Amara Condé (1. FC Magdeburg)

Fußball | 2. Bundesliga 1. FC Magdeburg bleibt Zweitligist – "Wir haben es allen Leuten gezeigt"

Stand: 13.05.2023 10:30 Uhr

Der 1. FC Magdeburg hat drei Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt gesichert und bleibt auch kommende Saison Zweitligist – dank eines Entwicklungsprozesses und dem Festhalten an den eigenen Stärken.

Jubel, Trubel, Heiterkeit: Der 1. FC Magdeburg hat in der 2. Bundesliga den Klassenverbleib sicher. Gegen den 1. FC Nürnberg kam der FCM am Freitagabend zu einem 2:2 und kann mit nun 40 Punkten nicht mehr auf den Relegationsplatz abrutschen. Das ist historisch: Nach dem direkten Wiederabstieg 2019 spielt Magdeburg nun erstmals eine zweite Saison in Folge im Unterhaus.

Ceka: "Jetzt sind wir stolz"

Magdeburgs Jason Ceka traf zum zwischenzeitlichen 2:1 und war nach dem Spiel trotz des vergebenen Dreiers happy. "Unser Ziel waren eigentlich drei Punkte, aber wir können auch mit dem einen sehr gut leben. Jetzt sind wir stolz, was wir diese Saison geleistet haben“, sagte der 23-jährige Mittelfeldspieler.

Es sei ein unglaubliches Gefühl gewesen, dieses so entscheidende Tor zu erzielen. "Was wir in den vergangenen Wochen abgeliefert haben, war schon stark. In den vergangenen zehn Spielen haben wir nur zwei Partien verloren."

"Heute geht in Magdeburg noch ganz viel"

Partie gegen Nürnberg ein Spiegelbild der Saison

Die Partie gegen Nürnberg illustrierte ein wenig den gesamten Saisonverlauf der Magdeburger. Ein anspruchsvolles Spielkonzept mit viel Kurzpass, aber wenig Durchschlagskraft, garniert mit individuellen Fehlern, hatte den FCM kompliziert in das Spieljahr starten lassen.

Doch das Team von Christian Titz entwickelte sich und auch gegen Nürnberg halfen ein Standard und ein Eigentor, Schwächen zu überdecken. Unter Druck geriet Magdeburg wie so oft in der Saison in Schwierigkeiten, wehrte sich nach Kräften und kassierte am Ende noch einen bitteren Gegentreffer.

Titz: "Es wäre mehr drin gewesen"

FCM-Trainer Titz war nach der aufregenden Partie ein bisschen "angefressen": "Ich habe mich nach dem Abpfiff ehrlich gesagt geärgert, weil wir unbedingt gewinnen wollten. Ich möchte der Mannschaft aber dennoch einen Glückwunsch aussprechen, weil es nicht selbstverständlich ist, dass wir heute hier noch mit dem Punkt vom Platz gehen, auch wenn heute mehr drin gewesen wäre."

"Freue mich für die Menschen hier"

FCM hat aus seinen Fehler gelernt

Der vorzeitige Klassenerhalt war aber vor allem eines: Genugtuung. "Es gab so viele Menschen, die so viel erzählt haben: 'Magdeburg spielt zu jünglich, wir können keine Zweikämpfe führen, mit dem Fußball gehen wir runter'. Jetzt haben wir es allen Leuten gezeigt", sagte Amara Condé nach Abpfiff. Für den Kapitän, der erst am Mittwoch seinen Vertrag verlängert hatte, schlummert in der Mannschaft noch viel Potenzial. "Jetzt haben wir es verstanden, was es bedeutet, 2. Liga zu spielen. Wir haben unsere Basis gefunden."

Zweifellos hat der FCM aus seinen Fehlern gelernt. Die einfachen, teils eklatanten Fehler in der Defensive wurden in der Rückrunde abgestellt, der hohe Ballbesitz-Anteil in Tore umgemünzt. Man habe gelernt, auch "mal ein Foul zu ziehen, über die Grenzen zu gehen und in jedem einzelnen Spiel gleichzeitig vorne die Dinger zu machen", erklärte Condé. "Das war der große Knackpunkt. Wenn wir diesen Step auch weitermachen, ist noch sehr viel mehr drin."

red/dpa