Das GutsMuthsStadion des MSV Börde

Fußball | FSA-Pokal Pokal-Wirrwarr in Sachsen-Anhalt: Alle wollen, aber die Lösung fehlt

Stand: 18.10.2023 11:37 Uhr

Wenn das große Los zum Fiasko wird: Der MSV Börde wollte gegen den Halleschen FC ein Fußballfest feiern, doch bis jetzt gibt es nichts als Ärger und schlaflose Nächte. Die einzige Lösung wäre wohl der Tausch des Heimrechts. Doch macht der Hallesche FC da mit?

Das Drittrundenduell im FSA-Pokal zwischen dem Magdeburger SV Börde und dem Halleschen FC erhitzt weiter die Gemüter. Einig sind sich die Vereine und der Verband nur in einem Punkt: Es soll eine sportliche Entscheidung geben.

Doch dafür braucht es eine Spielstätte, die den hohen Sicherheitsanforderungen, die dieses Spiel mit sich bringt, genügt. Und die wurde bis jetzt nicht gefunden. "Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, können das Spiel aber nicht stemmen und haben das dem Verband auch mitgeteilt", sagte Martin Riemann, beim Landesligisten MSV Börde für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Die einfachste Lösung wäre auf den ersten Blick, das Heimrecht zu tauschen. Dies erlaubt die Spielordnung des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt auch.

Spielordnung erlaubt Tausch des Heimrechts

Unter Punkt 4.2. heißt es: "Unterklassige Mannschaften haben bis einschließlich Halbfinale Heimvorteil. Ein Verzicht auf den Heimvorteil ist auf Antrag des unterklassigen Vereins möglich, wenn sich beide Vereine einigen. Somit erlangt der höherklassige Verein Heimrecht, mit allen Pflichten und Kosten einer Heimmannschaft."

Genau diese Kosten scheinen auch das Problem für den HFC zu sein, zumal die Zeit knapp ist. "Wir haben intern bereits über Lösungen diskutiert, bisher ohne Ergebnis", sagte HFC-Pressesprecherin Lisa Schöppe am Mittwochmorgen (18.10.2023) auf Anfrage von "Sport im Osten". Auch Halle fürchtet offenbar, am Ende unterm Strich ohne Gewinn aus dem Spiel zu gehen.

MSV fühlt sich allein gelassen

Dazu scheint es an Kommunikation zu mangeln. "Wir haben keine neuen Informationen vom Verband und warten ab", erklärte Schöppe. Der MSV Börde hat dagegen Post bekommen. Und zwar vom Sportgericht. Man habe drei Tage Zeit, um Stellung zur Rückgabe des Heimrechts zu beziehen, heißt es. Riemann erklärt, dass man dem Gericht noch einmal schildern werde, dass man alle Möglichkeiten ausgelotet habe, das finanzielle Risiko aber zu groß sei. "Im schlimmsten Fall gefährden wir die Existenz unseres Vereines. Das ist es nicht wert", so Riemann.


Der ehrenamtlich geführte Verein fühlt sich im Stich gelassen. "Es ist wirklich traurig, wie man als kleiner Breitensportverein allein gelassen wird", so Riemann. Das wollte FSA-Geschäftsführer Markus Scheibel nicht so stehen lassen. Man sei bemüht, dass alle Spiele stattfinden, sagte der frühere Bundesliga-Schiedsrichter, betonte aber noch einmal, dass beide Vereine die Angelegenheit "eigenständig klären können, so wie es in der Spielordnung steht".

Gespräche am Mittwochabend

Der Karren scheint verfahren. Ein wenig Hoffnung besteht aber noch. Am Mittwochabend soll es noch einmal ein Gespräch mit den Vereinen geben. Vielleicht findet sich eine Lösung und ein Happy End. Damit die Duelle Klein gegen Groß auch in Zukunft für Jubel und nicht für Schrecken bei der Auslosung sorgen.

FSA-Pokal: VfB Sangerhausen - Hallescher FC

Sanny Stephan

Weitere Infos zum FSA-Pokal