Niclas Walther und Luca Sirch

Fußball | Regionalliga Angeschlagener Chemnitzer FC empfängt Lok Leipzig im Ostduell

Stand: 15.09.2023 07:35 Uhr

Die Verletztenliste lang, das Punktekonto dünn, so gehen die Himmelblauen in das Sachsenduell gegen den 1. FC Lok Leipzig. Aber auch die Gäste haben Probleme, stehen nach drei Saisonniederlagen bereits unter Druck.

Am Freitag kommt es unter Flutlicht zu einem echten Ost-Evergreen. Der Chemnitzer FC empfängt in der Regionalliga-Nordost den 1. FC Lok Leipzig (19 Uhr im Livestream und im Live-Ticker in der SpiO-App). Es ist ein Duell, in dem beide Teams unter Druck stehen. Der CFC wartet in der Liga noch auf den ersten Dreier, Lok Leipzig will nach drei Niederlagen in sechs Spielen den Kontakt zur Spitze nicht weiter abreißen lassen. Am letzten Wochenende gab es für beide im Sachsenpokal Erfolgserlebnisse. Die Chemnitzer siegten in Oelsnitz mit 8:0, mussten dabei allerdings den nächsten Ausfall wegstecken. Lok sicherte sich bei Angstgegner Budissa Bautzen das Ticket für die dritte Hauptrunde.

Tiffert: "Müssen alles in die Waagschale werfen"

CFC-Coach Christian Tiffert freute sich über das Erfolgserlebnis: "Gut, dass es so souverän war. Ich habe eine gewisse Leichtigkeit, eine spielfreudige Mannschaft gesehen. Nach den letzten Wochen, die teilweise unglücklich waren, hat es gutgetan." Doch der Coach weiß auch, dass angesichts der immer noch dünnen Personaldecke am Freitagabend eine schwere Aufgabe wartet. "Mit Atilgan und Ziane haben die Leipziger Unterschiedsspieler. Und Lok kann gut verteidigen. Das ist eine Mannschaft, die nach oben gehört." Etwas höher stehen möchten die Himmelblauen aber auch. "Wir müssen alles in die Waagschale werden. Es wird ein großes Publikum, alle freuen sich auf das Spiel."

Doch mit vielen Rückkehrern aus dem Lazarett kann Tiffert nicht rechnen, stellte aber klar: "Spieler kommen nicht früher zurück, wenn man jammert. Ich muss mit der Ist-Situation leben. Ich freue mich nicht darüber, es nützt aber alles nichts. Wir bringen dennoch eine Truppe auf den Platz, die in der Lage ist, Lok zu schlagen." Immerhin kehrten Robert Zickert, Robert Berger und Jan Koch wieder in die Trainingsarbeit zurück, wobei es bis zu einem Einsatz noch dauern wird. Berger und Koch könnten vielleicht in der kommenden Woche wieder komplett ins Mannschaftstraining einsteigen.

Christian Tiffert (CFC)

"Jammern bringt keinen Spieler zurück" - CFC-Coach Christian Tiffert und die lange Verletztenliste.

Lok ohne Weigel ins Ostduell - Ziane mit dicker Zeh

Einige angeschlagene Spieler hat auch bei Lok der Pokalkampf in Bautzen hinterlassen. Julian Weigel wird deshalb auch am Freitag pausieren müssen. Was Trainer Almedin Civa aber freute, war die Art und Weise, wie Lok Fußball gespielt hatte. "Ich bin sehr zufrieden, wie wir aufgetreten sind." Leider machten es sich die Jungs selber schwer, weil sie viele hundertprozentige Chancen liegenlassen. In Chemnitz sei es nun wichtig, "von der ersten Minute wach zu sein, den Anfang nicht zu verschlafen". Er freue sich auf Chemnitz. Bis zu 600 Lokfans wollen ihr Team zudem begleiten. Und hoffen sicher auch auf ein Tor von Djamal Ziane, der augenscheinlich seinen Torriecher wiedergefunden hat. Und doch sah auch der Lok-Knipser, dass immer noch viel zu viel liegengelassen wird. Doch Ziane plagt sich seit knapp zwei Wochen mit einem dicken Zeh herum. Zugezogen hatte sich der Stürmer die Verletzung bereits bei der Niederlage in Babelsberg. Möglich ist aber, dass der Stürmer wie schon in Bautzen auf die Zähne beißen wird.

Djamal Ziane: "Wir müssen fünf, sechs Tore machen"

Chemnitz will 7.000 Fans ins Stadion bringen

Um das Spiel auch zu einem Fußballfest werden zu lassen, haben sich die Chemnitzer etwas einfallen lassen. Die Werbetrommel wurde ordentlich gerührt, Kapitän Tobias Müller machte per Video Werbung für das Ostderby. Bis Mittwoch waren bereits knapp 4.300 Tickets verkauft.

Letztes Duell brachte Lok den Sachsenpokal

Am 3. Juni standen sich beide Teams übrigens zum letzten Mal gegenüber. Im Finale des Sachsenpokals setzte sich Lok Leipzig überraschend deutlich mit 3:0 durch. Ricardo Grym, Tobias Dombrowa und Ziane waren vor fast 11.000 Zuschauern die Torschützen für die Leipziger.

Deutlicher Sieg gegen CFC: 1. FC Lok Leipzig krönt sich zum Sachsenpokalsieger

rei