Rico Schmitt ist neuer Trainer beim FSV Zwickau

Fußball | Regionalliga Rico Schmitt: "Wir sprechen über den Klassenerhalt und nichts anderes"

Stand: 03.07.2023 16:35 Uhr

Mit Rico Schmitt und einem Rumpfteam startet der FSV Zwickau in die Regionalliga-Saison. Dort muss der Drittliga-Absteiger wegen der aktuellen, finanziellen Situation zunächst einmal ganz kleine Brötchen backen und gibt entsprechend bescheidene Ziele aus. Man dürfe nur vom Klassenerhalt sprechen, findet Neu-Coach Rico Schmitt, der nach einem Jahr wieder "online" ist.

Ein knappes Jahr war Rico Schmitt nun ohne Trainertätigkeit. Diese für ihn schwere Zeit bezeichnet er als "offline" sein. Nun ist er also wieder da: "Online" - an der Seitenlinie des FSV Zwickau. Am Freitag wurde die Verpflichtung des 54-jährigen Fußballlehrers bekanntgeben, nun folgte am Montag (03.07.2023) die offizielle Vorstellung im Rahmen einer Pressekonferenz.

Zuletzt nur negative Nachrichten

Dort gab sich Schmitt bescheiden, aber auch zielstrebig: "Ich weiß, auf was ich mich einlasse. Robin (Lenk, Anm. der Redaktion) hat mir das Gefühl gegeben, um mich zu kämpfen. Wir haben beim FC Erzgebirge schon zusammengearbeitet. Das alles hat mir das Gefühl gegeben, dass kann was werden." Vor 14 Tagen habe es den ersten Kontakt zwischen Schmitt und Sportdirektor Lenk gegeben, nun also soll der gebürtige Karl-Marx-Städter den FSV Zwickau aus einer seiner schlimmsten Krisen führen.

Zuletzt habe es vor allem negative Informationen und eine negative Atmosphäre bei den Westsachsen gegeben, befand Schmitt, der nach all den Sorgen rund ums Geld und der Frage nach dem 'wie-geht-es-weiter' nun den "Turnaround" finden will.

Trainingsstart beim FSV Zwickau mit Trainer Rico Schmitt

Klassenerhalt als einziges Ziel

"Wir wissen, dass es für uns ein ganz, ganz hartes Jahr wird. Als Absteiger sind wir de facto ein Favorit, aber wir treffen auf Mannschaft, die strukturiert sind und die schon seit 14 Tagen im Training sind und eine eingespielte Mannschaft haben. Es gibt nur wenige, die in so einer Situation wie wir sind", blickt Schmitt auf die Vorbereitung. Zehn Spieler plus einen Torwart stehen aktuell unter Vertrag und in vier Woche steht das erste Pflichtspiel auf dem Programm.

Wir sprechen über den Klassenerhalt, wir brauchen über nichts anderes reden. Rico Schmitt | Trainer FSV Zwickau

Daher gehe es nun darum mit allen Beteiligten im Verein "gemeinsam eine Aufbruchstimmung generieren. Über die nächsten Wochen und Monate soll sich eine Mannschaft formen, um dann auch die nötigen Punkte zu holen. Wir sprechen über den Klassenerhalt, wir brauchen über nichts anderes reden", machte Schmitt deutlich.

FSV-Coach Rico Schmitt im "SpiO"-Interview: "Es gibt eine Aufbruchstimmung"

FSV-Sportdirektor Lenk: "Der Verein war tot"

Auch der Sportdirektor spricht von einem langen Weg, sieht aber "wieder Licht am Ende des Tunnels". Lenk lobte noch einmal explizit die Arbeit auf der Geschäftsstelle nach dem Abstieg: "Der Verein war vor drei Wochen tot, wir hatten weder eine Mannschaft noch einen Trainer oder eine medizinische Abteilung. Und dazu haben wir die finanziellen Probleme. Es zeigt mit wie viel Herzblut hier gearbeitet wird und wie leidensfähig die Mitarbeiter sind."

Es zeigt mit wie viel Herzblut hier gearbeitet wird und wie leidensfähig die Mitarbeiter sind. Robin Lenk | Sportdirektor FSV Zwickau

Den neuen Chefcoach lobte Lenk in vollen Zügen: "Er ist ein absoluter Fußballfachmann, er kennt die Region aus dem Effeff, hat hier schon große Erfolge gefeiert und hat nachgewiesen, dass er auch unter sehr, sehr widrigen Bedingungen erfolgreich arbeiten kann." Letztlich muss sich auch Lenk an der Personalie messen lassen, es ist seine erste wegweisende Verpflichtung als neuer Sportdirektor. Zudem teilte er mit, dass Tom Hornuff den Posten des Torwart-Trainers übernehmen soll. Wer Schmitt als Assistent zur Seite stehen soll, ist hingegen noch unklar.

Zwickau-Sportdirektor Robin Lenk im Interview: "Rico ist ein absoluter Fußballfachmann"

Neun Testspieler beim ersten Training dabei

Später bat Rico Schmitt auf dem Trainingsplatz an der GGZ Arena zum ersten Training. Neben den feststehenden Neuzugängen waren mit Jona Renner (Halberstadt), Addo Kuffour (Rot-Weiss Ahlen), Mika Schneider (Greifswalder FC), Enrico Startsev (Rot-Weiß Erfurt), Ensar Skrijelj (Hannover 96 U23), Enis Bytyqi (TSV Steinbach), Simon Roscher (Rot-Weiß Erfurt), Louis Schädel (eigene U19) und Simran Dhaliwal (Halberstadt) neun Probespieler dabei. Ab Mittwoch geht es für die Mannschaft in ein viertägiges Vorbereitungscamp ins niedersächsische Wesendorf. Dort wolle man sich gegenseitig kennenlernen und die Probespieler auf Herz und Nieren testen.

Vorbereitungsplan

  • Freitag, 07. Juli, 18:30 Uhr: MTV Langlingen – FSV Zwickau (Langlingen)
  • Samstag, 08. Juli, 14 Uhr: Hamburger SV II – FSV Zwickau (Langlingen)
  • Donnerstag, 13. Juli, 18:30 Uhr: SpVgg Bayreuth – FSV Zwickau (Bayreuth)
  • Samstag, 15. Juli, 14 Uhr: Bischofswerdaer FV – FSV Zwickau (Bischofswerda)
  • Dienstag, 18. Juli, 18 Uhr: FSV Zwickau – FC Einheit Rudolstadt (Zwickau)

rac/red