Olympiastadion München

BR24 Sport München als Sportstadt Nummer eins: Olympische Spiele im Blick

Stand: 11.05.2025 11:59 Uhr

Die Olympischen Spiele in Paris haben die Menschen weltweit begeistert und das Image der größten Sportveranstaltung der Welt deutlich verbessert. Auch in München wurde der Wunsch, das Großereignis zum zweiten Mal auszutragen, neu entfacht.

Von Christoph Nahr, Margot Lamparter

Bei den Olympischen Spielen um Medaillen zu kämpfen, davon träumt wohl jeder Sportler in seiner Karriere. Ein Traum, der für Camilla Kemp, die auf der größten künstlichen Welle Europas, für die nächsten Spiele 2028 in Los Angeles trainiert, erfüllt. Auf der Surfanlage nahe des Münchner Flughafens könnten bei einer erfolgreichen Münchner Bewerbung Olympiamedaillen vergeben werden. "Für uns hier in München das Austragen zu dürfen und dabei zu sein, glaube ich, wäre auf jeden Fall spannend", so die 29-Jährige. "Es passt perfekt und es würde mich sehr, sehr freuen, wenn es auch wirklich passieren würde."

Nachhaltigkeit als Schlüssel für Münchens Olympia-Bewerbung

Deutschland will sich für die Olympischen Spiele 2040 oder 2044 bewerben. Neben Berlin, Hamburg und der Rhein-Ruhr-Region ist München ein heißer Kandidat als Austragungsort. Als Vorbild soll Paris dienen, denn dort konnten die Spiele ohne gigantische Neubauten umgesetzt werden. Denn wenn es um die Inszenierung der Spiele geht, bewegt die Menschen auch das Thema Nachhaltigkeit. Da sieht sich München klar im Vorteil gegen die nationalen Mitbewerber. 1972 war München schon Austragungsort und das ist immer noch gut sichtbar in der Landeshauptstadt.

Es könnte somit bestehendes genutzt werden: "Wir haben unseren Olympiapark, wir haben Stätten, die wir auch nachhaltig wieder nutzen können nach über 50 Jahren. Das ist schon auch was Besonderes und wir sind sportlich stark, nicht nur in Großsportveranstaltungen, die wir immer wieder im Spitzensport hier nach München holen", unterstreicht Sportbürgermeisterin Verena Dietl. "Wir sind auch im Breitensport sehr hervorragend aufgestellt. Wir haben viele Stätten, die wir auch temporär umwidmen können".

Wie in Paris könnten kulturelle Sehenswürdigkeiten als große Bühne für den Sport genutzt werden. Bei den European Championships vor drei Jahren lag das Marathonziel auf der Ludwigsstraße und damit mitten in der Stadt. Die Kletter- und Beachvolleyball-Wettbewerbe wurden auf dem Königsplatz ausgetragen.

Sportliche Großveranstaltungen: Münchens Erfolgsbilanz

Mit den ECS hat München 2022 bewiesen, dass eine sportliche Großveranstaltung in dieser Stadt zu einem Fest für alle Menschen werden kann. Begeisternd, nachhaltig, vorbildlich. Olympische Spiele haben allerdings eine ganz andere Dimension. "Die Stadt München hat voll und ganz das Bewusstsein und das Selbstbewusstsein, vor allem hier als Sportstadt Nummer eins zu stehen. Und wenn man diesen Anspruch hat, dann möchte man auch natürlich sagen, wir möchten uns für das Hochrangigste bewerben, für olympische und paralympische Spiele", so Dietl.

Bürgerentscheid 2025: Münchens Zukunft als Olympia-Stadt

Die Pläne kommen aber nicht überall gut an. Der Widerstand formiert sich. Auf einer Podiumsdiskussion präsentierten französische Aktivisten die Schattenseite der gefeierten Spiele von Paris. Wie zum Beispiel der Abtransport von Obdachlosen aus dem Pariser Stadtbild. "Wenn die Spiele so bleiben, wie sie sind, kann ich keiner Stadt empfehlen, sich zu bewerben. Wegen Korruption, sozialer Vertreibung, Gentrifizierung, hoher Kosten und Umweltschäden", sagt Paul Alauzy vom Bündis "Die andere Seite der Medaille."

Die Spiele von Paris haben das Image der größten Sportveranstaltung der Welt dennoch deutlich verbessert. Auf dieser olympischen Welle will jetzt auch München surfen. Ob es zu einer Bewerbung kommt, darüber sollen die Münchner noch 2025 bei einem Bürgerentscheid selbst entscheiden.

Quelle: BR24Sport 10.05.2025 - 18:30 Uhr