
Fußball | Regionalliga "Crunchtime im letzten Spiel" - Sonntag fällt Meisterentscheidung
Vorfreude oder Zittern auf der Zielgeraden? Am letzten Regionalliga-Spieltag entscheidet sich am Sonntag, ob Lok oder Halle Nordost-Meister werden. Beide Teams sind selbstbewusst. Lok will nicht auf 0:0 spielen, bei Halle heißt es "Feuer frei". Auch im Keller steht noch eine Entscheidung an. Diese kann bereits Samstag fallen.
Reichen dem 1. FC Lok Leipzig drei Punkte und sieben Tore Vorsprung, um am letzten Spieltag der Regionalliga Nordost die Meisterschaft perfekt zu machen? Am Sonntag (18. Mai 2025, ab 13 Uhr im Live-Ticker und live im MDR FERNSEHEN und in der App von SPORT IM OSTEN) entscheidet sich im Fernduell zwischen Lok und Verfolger Hallescher FC, wer Meister wird und damit an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga teilnehmen darf. Klar ist bereits seit Wochen, dass der Nordost-Vertreter gegen den Nord-Meister TSV Havelse spielen muss, am 28. Mai wird im Osten gekickt, am 1. Juni in Havelse.
Die Ausgangslage: 73 vs. 70 Punkte
Spitzenreiter Lok muss zum drittbesten Rückrundenteam Rot-Weiß Erfurt, Verfolger Halle spielt beim Greifswalder FC. Lok führt die Tabelle mit 73 Punkten und 61:22 Toren an, Halle liegt mit 70 Punkten und 56:24 Toren dahinter. Für Halle würde sich die Tür nur öffnen, erstmalig in dieser Saison auf den ersten Tabellenplatz zu rutschen, wenn Lok verliert und man selbst hoch gewinnt.
HFC-Coach Zimmermann: "Auf die Tube drücken"
HFC-Coach Mark Zimmermann fordert daher von seinem Team viele Tore und ein offensives Spiel in Greifswald. "Nicht nach links und rechts schauen, von Anfang auf die Tube drücken", so gibt der sonst verbal eher defensiv eingestellte Zimmermann die klare offensive Marschrichtung vor. Abwehrmann Jan Löhmannsröben stimmt zu: "Jeder kann ein Tor schießen, selbst der Torwart. Also, Feuer frei."
Lok-Angreifer Maderer: "Wollen gewinnen"
Lok wird vermutlich nicht ganz so offensiv auftreten, den Leipzigern reicht ein Remis, um als Meister über die Ziellinie zu gehen. Doch eines stellt der beste Lok-Angreifer Stefan Maderer klar: "Wir spielen nicht auf Unentschieden. Wir gehen nicht in den Verteidigungsmodus. Wir wollen das Spiel gewinnen." Der 15-Tore-Mann kehrt nach seiner Gelbsperre zurück. Das freut auch Coach Jochen Seitz, der ebenfalls sagt: "Wir können nicht auf ein 0:0 spielen."
Greifswald und Erfurt: Nur eine Niederlage in elf Spielen
Halle-Gegner Greifswald hat sich zum Ende der Saison klar stabilisiert, verlor von den jüngsten elf Spielen nur eins und trotzte Lok erst kürzlich im Plache-Stadion ein 0:0 ab. Auch Lok-Gegner Erfurt verlor von den jüngsten elf Spielen nur eins, gewann dabei das prestigeträchtige Thüringen-Derby gegen Jena. "Es wird eine ausgeglichene Partie. Erfurt hat eine sehr stabile Mannschaft, vor allem defensiv wird es schwer", berichtet Maderer. Für FCL-Coach Seitz ist Erfurt "eine der besten Mannschaften".
HFC-Kicker Löhmannsröben: "Wir wollen zünden"
Dass Erfurt den Tabellenführer ärgern kann, darauf hofft der frühere Lok- und jetzige HFC-Kicker Löhmannsröben: "Zu verlieren haben wir nichts. Wir müssen auf Erfurt hoffen und darauf, dass die alles reinhauen. Wir wollen zünden wir gegen Zehlendorf", sagt "Löh" mit Verweis auf den 4:1-Sieg aus der Vorwoche. Und Zimmermann bleibt im verbalen Offensiv-Modus: "Wir haben die Crunchtime im letzten Spiel. Wir haben die Chance, ein Ausrufezeichen zu setzen."
Tabellenkeller: Vier Teams gegen Rang 17
Ausrufezeichen wollen auch einige Teams im Tabellenkeller der Regionalliga setzen. Vier Teams kämpfen noch darum, am Ende nicht auf dem vorletzten Tabellenplatz zu stehen. Dieser 17. Platz wird dann zum Abstiegsplatz, wenn sich Meister Lok oder Halle nicht gegen Havelse durchsetzen kann. Aktuell Tabellenvorletzter ist Viktoria Berlin (31 Punkte/34:58 Tore). Knapp davor ebenfalls mit 31 Punkten liegen Eilenburg (43:61 Tore) und Luckenwalde (28:45 Tore). Noch nicht gerettet ist auch Chemie Leipzig (34 Punkte/33:56 Tore).
Entscheidung bereits Samstag?
Möglich ist aber auch, dass in Eilenburg, Luckenwalde und bei Chemie bereits am Samstag die Nicht-Abstiegs-Korken knallen. Anders als die komplett am Sonntag spielende Konkurrenz muss Viktoria Berlin bereits am Samstag (17. Mai, ab 13.30 Uhr im Live-Ticker und live sehen im MDR FERNSEHEN und in der App von SPORT IM OSTEN) ran. Und zwar in Chemnitz, die Spielverlegung war wegen des Europäischen Kulturhauptstadt-Marathons am Sonntag nötig geworden. Verliert das Team von Viktoria-Coach Sven Körner, sind die Teams davor gerettet. Punktet Berlin, muss auch die Konkurrenz punkten. Eilenburg spielt am Sonntag in Plauen, Luckenwalde kickt gegen Altglienicke, Chemie empfängt Carl Zeiss Jena.