
BR24 Sport Neureuther: "Olympia würde uns in München gut stehen"
München will sich für die Olympischen Spiele bewerben. Felix Neureuther und auch der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter sehen darin eine große Chance - für Deutschland, die Stadt, den Sport und die gesamte Gesellschaft.
Dass die Stadt München Großereignisse kann, hat sie zuletzt im Sommer 2022 bewiesen. Die European Championships haben Sportler und Sportfans aus aller Welt begeistert, sie haben die Wettkämpfe und Emotionen mitten in die Stadt gebracht.
Dabei könnten die European Championships eine Art Generalprobe für etwas noch Größeres gewesen sein - denn München will sich als Austragungsort für die Olympischen Spiele bewerben. "Olympia würde uns in München extrem gut stehen", sagte Felix Neureuther am Sonntagabend bei "Blickpunkt Sport" im BR Fernsehen. Der ehemalige Ski-Star und heutige ARD-Ski-alpin-Experte weiß, wovon er spricht: Er war als Athlet drei Mal bei Winterspielen am Start - in Turin, Vancouver und Sotschi. Und auch nach seiner Karriere war er als ARD-Experte hautnah dabei. Die Sommerspiele in Paris hätten dabei einen "nachhaltigen Eindruck hinterlassen", erzählte der 41-Jährige: "Paris war genial." Neureuther schwärmte von einer Aufbruchstimmung, die er auch in München spüren will.
OB Dieter Reiter: "Es gibt keine vergleichbare Stadt"
Zustimmung bekam er am Sonntagabend von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und von der ehemaligen Pararadsport-Athletin Denise Schindler, die mit ihm im "Blickpunkt Sport"-Studio saßen. Reiter proklamierte: "Wir haben die Möglichkeit, die nachhaltigsten Spiele zu machen."
Neben München wollen auch Berlin, Hamburg, Leipzig und die Region Rhein-Ruhr Konzepte einreichen. Reiter aber sehe der "Konkurrenz sehr entspannt entgegen. Es gibt keine Stadt, die vergleichbar ist", sagte Reiter und zählte die Vorzüge der Stadt auf: guter Nahverkehr, kurze Wege, der Olympiapark, die bereits bestehenden Sportstätten. Der Oberbürgermeister attestierte sich selbst "bayerisches Selbstvertrauen", als er sagte: "Wir müssen uns vor der Konkurrenz nicht fürchten."
Paralympics Deutschland: Chance für Barrierefreiheit
Die ehemalige Para-Sportlerin Denise Schindler fügte bei "Blickpunkt Sport" hinzu, dass Spiele in München auch automatisch die ersten Paralympics in Deutschland wären. Sie sieht darin die Chance für mehr Barrierefreiheit - nicht nur im Sport, sondern in der Stadt und in der ganzen Gesellschaft.
Zurzeit arbeiten mehrere Arbeitsgruppen der Stadt München und des Freistaats an einem Sportstätten-Konzept. Bis 31. Mai muss das Konzept beim Deutschen Olympischen Sportbund eingereicht werden. In München soll noch 2025 ein Bürgerentscheid über die mögliche Ausrichtung stattfinden. Das hatte Reiter Ende März angekündigt. "Bevor wir Geld in teure Planungen stecken, müssen wir wissen, ob die Menschen in München Olympia überhaupt wollen", hatte der 66-Jährige damals gesagt.
Reiter: "Brauchen plakative Bewerbung"
Was braucht es, um die Olympia-Begeisterung in den Münchnern zu wecken? Um Menschen mit Zweifeln hinsichtlich einer Olympia-Austragung abzuholen, brauche es eine "plakative Bewerbung", die alle Pläne transparent und verständlich macht, sagte Reiter. Immerhin sei es schwierig, Menschen für etwas zu begeistern, das erst in zehn Jahren passiert. "Ich würde mich freuen, wenn Deutschland wieder Olympische Spiele hätte und wenn es München ist, dann freue ich mich mehr."
Felix Neureuther, Dieter Reiter und Denise Schindler sehen in dem Projekt Olympia eine große Chance. Die Spiele können eine "riesengroße Kraft" mit sich bringen und etwas schaffen, "das nur der Sport schaffen kann", so drückte es Neureuther aus. Als "extremer Sportromantiker" hoffe er, dass die richtigen Personen hinter dem Projekt stehen und so auch die Bevölkerung begeistert werden kann. Nur so könnten die Olympischen Spiele erneut nach München kommen, Emotionen wecken und eine Sporteuphorie auslösen.
Quelle: Blickpunkt Sport 18.05.2025 - 21:45 Uhr