Wie schon in Zwickau: CFC will nach Pokal-Aus wieder jubeln

Fußball | Regionalliga Kurs Wiedergutmachung: Chemnitz will gegen Luckenwalde wieder jubeln

Stand: 20.10.2023 06:46 Uhr

Nach dem Pokal-Aus will der Chemnitzer FC in der Liga mit einem positiven Ergebnis antworten. Möglichkeit dazu haben die Himmelblauen im Heimspiel gegen den FSV Luckenwalde, doch auch die Gäste haben etwas gutzumachen.

Es ist das Duell der Enttäuschten, die am Freitagabend (ab 19 Uhr im Liveticker auf sport-im-osten.de und in der SpiO-App) aufeinandertreffen. Während Chemnitz am vergangenen Wochenende beim Bischofswerdaer FV nach Verlängerung mit 4:2 verlor, unterlag Luckenwalde in der Regionalliga Nordost der Zweitvertretung von Hansa Rostock mit 0:1. Und genau wie der CFC verabschiedete sich auch der FSV in Runde drei aus dem Landespokal – Anfang Oktober war für die Blau-Gelben nach einem 1:3 beim VfB Krieschow Endstation.

Tiffert: "Sehr unangenehm, gegen diese Mannschaft zu spielen"

Gänzlich verschweigen ließ sich die Pokalniederlage auch auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Luckenwalde nicht. Beim Gedanken an Bischofswerda machten sich auf Christian Tifferts Stirn nochmal einige Sorgenfalten breit, doch mit klaren Worten setzte der CFC-Coach einen Haken an das Ausscheiden: "Ich denke, ich habe es auch medial klar genug ausgedrückt, dass ich brutal enttäuscht war. Ich habe das meiner Mannschaft direkt nach der Ankunft nochmal klar und deutlich gesagt, weil es auch für mich total überraschend kam."

Überraschend vor allem, weil Tifferts Team sich in den letzten Wochen deutlich gefestigter als noch zum Saisonstart präsentiert hatte – und wie zuletzt beim Last-Minute-Derbysieg in Zwickau auch echte Glücksmomente erlebte. Entsprechend bemüht war Tiffert, seine Mannschaft moralisch aufzurichten und den Fokus schnellstmöglich auf die bevorstehende Aufgabe in der Liga zu richten. Dort gewann Chemnitz abgesehen von der 0:4-Niederlage gegen den BFC Dynamo drei der letzten vier Spiele. "Das ist eine Sache, die müssen wir jetzt in den Vordergrund stellen", bekräftigt Tiffert.

Christian Tiffert, Chemnitzer FC

Motivator an der Seitenlinie: Chemnitz-Trainer Christian Tiffert

Mit Blick auf das verfügbare Personal für Luckenwalde waren die angesprochenen Sorgenfalten aber prompt wieder zurück. Denn hinter dem Einsatz von Stürmer Dejan Bozic – einem der wohl wichtigsten Chemnitzer Akteure – steht aufgrund einer im Pokalspiel erlittenen Knie-Verletzung ein dickes Fragezeichen. Der erkrankte Leon Ampadu sowie Abwehrmann Jan Koch vergrößern das CFC-Lazarett gar weiter. Die Ausfälle will Tiffert nach Abstimmung mit dem Vereins-NLZ durch U19-Spieler kompensieren.

Und was ist eigentlich mit dem kommenden Gegner? Klar ist, die Aufgabe für den CFC wird keine leichte. Tiffert sieht in Luckenwalde eine "sehr mutige Mannschaft, die immer Fußball spielen will". Es sei "sehr unangenehm, gegen sie zu spielen". Weiter lobt der Chemnitzer Trainer die spielerischen Qualitäten der FSV-Spieler, die "an einem guten Tag in der Lage sind, sehr viele Tore zu schießen". Im nächsten Atemzug bekräftigt Christian Tiffert aber auch, dass Luckenwalde durchaus viele Tore kassieren könne, wenn man als Gegner nur die richtigen Dinge tun würde. Von torloser Nullnummer bis fulminantem Kantersieg sind der Partie also kaum Grenzen gesetzt.

Akindele hat das letzte Wort – Chemnitzer FC bejubelt Last-Minute-Derbysieg in Zwickau

FSV-Trainer Braune: "Sehe uns auf Augenhöhe mit Chemnitz"

Ein Stück weit selbstbewusster präsentiert sich Luckenwalde-Trainer Michael Braune. Seine Mannschaft liegt in der Tabelle auf Platz 10, zwei Punkte vor Chemnitz auf Rang 13, wobei der CFC ein Spiel weniger absolviert hat als die Brandenburger. Braune, der den FSV seit Sommer 2021 betreut, sieht darin mehr als nur eine Momentaufnahme: "Dass Chemnitz und auch wir da stehen, wo wir stehen, ist nun mal die Wahrheit. Ich sehe uns mit ihnen auf Augenhöhe. Am Freitag wird es auf die Tagesform ankommen." Vor einem möglicherweise mit Wut im Bauch auftretenden CFC ist Braune gewarnt: "Die Lage bei Chemnitz ist ähnlich wie bei uns. Sie sind genau wie wir aus dem Pokal ausgeschieden und werden eine Reaktion zeigen wollen."

Trainer Michael Braune, FSV Luckenwalde, gibt Anweisungen am Spielfeldrand.

Gibt sich vor der Partie selbstbewusst: Luckenwaldes Coach Michael Braune

Braunes Luckenwalder verloren ihre vergangenen drei Pflichtspiele und erzielten dabei nur einen einzigen Treffer. Dass die zu Saisonbeginn so gut funktionierende Offensivabteilung etwas ins Stottern kam, lag auch am Ausfall von Sturm-Juwel Jorden Winter, der in der Liga bereits 8 Mal einnetzen konnte. Nach überstandener Krankheit und einem anschließenden Kurzeinsatz in Rostock ist der 19-Jährige pünktlich zum Duell der Tabellennachbarn wieder voll einsatzfähig – sehr zur Freude seines Trainers: "Ich bin froh, dass Jorden wieder dabei ist. Er bringt trotz seines jungen Alters schon viel mit und ist sehr wichtig für uns." Nicht mit dabei sein wird hingegen Stamm-Innenverteidiger Lucas Vierling wegen einer Gelb-Sperre. "Das tut uns sehr weh", sagt Braune.

Chemnitz gegen Luckenwalde ungeschlagen

Mut auf einen Heimsieg der Himmelblauen macht ein Blick auf die Statistik: Bei den bisher fünf Aufeinandertreffen beider Mannschaften gab es drei Chemnitzer Siege – allesamt vor heimischem Publikum. Die beiden übrigen Partien endeten mit einer Punkteteilung.

pti