZFC Meuselwitz), sondern über die Art und Weise, denn wenn Ex-Profi Gerber etwas nicht mag, dann ist das Angsthasen-Fußball – und genau diesen zeigte RWE phasenweise gegen den ZFC.

Erfurt - Selbstvertrauen für das große Derby tanken

Am Samstag (13 Uhr im Live-Ticker bei sport-im-osten.de und in der SpiO-App) müssen die Thüringer beim Aufsteiger in Eilenburg eine Reaktion zeigen, auch um Selbstvertrauen für das Thüringenderby am kommenden Wochenende gegen Carl Zeiss Jena zu tanken. Gerber fordert vor dem Premierenduell in Eilenburg – es ist das erste Mal, dass beide Vereine aufeinandertreffen – einen mutigen Auftritt: "Ich erwarte, dass wir unsere Stärken auf den Platz bringen, gierig sind und aggressiv in die Zweikämpfe gehen."

Fabian Gerber, Trainer FC Rot-Weiss Erfurt, am Spielfeldrand.

RWE-Trainer Fabian Gerber

Aufsteiger Eilenburg ist angekommen

Die Eilenburger gehen - wie nahezu in jedem Spiel - als Außenseiter in das Rennen, sind aber alles andere als Kanonenfutter. Nach einer harten Landung und vier teilweise unglücklichen Niederlagen belohnte sich die Mannschaft von Sascha Prüfer mit fünf Punkten aus den letzten drei Spielen. Der Aufwärtstrend soll in der Festung "Ilburg" fortgesetzt werden. "Wir wollen stänkern", frohlockt Prüfer. Erfurt ist gewarnt, zuletzt stolperten mit Hertha BSC II und Viktoria Berlin zwei Topteams gegen die Amateure aus Nordsachsen, die vier Mal nach Feierabend trainieren.

Gerber: "Normal, dass es mal nicht so gut läuft"

"Wir sind vielleicht der leichte Favorit, aber was nützt das, wenn es auf einem Blatt geschrieben steht. Am Ende werden Kleinigkeiten entscheiden", mutmaßt Gerber, der seiner Mannschaft Rückschläge wie gegen Meuselwitz zugesteht. "Natürlich bin ich enttäuscht über die Leistung gewesen, aber wir marschieren seit zwei Jahren nach vorn, da ist es normal, dass es auch mal ein Spiel gibt, wo es nicht läuft", sagte der 43-Jährige "Sport im Osten". Zu einem ganz heißen Aufstiegsfavoriten fehle noch ein Stück, so der Coach.

Rot-Weiß Erfurt vs. ZFC Meuselwitz: Die Highlights

Probespieler Mehdikhani wieder weg

Zumal mit Ben-Luca Moritz, Daniel Muteba, Noa-Gabriel Simic und Romario Hajrulla noch vier Stammspieler fehlen. Auch deshalb würde Gerber in der Offensive gern nachlegen. Seit drei Wochen ist deshalb der Amerikaner Romain Gall (28), der sogar ein A-Länderspiel bestritten hat, beim Probetraining, gut möglich, dass er ein Rot-Weißer wird. Dagegen ist der Iraner Mohammed Mehdi Mehdikhani (26) wieder abgereist. "Bei ihm ist eine alte Verletzung wieder aufgebrochen", erklärt Gerber, deshalb hätte eine Verpflichtung wenig Sinn gemacht.

Eilenburgs Aquilar drückt Erfurt die Daumen

Eilenburg und Erfurt hatten bisher keinerlei Berührungspunkte, kennen sich nur aus "Sport im Osten" und dank diverser Videostudien. Lediglich Patrick Aquilar darf getrost als Erfurt-Insider bezeichnet werden. Der 22-Jährige spielte vor seiner Zeit in Eilenburg fünf Jahre für Erfurt. Als er nach dem Aufstieg der Thüringer 2022 die Chancen auf Spielzeit schwinden sah, entschied er sich zum Wechsel. Die Entwicklung des Traditionsverein verfolgt er und ist überzeugt: "Rot-Weiß ist für mich neben Cottbus und Greifswald einer der Topfavoriten auf den Meistertitel." Sollte es Erfurt packen, würde es ihn besonders für die Spieler freuen, die schon seit der Oberliga dabei sind. "Das sind alles super Jungs, die sich das alles verdient und erarbeitet hätten", so Aguilar. 

FC Eilenburg vs. sv Babelsberg Regionalliga

Kapitän Andreas Naumann diskutiert mit seiner Abwehrreihe. Nach vier Auftaktniederlagen hat der Aufsteiger zuletzt drei Mal gepunktet.

Der Weg zur 3. Liga ist noch weit und mit Greifswald stiefelt momentan ein Verein vornweg, der es offenbar ernst meint mit dem Abenteuer 3. Liga.

sst