
BR24 Sport Glorreiche Zeiten: TSV 1860 und die Niederlage von Wembley
Es gab sie, die glorreichen Zeiten der Münchner Löwen. Von einem großen Auftritt wie am 19. Mai 1965 im Londoner Wembley Stadion kann man derzeit beim Drittligisten TSV 1860 allerdings nur träumen. Deshalb werden die schönen Erinnerungen gefeiert.
Das größte Spiel der Vereinsgeschichte bestritten die Löwen vor 60 Jahren, am 19. Mai 1965 im Londoner Wembley Stadion. Unter dem legendären Trainer Max Merkel hatte sich die spätere Meisterelf des TSV 1860 München überraschend bis ins Finale um den Europapokal der Pokalsieger gegen West Ham United gekämpft. "Ich hoffe, dass ich so was vielleicht noch mal erleben darf", erklärte Präsident Robert Reisinger vergangene Woche bei der vorgezogenen Feier.
Die Löwen schalten namhafte Gegner aus
Auf dem Weg ins Endspiel hatten sich die Münchner gegen den FC Porto in der 1. Runde mit 0:1 und 1:1 durchgesetzt. Legia Warschau warfen sie mit 0:4 und 0:0 aus dem Wettbewerb. Gegen den AC Turin konnte der TSV nach einer 0:2-Niederlage im Hinspiel durch einen 3:1-Erfolg das Entscheidungsspiel noch erzwingen. Im Züricher Letzigrund machten die Löwen das Finale dann mit einem 2:0-Erfolg klar.
Auf dem Londoner Rasen zeigten sie einen mutigen Auftritt: Lange waren die Giesinger Fußballer dem Gegner vor der sensationellen Kulisse ebenbürtig. 12.000 mitgereiste Löwenfans u.a. auch der spätere "König von Giesing" Karsten Wettberg wollten sich das Duell im ausverkauften Stadion nicht entgehen lassen.
"Alles was Flügel hatte, ist geflogen", erinnert sich Löwenfan Karin Wagner. Am Ende mussten sich die Oberbayern um Torwartlegende Petar Radenkovic, Hans Reich und Alfred "Fredi" Heiß aber mit 0:2, dem Londoner Klub um die späteren Weltmeister Bobby Moore, Geoff Hurst und Martin Peters geschlagen geben. Trainer Merkel soll danach stocksauer gewesen sein.
Die Niederlage wird immer noch wie ein Sieg gefeiert
Die Niederlage ist längst verschmerzt und wird im weiß-blauen Traditionsverein auch 60 Jahre danach noch wie ein Sieg gefeiert. Im Finale sei es zwar nicht ganz optimal gelaufen, erzählt Fredi Heiß: "Aber der Weg dahin, dass ganze Erlebnis Finale und die tolle Bereitschaft der Münchner dabei zu sein. Es war eine wunderschöne Woche, die man nicht vergisst."
Quelle: BR24Sport im Radio 19.05.2025 - 21:54 Uhr