Nicolas Seiwald im Trainingslager in Südtirol

Fußball | Bundesliga RB-Zugang Seiwald will kein Laimer-Ersatz sein

Stand: 22.07.2023 17:50 Uhr

Leipzigs strahlender Mittelfeld-Neuzugang Nicolas Seiwald hat mit dem Wechsel in die deutsche Bundesliga einen großen Karriere-Schritt gewagt. Dabei braucht sich der 22-jährige Abräumer, der in Österreich zum Spieler der Saison gewählt wurde, vor niemandem zu verstecken.

Nicolas Seiwald - oder "Nici", wie ihn die Medienvertreter nennen sollen - ist gut gelaunt. Knapp zwanzig Minuten hat sich der Leipziger Neuzugang im sonnigen Südtirol Zeit genommen, alle Fragen zu beantworten. Dabei wurden persönliche Ziele erklärt, von der Bundesliga geschwärmt und vor allem: viel gestrahlt.

Seiwald will kein Laimer-Ersatz sein

Der 22-jährige Österreicher wurde diesen Sommer für 20 Millionen Euro von RB Salzburg geholt, um den zum FC Bayern gewechselten Konrad Laimer zu ersetzen. Obwohl Seiwald auf der selben Position wie Laimer spielt, ebenfalls aus dem Salzburger Umland stammt und sogar seine alte Leipziger Wohnung übernimmt, möchte er nicht zu sehr mit seinem Landsmann verglichen werden.

"Ich versuche nicht, Konny zu ersetzen. Wir sind andere Spielertypen. Ich bin schon etwas defensiver als er", erklärt er den versammelten Medienvertretern und führt dann grinsend aus, dass er seine Stärken vor allem gegen den Ball sieht. Seiwald liebt die Zweikämpfe, die Jagd nach dem Ball. Mit dem Ball will er sich noch verbessern, um auch ganz vorne häufiger aufzutauchen und mehr Scorer-Punkte zu sammeln.

"Ich versuche nicht, Konny zu ersetzen"

Mit Titeln und Auszeichnungen im Gepäck

In seinen 108 Pflichtspielen für Salzburg sammelte er davon noch zu wenige (5 Tore, 15 Vorlagen). Das hinderte den Abräumer vor der Abwehr aber nicht daran, zum besten Spieler der Saison 2022/23 ausgezeichnet zu werden. Insgesamt holte er in zweieinhalb Saisons dreimal die österreichische Meisterschaft und zweimal den Pokal.

Seiwald reist also mit Silberware im Koffer nach Leipzig, mit der er sich in der jungen Kabine nicht verstecken muss - auch wenn er selbst zugibt, dass er sich an das höhere Bundesliga-Niveau erstmal akklimatisieren muss: "Im Vergleich zu Salzburg ist das Tempo schon etwas höher, da muss ich mich noch dran gewöhnen", sagt er.

Vier Anwärter für zwei Positionen

In Marco Roses favorisierter 4-2-2-2 Formation gibt es zwei Positionen vor der Abwehr. Auf dieser "Doppelsechs" konkurrieren mit Kevin Kampl, Amadou Haidara, Xaver Schlager und Seiwald nun vier ebenbürtige Abräumer um zwei Startelfplätze. "Ich kann von meiner Konkurrenz viel lernen", sagt Seiwald milde. "Ich versuche natürlich auch, dem Trainer zu zeigen, was ich kann. Viel mehr kann ich aber auch nicht machen."

Mannschaftslauf

Seiwald versucht sich bei der Saisonvorbereitung im Südtiroler Bruneck gegen die direkte Konkurrenz auf der Doppelsechs durchzusetzen.

Sollte er sich durchsetzen, spricht vieles dafür, dass er mit Schlager und dem halb rechts gesetzten Christoph Baumgartner gleich zwei Kollegen aus der Nationalmannschaft um sich herum haben wird. "Ich habe schon im Nationalteam gesehen, dass es gut funktioniert mit den beiden. Das sind auf dem Platz wie neben dem Platz Top-Typen, mit denen ich mich sehr gut verstehe", sagt Seiwald.

Vorfreude auf die Bundesliga

Angesprochen auf die deutsche Bundesliga, kommt der junge Fußball-Fan, der vor nicht allzu langer Zeit noch Poster von Kevin De Bruyne im Kinderzimmer hängen hatte, nochmal richtig ins Schwärmen: "Was die Bundesliga ausmacht sind die Fans. Fast jedes Spiel ist ausverkauft. Das ist einfach cool zu sehen. Vor allem die Konferenz habe ich mir schon häufig angesehen. Von daher freue ich mich schon sehr darauf."

"Habe schon oft die Bundesliga-Konferenz geschaut"

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jas