Claudia Pechstein

Sportförderung Eisschnelllauf-Bundesstützpunkte Erfurt und Chemnitz stehen zur Disposition

Stand: 18.05.2025 18:37 Uhr

Erfurt und Chemnitz stehen als Eisschnelllauf-Bundesstützpunkte zur Disposition. Nur drei der aktuell vier Bundesstützpunkte können laut Eisschnelllauf-Verband erhalten bleiben. Berlin und Inzell seien dabei gesetzt.

Erfurt und Chemnitz müssen um ihren Status als Eisschnelllauf-Bundesstützpunkt fürchten. Auf dem Verbandstag der Deutschen Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft in Berlin kündigte Präsident Matthias Große an, dass wahrscheinlich zwei der aktuell vier Stützpunkte ihren Status verlieren.

Sitz des Verbandes soll nach Inzell verlegt werden

"Natürlich werden wir um alle vier Stützpunkte kämpfen und wir werden vielleicht auch drei erhalten können. Am Ende werden wir einen verlegen müssen", sagte er. Berlin und Inzell seien dabei gesetzt. Damit stünden Erfurt und Chemnitz zur Disposition. Der Sitz des Eisschnelllauf-Verbandes soll laut Große nach Inzell verlegt werden.

In den Olympiastützpunkten werden in Deutschland Bundeskader-Athleten und deren Trainer betreut. Die Stützpunkte werden von Bund und Ländern maßgeblich finanziert.

Verbandstag mit Eklat

Der Verbandstag der Deutschen Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft (DESG) ist mit einem Eklat zu Ende gegangen. Präsident Matthias Große brach die Mitgliederversammlung in Berlin noch vor der geplanten Präsidiumswahl ab.

Auslöser war die Abstimmung über den Jahresabschluss für 2020, der mit 65 von 73 Stimmen abgelehnt wurde. "Wir haben eine vorbildliche Arbeit gemacht. Den Eklat haben andere produziert", sagte Große der Deutschen Presse-Agentur.

Er und seine Präsidiumsmitglieder würden das Abstimmungsverhalten nicht verstehen. Der Kassenprüfungsbericht sei schließlich von Steuerberatern geprüft und auch vom Bundesinnenministerium genehmigt worden.

"Der Verbandstag wurde abgebrochen, weil die Mitglieder in irgendeiner Entscheidung gesagt haben, sie konnten den Ausführungen der Steuerberater nicht folgen", erklärte der Präsident.

Vonseiten der Vereine und Landesverbände wurden Verstöße gegen Formalien als Grund für die Ablehnung angeführt. So sei der Prüfungsbericht nicht mit der Einladung zum Verbandstag vorab verschickt, sondern nur bei der Versammlung verlesen worden. Zudem habe die Empfehlung des Kassenprüfers gefehlt, das Präsidium zu entlasten. 

Nichts ist passiert, keiner ist entlastet, wir bleiben im Amt. Juristisch ist gar nichts passiert. Was auch immer hinter den Kulissen gespielt wurde, müssen die Leute entscheiden, die das machen. Matthias Große | DESG-Präsident

"Nichts ist passiert, keiner ist entlastet, wir bleiben im Amt. Juristisch ist gar nichts passiert. Was auch immer hinter den Kulissen gespielt wurde, müssen die Leute entscheiden, die das machen", sagte Große. Er fügte hinzu: "Deswegen, um die Eskalation wegzunehmen, haben wir gesagt, danke schön, das war's für heute. Wir laden neu ein und fertig."

Nach dpa-Informationen wollen Verbände und Vereine nun eine außerordentliche Mitgliederversammlung beantragen, auf der das Präsidium abgewählt werden soll. Einladen zu einem solchen Verbandstag muss laut Satzung das Präsidium, wenn ein Viertel der Mitglieder "gleichzeitig und aus gleichem Grund den Antrag hierzu schriftlich stellen".