Baris Atik

Fußball | 2. Bundesliga FCM-Angreifer Baris Atik: Über Ketchupflaschen und Kinderfreuden

Stand: 30.08.2023 14:44 Uhr

Eigentlich könnte die Freude bei FCM-Offensivmann Atik groß sein. Magdeburg ist in der 2. Liga noch ungeschlagen. Zudem erwartet seine Frau das erste Kind der Familie. Doch etwas wurmt den Angreifer doch noch.

Dieses Spiel, dieses 0:0 am Hamburger Millerntor, diese Defensivschlacht beschäftigt Baris Atik immer noch. "Wir wollten uns nicht so präsentieren", blickt der Mittelfeldmotor des 1. FC Magdeburg drei Tage nach dem torlosen Remis auf das Spiel beim FC St. Pauli zurück. "Das einzig Positive war der Punkt. Wir sind nicht so aufgetreten, wie wir wollten", erklärt der 28-Jährige in einer Medienrunde am Mittwoch (30.08.2023). "Es war einfach ein schlechtes Spiel von uns."

Baris Atik (1. FC Magdeburg): "Das ist wie mit einer Ketchupflasche"

Wenig Ballkontakte: Atik in Hamburg abgemeldet

Atik war der Frust bereits im Spiel deutlich anzumerken. Immer wieder schüttelte er den Kopf, beschwerte sich bei Mitspielern oder dem Schiedsrichter, forderte den Ball. Doch der kam nicht an. Die Hamburger Defensive schirmte Atik gut ab. Nur 58 Ballberührungen hatte er über 90 Minuten, der Deutsch-Türke blieb ohne Torschuss und ohne Torschussvorlage. Das sind die niedrigsten Werte der bisherigen Saison. Zum Vergleich: Beim 2:1-Sieg gegen Braunschweig war Atik mit 92 Ballberührungen und 68 Pässen einer der Magdeburger Aktivposten. Mit 19 Torschussvorlagen ist er sogar der Top-Vorlagengeber der gesamten 2. Bundesliga.

Atik warnt: Hertha kommt "mit Selbstbewusstsein"

Im anstehenden Heimspiel am Samstag (02.09.2023, 13 Uhr, im Audio-Livestream und Ticker in der SpiO-App und auf sport-im-osten.de) gegen Hertha BSC will Atik nun wieder mehr von seinen Qualitäten aufbieten: "Wir werden ein anderes Gesicht zeigen", verspricht die offensive Schlüsselfigur des Titz Teams vor dem ersten Duell überhaupt zwischen dem FCM und der Berliner Hertha.

1. FC Magdeburg: Die Erkenntnisse des St.-Pauli-Remis

Der Bundesliga-Absteiger feierte nach drei Niederlagen zu Saisonbeginn am vergangenen Wochenende einen 5:0-Kantersieg gegen Fürth. Daher glaubt Atik: "Die kommen mit Selbstvertrauen." Selbstbewusst kann aber auch der FCM sein mit Platz vier nach vier Spieltagen. Außerdem sind die Sachsen-Anhalter in dieser Saison nach wettbewerbsübergreifend fünf Spielen noch ungeschlagen. "Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, wird es für jeden Gegner schwer. Auch für die Hertha."

Toreschießen "wie mit einer Ketchupflasche"

Und vielleicht auch wieder mit einem offensiv besser eingebundenen Atik. Der Linksaußen ist nicht nur in der Zweikampfstatistik der Liga der drittbeste Angreifer (hinter Rostocks Benedikt Pichler und Osnabrücks Erik Engelhardt). Er führt mit drei Torvorlagen auch die Assists-Bestenliste der 2. Liga und des FCM an.

Selbst getroffen hat er aber in dieser Spielzeit noch nicht. Dabei war Atik in den vergangenen beiden Jahren noch bester (2021/22: 19 Tore) und zweitbester (2022/23: 8 Tore) FCM-Goalgetter. "Ich mache mir keinen Druck", reagiert Atik gelassen und zieht als Vergleich Erfahrungen mit dem Ausgussverhalten eines tomatenhaltigen Lebensmittels heran. "Das ist wie mit einer Ketchupflasche." Erst kommt lange nichts, und dann ganz viel? Genau. "Wenn einmal einer drin ist, kommen die nächsten."

Baris Atik (FCM): "Freue mich extrem auf den Kleinen"

"Warten sehnsüchtig auf den Kleinen"

Über den Ketchupflascheneffekt können nicht nur Torjäger mit Ladehemmung, sondern auch leidgeprüfte Eltern mit weißen Kinder-T-Shirts berichten. Und wahrscheinlich eröffnet sich Atik diese Erkenntnisebene auch noch. Seine Frau ist schwanger. Und das ist auch der Grund, warum es Atik abgesehen vom Ärger über das St.Pauli-Spiel sehr gut geht. "Extrem gut" sogar, wie er strahlend berichtet. "Ich kann es gar nicht erwarten. Meine Familie und meine Frau, wir warten sehnsüchtig auf den Kleinen."

"Ich freue mich auf die Zukunft mit dem Kleinen", ergänzt Atik. Am Samstag im Heimspiel gegen Hertha BSC hofft er aber erstmal darauf, sich über drei Punkte freuen zu können.

Dirk Hofmeister