Bayern-Mitglied Michael Ott war ein großer Kritiker der Zusammenarbeit zwischen dem FC Bayern und Qatar Airways.

FC Bayern München Mitglied und Katar-Kritiker Ott: Fans können etwas erreichen

Stand: 28.06.2023 11:59 Uhr

Das Ende der Sponsoren-Beziehung zwischen dem FC Bayern und Qatar Airways sorgte für positive Resonanz in Fan-Kreisen. Anhänger heben eine Möglichkeit der Mitbestimmung hervor.

Vereinsmitglied Michael Ott hat als ein Kritiker des Katar-Sponsorings das Ende der Zusammenarbeit des FC Bayern mit Qatar Airways begrüßt. "Ich freue mich sehr, auch wenn es jetzt unerwartet kam. Die Zeichen in den letzten Tagen und Wochen haben eher etwas anderes gesagt", sagte der 30-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. "Es kommt überraschend, aber es ist umso schöner."

Ott hatte auf der turbulenten Jahreshauptversammlung des FC Bayern im Herbst 2021 einen Spontanantrag einbringen wollen, um über das Sponsoring der Münchner mit der Fluglinie Qatar Airways abstimmen zu lassen. Dazu kam es bei der denkwürdigen Versammlung aber nicht. Auch bei der Versammlung 2022 hatte er sich wieder zu Wort gemeldet, war später von Ehrenpräsident Uli Hoeneß verbal attackiert worden.

"Wunderbares Zeichen"

Die Münchner hatten bekannt gegeben, dass die Zusammenarbeit mit der Fluglinie nicht fortgesetzt wird. "Das zeigt mir, dass Fans einen Einfluss haben können, wenn sie ihre Mittel zu nutzen wissen. Das ist ein wunderbares Zeichen für den Sport, den FC Bayern und uns Fans", sagte Ott, der als Rechtsanwalt in Straßburg arbeitet. Nach seiner Kritik am Sponsoring hatte auch er Kritik einstecken müssen. "Das ist der Preis, den heutzutage wohl jeder zahlen muss, der sich öffentlich äußert. Aber das hat sich mit dem heutigen Tage sehr gelohnt", sagte Ott.

Die Fanvereinigung Club Nr. 12 begrüßte ebenfalls das Ende des Sponsorings. "Das freut uns natürlich sehr", sagte Sprecher Alexander Salzweger zu Spox und Goal. "Entgegen der oft geäußerten Meinung, dass Kritik und Stellungnahmen von Fans nichts bringen würden, zeigt die Diskussion um den Sponsor gut, dass man etwas erreichen kann, wenn Fans und Mitglieder von Vereinen deutlich ihre Meinung artikulieren, aber auch das direkte Gespräch mit dem Verein suchen." Es sei "kein Tag für Triumph-Geheule, sondern einfach ein guter Tag für den FC Bayern und seine Fans".