Schwimmen | WM in Fukuoka Goldig! Magdeburger Wellbrock schwimmt bei WM zu zweitem Titel
Die deutschen Freiwasserschwimmer räumen bei der Weltmeisterschaft weiter die Titel ab. Florian Wellbrock und Leonie Beck holten am Dienstag über fünf Kilometer Gold. Und Wellbrock ist noch lange nicht fertig.
Der Topfavorit hat geliefert: Florian Wellbrock krönte sich erneut zum Weltmeister im Freiwasserschwimmen. Der 25-Jährige vom SC Magdeburg siegte am Dienstag (18.07.2023) im Rennen über fünf Kilometer, verteidigte damit seinen Titel erfolgreich und feierte in seinem zweiten WM-Wettkampf in Japan bereits seinen zweiten Sieg. "Das ist für mich ganz schön viel, weil das Doppel-Gold es auch nicht erwartend gekommen", freute sich Wellbrock nach dem Wettkampf im MDR-Interview.
Am Sonntag hatte er über die doppelte Distanz gewonnen und sich damit auch schon für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifiziert. Wellbrock schlug vor dem zweitplatzierten Gregorio Paltrinieri aus Italien und dessen Landsmann Domenico Acerenza an. Der zweite deutsche Starter Oliver Klemet - der ebenfalls zur Magdeburger Trainingsgruppe gehört - wurde Vierter.
Wellbrock und Beck sorgen für Novum
Rund zwei Stunden vor Wellbrocks Triumph im Fünf-Kilometer-Rennen siegte Leonie Beck im Wettbewerb der Frauen. Alle vier bisher in Fukuoka vergebenen Titel im Freiwasser gingen an das dominante deutsche Team. "Läuft", sagte Wellbrock nach dem vierten Titel für Deutschland im vierten Rennen lachend und fragte sich, "ob es sowas schon mal gegeben hat". Bis Dienstag noch nicht: Mit ihren souveränen Siegen über fünf Kilometer nach den Triumphen über die doppelte Distanz sorgten die Wahl-Italienerin Beck und der Magdeburger für ein WM-Novum.
Das verblüffte selbst Langstrecken-Bundestrainer Bernd Berkhahn: "Ich hätte nicht gedacht, dass es noch möglich ist, Vierfach-Gold zu holen bei der Leistungsdichte. So überlegen zu sein, das ist fantastisch, ich bin begeistert." Und es könnte noch besser kommen: Mit einem Erfolg in der gemischten Staffel am Donnerstag (1.00 Uhr MESZ) könnten die deutschen Freiwasserschwimmer als erste Mannschaft alle Rennen bei einer WM gewinnen.
Becken statt Staffel für Wellbrock
Die Staffel muss ohne Wellbrock auskommen müssen. Der Superstar wird nicht starten. Berkhahn hatte im MDR gesagt, dass sich Florian Wellbrock jetzt komplett auf die Beckenwettberwerbe konzentrieren werde. Über 800 und 1.500 Meter hat er ebenfalls Goldchancen. Doch was macht den Magdeburger so schnell? "Der Unterschied liegt darin, dass Florian sehr effizient schwimmt. Er verbraucht weniger Energie als die anderen Sportler, weil er eine bessere Technik und einen besseren Antrieb hat. Vielleicht ist er gar nicht besser in der Ausdauer, aber er ist so konditioniert, dass er mit jedem Zug mehr Raum gewinnt als andere Sportler, dadurch ist er immer ein bisschen schneller als andere."
Der Unterschied liegt darin, dass Florian sehr effizient schwimmt. Er verbraucht weniger Energie als die anderen Sportler, weil er eine bessere Technik und einen besseren Antrieb hat. Bundestrainer Bernd Berkhahn |
Nächste Machtdemonstration von Wellbrock
Olympiasieger Wellbrock holte am Dienstag im Meer vor dem Momochi Seaside Park insgesamt schon das sechste WM-Gold der Karriere. Der gebürtige Bremer, der in Magdeburg bei Langstrecken-Bundestrainer Bernd Berkhahn trainiert, spielte erneut von Beginn an seine Stärken aus. Bei mehr als 30 Grad Außen- und 28,2 Grad Wassertemperatur setzte er sich früh an die Spitze und schwamm das Rennen von vorne.
red/dpa/sid
