Beklagt einen Verfall des Benehmens im Fußball: Howard Webb.

Premier League Schiri-Direktor Webb beklagt schlechtes Benehmen im Fußball

Stand: 31.07.2023 17:31 Uhr

Der ehemalige Top-Schiedsrichter Howard Webb moniert schlechtes Benehmen von Spielern und Trainern im Fußball und fordert ein härteres Vorgehen dagegen.

Der ehemalige Weltklasse-Schiedsrichter Howard Webb beklagt zunehmend schlechtes Benehmen im Fußball. Das sagte Webb, der mittlerweile Technischer Direktor des englischen Schiedsrichterverbandes PGMOL ist, in einem Podcast des Verbands.

"Ich glaube, wir sehen seit einer ganzen Weile einige Verschlechterungen beim Benehmen, sowohl auf dem Spielfeld, als auch in den technischen Bereichen", sagte der 52-Jährige. "Das ist nicht nur im englischen Fußball so, wir sehen das auf der ganzen Welt."

Webb sagte, man habe "inakzeptables Benehmen zu oft mit Leidenschaft verwechselt". Er forderte neue Verhaltensregeln, um die negative Entwicklung zu stoppen. "Genug ist genug", betonte er und warnte, dass schlechte Verhaltensweisen auf niedrigen Ebenen im Amateurfußball nachgeahmt würden. "Und das führt dazu, dass Leute entweder als Schiedsrichter aufhören oder sich von vornherein gegen die Pfeife entscheiden." Dadurch nehme die Zahl der Offiziellen weltweit ab.

Klopp zweimal bestraft

In der Premier League wurde unter anderem Liverpool-Trainer Jürgen Klopp zweimal wegen seines Verhaltens gegenüber Schiedsrichtern bestraft. Zuletzt war der deutsche Coach Mitte Mai für zwei Spiele gesperrt worden. Fulham-Stürmer Aleksander Mitrovic erhielt eine Sperre von acht Spielen, nachdem er einen Schiedsrichter geschubst hatte.

Der englische Fußballverband (FA) hat seine Offiziellen ermutigt, in der kommenden Saison Karten zu verteilen, wenn Schiedsrichter von zwei oder mehr Spielern bedrängt werden. Für heftige oder wiederholte Beleidigungen gegen die Offiziellen sollen Spieler und Trainer in Zukunft höhere Geldstrafen bekommen. Im Amateurfußball droht Teams ein Punktabzug, wenn Spieler oder Mitarbeiter Schiedsrichter beleidigen. Im Profibereich ist das einem PA-Bericht zufolge bisher offenbar nicht vorgesehen.