Spieker des ThSV Eisenach feiern in der Kabine

Handball | 2. Bundesliga Eisenach nach Krimi zurück in der Bundesliga – Dessau-Roßlau bleibt zweitklassig

Stand: 07.06.2023 20:50 Uhr

Der ThSV Eisenach hat den Krimi im Aufstiegsrennen zur Bundesliga für sich entschieden. Die Thüringer haben am finalen Spieltag das Fernduell gegen den Dessau-Rosslauer HV für sich entschieden und steigen auf.

Der ThSV Eisenach ist zurück im Oberhaus. Dank eines 26:25 (11:14) beim HSC 2000 Coburg kehrt das Team aus der Wartburgstadt am Mittwochabend (7. Juni) nach sieben Jahren zurück in die Handball-Bundesliga. Durch den Sieg der Thüringer war das 32:29 (17:14) des Dessau-Roßlauer HV bei den Eulen Ludwigshafen nur noch Makulatur. Die Biber verbleiben nach einer starken Saison in der 2. Handball-Bundesliga.

Eisenach mit Mega-Comeback dank Grgic

ThSV-Coach Misha Kaufmann musste auf einige Leistungsträger verzichten: Peter Walz, Jannis Schneibel und Keeper Johannes Jepsen fehlten. Alles andere als ideale Voraussetzungen vor dem so wichtigen Spiel in Coburg. Und auch in der ersten Halbzeit wurde der ThSV vom Pech verfolgt.

Die beiden Keeper bekamen kaum die Finger an den Ball, Toptorjäger Fynn Hangstein war fast komplett abgemeldet, Philipp Meyer flog in der 22. Minute mit Rot vom Feld, Daniel Hideg musste verletzt runter und der HSC legte zwischendurch dann noch einen 6:0-Lauf auf die Platte. Für Eisenach lief wenig zusammen und so ging es trotz kräftiger Unterstützung der zahlreich mitgereisten Fans vollkommen verdient mit 11:14 in die Pause.

Und auch nach der Pause sah es nicht gut aus für die Kaufmann-Truppe. In der 34. Minute lagen die Thüringer mit sechs Toren zurück (11:17). Doch der ThSV zeigte Moral. Kaufmann stellte auf offensive Defensive um, auf einmal klappte das Torwartspiel, Hangstein traf (sechs Tore am Ende). Es lief alles zusammen. Getragen von Youngster Marko Grgic (sechs Treffer) schaffte Eisenach den Turnaround. Die Wartburgstädter legten wie vom Trainer zuvor bei "Sport im Osten" gefordert "das Herz auf die Platte". Es blieb dennoch eng, vor allem Dank Coburgs Keeper Jan Jochens, der den ThSV ein ums andere Mal um den Verstand brachte. Doch am Ende gab es kein Halten mehr, die über 700 mitgereisten Gästefans fluteten die Platte. Eisenach ist zurück in der Bundesliga.

Tordifferenz verhindert DRHV-Aufstieg

In der Bundesliga wäre auch Dessau-Roßlau gern angekommen, aber es hat nicht ganz für die Sensation gereicht. Nach dem letzten Spieltag der Spielzeit 2022/23 steht fest, dass der DRHV 06 auch in der Saison 2023/24 in der 2. Handball-Bundesliga an den Start gehen wird. Die Mannschaft von Cheftrainer Uwe Jungandreas machte mit dem 32:29-(17:14)-Sieg zwar ihre Hausaufgaben bei den Eulen Ludwigshafen, vermisste aber schmerzlich die nötige Schützenhilfe des HSC Coburg.

Schon vor dem Spiel hatte der Trainer des Jahres gesagt, dass der Liga-Verbleib kein großes Drama wäre. Im "Sport im Osten"-Interview bekräftigte der 61-Jährige schon im Vorfeld, dass die Enttäuschung über den verpassten Aufstieg zwar groß wäre, aber eben "nicht riesengroß". Und weiter: "Wir werden mit Sicherheit nicht daran zerbrechen."

Dessau-Roßlauer HV bleibt zweitklassig

Dass seine Mannschaft an großen Drucksituationen nicht zerbricht, hat man über die 60 Minuten bei den Eulen Ludwigshafen gesehen. Zwar geriet der DRHV in der ersten Halbzeit früh in Rückstand, doch dann zeigte der Tabellendritte, dessen ausgegebenes Saisonziel der Klassenerhalt war, was in ihm steckt. Die gewohnt schnellen Gegenangriffe des DRHV setzten die Eulen immer wieder unter Druck und sorgten letztlich für eine 17:14-Führung zur Pause.

DRHV-Trainer Jungandreas: "Haben alles reingehauen"

Nach dem Seitenwechsel begann Dessau-Roßlau zunächst stark, doch dann rutschte der Jungandreas-Truppe offenbar ein wenig das Herz in die Hose – wohl auch, weil Eisenach zu dem Zeitpunkt in Coburg hinten lag. Die Nervosität ging so weit, dass Ludwigshafen in der 57. Minute sogar noch einmal mit einem Tor in Führung ging. Die knapp 100 mitgereisten DRHV-Fans ahnten Schlimmes, doch nach einer Auszeit raffte sich der DRHV noch einmal auf und beendete die Partie mit vier Toren in Serie, aber dennoch als Zweitligist – der schlechteren Tordifferenz gegenüber Eisenach sei Dank.

jar/ten

Die ganze Aufstiegskonferenz im Video

Handball-Konferenz: Coburg-Eisenach & Ludwigshafen-Dessau