Bayerns Harry Kane (l) kämpft gegen Leipzigs Mohamed Simakan um den Ball.

Leipzig fordert die Bayern Schmerzen und Erwartungshaltungen

Stand: 29.09.2023 15:03 Uhr

RB Leipzig hat am Samstagabend den Meister und Tabellenführer aus München zu Gast. Dieser kommt mit Revanche-Gelüsten zum Topspiel des sechsten Spieltags (Sa., 18:30 Uhr im Audio-Livestream und Ticker in der SpiO-App und auf sport-im-osten.de).

Die Erinnerungen sind noch frisch und tun Bayern-Trainer Thomas Tuchel offenbar immer noch weh. "Der Zeitpunkt ist gekommen, um den Spieß umzudrehen", bekundete der Coach mit Blick auf das titelgefährdende 1:3 im Mai in der Bundesliga und das deftige 0:3 im August im Supercup: "Das bohrt, der Stachel sitzt, das ist etwas, das uns überhaupt nicht gefällt". Es gelte, "eine Antwort zu finden".

Bayern-Trainer Thomas Tuchel: "Der Stachel sitzt erstmal"

Meister in Form

Antworten muss natürlich auch RB Leipzig finden. Und zwar auf die Spielweise des Rekordmeisters, der nach der Pleite zu Saisonbeginn richtig gut in Fahrt gekommen ist und längst wieder von der Tabellenspitze grüßt. Marco Rose wirkte am Freitag entsprechend vorsichtig: "Die Bayern kommen, haben für sich auch wieder ein Selbstverständnis entwickelt, haben mehr Tempo in ihrem Spiel, mehr Geradlinigkeit, mehr Zug, mehr Präzision insgesamt. Das wird eine knackige Aufgabe. Aber wir freuen uns drauf."

Rose tritt auf die Bremse

Der vielleicht größere Gegner ist die Erwartungshaltung, der sich die Leipziger durch die zuletzt überzeugenden Erfolgserlebnisse ausgesetzt sehen. Marco Rose versucht, diese nach eigenem Bekunden zu "korrigieren, ohne Euphorie rauszunehmen". Was nach den beiden Triumphen in München und zuletzt sechs Pflichtspiel-Siegen in Folge schwer ist. "Der Anspruch ist, immer rauszugehen um zu gewinnen", betonte Rose: "Aber die Erwartungshaltung ist nicht, dass wir jeden Gegner aus dem Stadion schießen. Übrigens auch nicht den SV Wehen Wiesbaden im Pokal."

DFB-Pokal: Die fünf Tore der Partie RB Leipzig gegen Wehen Wiesbaden

Harry Kane kann was

Im DFB-Pokal hatte sich RB am Mittwoch in Wiesbaden sehr schwer getan. Große Aussagekraft über Leipzigs aktuellen Leistungsstand hat das zittrige 3:2 aber nicht. Dafür war die Startelf zu sehr "durcheinanderrotiert". Gegen den Rekordmeister müssen sich die Leipziger jedenfalls mit Harry Kane beschäftigen, der im Supercup nur wenige Stunden nach seiner Ankunft in München nur einen wenig berauschenden Kurzeinsatz lieferte, aber mittlerweile längst in Torlaune und beim FC Bayern endgültig angekommen ist.

RB-Trainer Rose: Harry Kane "weiß, wo das Tor steht und macht nicht den Hampelmann"

"Der weiß, wo das Tor steht", bekannte sich Marco Rose als Fan des Engländers: "Er ist ein grundsympathischer Typ. Er kommt ganz normal rüber, macht keinen Hampelmann oder erweckt das Gefühl, dass er etwas Besonderes sein will. Er will Tore schießen, ist mannschaftsdienlich. Einfach ein guter Typ, finde ich."

Kane aus dem Spiel zu nehmen, wird vor allem Leipzigs blutjunger Innenverteidigung vorbehalten sein – also Mohamed Simakan (23 Jahre) und Castello Lukeba (20). "Die nächste Aufgabe für die beiden Jungs", ist Marco Rose zuversichtlich: "Sie haben die Fähigkeit, diese Aufgabe zu lösen. Sie haben das Tempo, das taktische Verständnis. Sie sind gute Fußballer." Gute Fußballer sind auch Dani Olmo und Willi Orban, aber eben verletzt. Zudem fällt auch Timo Werner aus, der sich mit Rückenproblemen herumplagt.

sk