
"Haben ein klares Ziel" RB Leipzig will mit Sieg gegen Stuttgart in die Conference League
Statt der "Königsklasse" ist nur noch die "Holzklasse" im europäischen Fußball für RB Leipzig drin. Doch RB-Coach Löw warnt vor Überheblickeit - und zieht einen Real-Madrid-Vergleich. RB braucht zudem Schützenhilfe.
Nicht lange hadern, den Fokus und die Ziele ändern. Das fordert RB Leipzigs Interimstrainer Zsolt Löw von seinen Spielern im letzten Heimspiel der Saison am Samstag (17. Mai, ab 15.30 Uhr im Live-Ticker und komplett live hören in der App von SPORT IM OSTEN) gegen Stuttgart. RB hatte durch ein schmeichelhaftes 0:0 in der Vorwoche bei Werder Bremen die Champions League endgültig verpasst. Gegen Stuttgart soll nun zumindest die Minimalchance auf die Conference League gewahrt werden.

Jeff Chabot VfB Stuttgart, 24 und Benjamin Sesko RB Leipzig, 30 im Zweikampf
Löw: "Rückschlag für uns alle"
"Das war ein Rückschlag für uns alle", sagte Löw auf der Pressekonferenz am Freitag (16. Mai 2025). "Wir können enttäuscht bleiben oder uns sagen, es gibt noch ein Ziel, und das Ziel wollen wir erreichen. Unser klares Ziel ist ein sauberer Abschluss und ein klarer Sieg. Wir wollen die Conference League erreichen."
Allerdings hat es RB nicht mehr selbst in der Hand. Die Leipziger sind punktgleich mit Mainz, die auf Rang sechs, dem letzten internationalen Startplatz stehen. RB hat das um sechs Tore schlechtere Torverhältnis. Mainz muss gegen Vize-Meister Leverkusen Punkte lassen, damit RB noch vorbeiziehen kann.
"Wenn wir bei Real Madrid sind ..."
Das Ziel Conference League sei laut Löw schon deshalb wichtig, weil: "International zu spielen ist eine große Sache. Wir können als RB Leipzig nicht verlangen, nur Champions League zu spielen", sagt der Ungar und warnt vor Überheblichkeit: "Wenn wir bei Real Madrid sind und die Vitrine steht voll mit 200 Trophäen. Dann kann ich verstehen, dass jemand sagt: 'Brauchen wir noch die Conference League?' Aber wir sind RB Leipzig, wir haben eine zehnjährige Geschichte, wir haben zwei Trophäen. Wir müssen dafür brennen, dass noch eine dritte dazukommt."
Conference-League-Finale 2026 in Leipzig
Im Falle einer Quali könnte das Conference-League-Finalspiel im kommenden Jahr in Leipzig ein weiterer Motivator sein. So weit ist es aber noch lange nicht. Der erste Schritt, um sich für den drittklassigen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren, muss am Samstag gegangen werden. Und das dürfte schwer genug werden. RB-Coach Löw erwartet DFB-Pokalfinalist Stuttgart eine Woche vor dem Pokalfinale "messerscharf". Löw weiter: "Ich erwarte Stuttgart supermotiviert, mit viel Qualität im Kader und auf dem Platz. Ich hoffe, dass wir die nötige Energie auf den Platz bringen können."
Schon zwei Saisonniederlagen gegen Stuttgart
Beim jüngsten Aufeinandertreffen verloren die Leipziger im Pokal-Halbfinale in Stuttgart 1:3. Es war das erste Spiel von Löw nach der Entlassung von RB-Coach Marco Rose. Auch Rose verlor in dieser Saison schon gegen Stuttgart, in der Bundesliga kassierte RB im Januar ein 1:2.
Vielleicht hilft RB ja die Heim-Statistik gegen Stuttgart. Zuhause gewannen die Leipziger alle sechs Bundesliga-Spiele mit insgesamt 16:2 Toren.
Letzter Auftritt von Xavi und Sesko?
Für die RB-Fans dürfte sich zudem die Chance ergeben, den ein oder anderen RB-Star nochmal aus nächster Nähe zu sehen. Der Klub kündigte bereits einen großen Umbruch im Team an. Vor allem Spielmacher Xavi Simons und Torjäger Benjamin Sesko dürften vor dem Absprung stehen – und RB Leipzig Millioneneinnahmen in die Kasse spülen.

Xavi (li.) und Sesko (re.) sind zwei Abgang-Kandidaten bei RB.
Klar und sicher ist, dass Löw sein letztes Spiel als RB-Trainer bestreiten wird. Und auch wenn er die Champions League, das Ziel seiner Interims-Verpflichtung, verpasst hat. Zumindest mit internationalem Startticket will der 46-Jährige Leipzig verlassen.
Dirk Hofmeister